Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen

Titel: Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
Vom Netzwerk:
ihren Schultern, aber der Port wärmte sie so, dass sie es kaum merkte.
    »Entschuldigt, ich weiß gar nicht, was mit mir los ist.
    Achtet einfach nicht auf mich.« Es war ihr schrecklich peinlich, dass die beiden diesen Moment der Schwäche mitbekamen.
    Zwei schöne Menschen, vor einem Kaminfeuer, die sich besorgt über eine zerzauste Frau mit einem jetzt leeren Weinglas beugen dachte sie unwillkürlich. Sie würde das Bild Weichling nennen.
    »Sie haben einen anstrengenden Tag hinter sich«, sagte Helena mitfühlend. »Sie sollten schlafen gehen. Adam, zeig doch bitte Lea das Gästezimmer im Ostflügel. Gordon hat dort bereits ein Feuer im Kamin gemacht.«
    Lea war dankbar für diesen Vorwand, verschwinden zu können. Das leere Glas umklammernd erhob sie sich. Helena nahm es ihr sanft weg.
    »Verzeihen Sie, dass ich Ihnen nicht schon früher geglaubt habe, Lea.«
    »Ach, das ist schon in Ordnung«, entgegnete Lea, »das tut keiner.«
    Adam trat über die Schottendecke, die zu Boden gefallen war, und führte Lea zur Treppe. Der Portwein hatte ihr geholfen, ihre Stimme wiederzufinden. Sie hielt sich am Geländer der Marmortreppe fest, während sie hinaufstiegen und sagte: »Und was passiert jetzt?«
    »Jetzt schläfst du erst mal«, sagte Adam und führte sie in den Gang, der nach rechts abzweigte.
    Leas Blick fiel im Vorübergehen auf die Ölgemälde, die im Gang hingen. Der Herzog von Atholl, die Herzogin von Atholl. Wie seltsam, Bilder von irgendwelchen Herzögen und Herzoginnen in seinem Haus aufzuhängen!
    Adam hielt eine Tür für sie auf, also trat sie ein. Doch kaum war sie drinnen, schreckte sie fast zurück. Das sollte ein Gästezimmer sein? Der Kamin war ja kaum kleiner als der unten im Rittersaal. Davor standen zwei blaue Polstersessel und dahinter das größte Himmelbett, das Lea je gesehen hatte. Vor den Fenstern hingen Seidenvorhänge, die von der hohen Decke bis zum Boden reichten. Alles war in satten Grün- und Blautönen gehalten. Es juckte sie in den Fingern, ein Foto zu machen.
    Das ist das Jadezimmer«, erklärte Adam, als wäre es nichts. Er schloss die Türe. Dann trat er an die Mahagonikommode in der rechten Ecke und griff nach der Karaffe, die dort auf einem Silbertablett stand. »Whisky gefällig?«
    Lea war zwar kein Riesenfan des schottischen Nationalgetränks, aber unter den Umständen wollte sie nicht Nein sagen. »Aye«, sagte sie in breitem Schottisch. »Immer her damit.«
    Adam schenkte ihr lächelnd ein Glas ein, dann auch sich selbst. Lea nahm derweil vor dem Kamin Platz.
    »Du hast mir nie erzählt, wo du herkommst. Ursprünglich, meine ich«, sagte Adam und setzte sich in den Sessel ihr gegenüber.
    »Boston«, sagte Lea und nahm einen großen Schluck Whisky.
    »He, immer langsam!«
    Aber für langsam war keine Zeit. Ihre Zeit lief ab! Leas Verzweiflung war wie scharfe Klauen, die an ihrem Innern rissen.
    »Wenn sie mir das Gedächtnis löschen, werde ich mich nicht mehr an dich erinnern«, sagte sie.
    »Nein«, bestätigte er.
    Lea kippte den Rest ihres Whiskys herunter. Dann stand sie auf und stellte sich vor ihn hin.
    »Es wird sein, als ob es dich nie gegeben hätte!«
    Adam saß ganz still, das Gesicht wie versteinert, während er zu ihr aufsah. »Ja.«
    »Als ob all das hier nie geschehen wäre.«
    Auch er erhob sich. Beide standen nun dicht voreinander. Er schaute ihr tief in die Augen, als suche er etwas.
    »Ich habe Angst«, sagte sie leise.
    »Ich werde dir nicht wehtun, Lea.«
    Das wusste sie ja; davor fürchtete sie sich auch gar nicht.
    Sie hatte Angst ihn zu verlieren. Lea blinzelte. Sie konnte nicht ändern, was kommen würde. Aber sie konnte das Beste aus der Zeit machen, die ihr noch blieb.
    Langsam stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Er regte sich nicht, überließ ihr die Führung.
    Ermutigt küsste sie ihn noch einmal, genoss das Gefühl seiner festen Lippen auf den ihren. Ihre Arme hoben sich wie von selbst und schlangen sich um seinen Hals. Sie spürte, wie sie hochgehoben wurde.
    Adam trug sie zum Bett und legte sie sanft auf den seidenen Laken ab. Dann trat er zurück und zog Pulli und T-Shirt aus. Als Lea seine nackte Brust sah und den gerippten Bauch, machte irgendetwas in ihr Klick. Sie ließ alles hinter sich, auch die Angst vor dem Vergessen, richtete sich auf, und mit einer schnellen Bewegung zog sie Adam auf sich.
    Dieser stieß ein leises Knurren aus und schob ihr Nachthemd bis zur Taille hoch. Als seine Finger über ihren Bauch

Weitere Kostenlose Bücher