Unsterblich geliebt
die Lippe.
„ Deine Stimme - kommt mir irgendwie vertraut vor. Leider weiß ich nur das, was ich selbst aufgeschrieben habe.“
Nachdem sie ein paar Stichpunkte erwähnte, hörte sie ein Schniefen am anderen Ende.
„ Weinst du etwa Sarah?“
„ Ja, hört man das? Ich freu mich so.“
Und dann sprudelte es nur so aus Sarah heraus: „Wie geht es dir, Lara? Ara sollte dich anrufen. Warst du bei dem Spezialisten? Was hat er gesagt? Ist deine Alarmanlage eingebaut worden? …“
Ein Puzzleteil nach dem anderen fügte sich zusammen, doch bald unterbrach sie Sarah.
„ Sarah, entschuldige, aber ich habe hier große Probleme. Können wir über diese Dinge ein anderes Mal reden?“
„ Oh Gott! Lara, hat dich dieser Stalker wieder belästigt? Bist du in Sicherheit?“
„ Nein, das ist nicht das Problem, aber kann es sein, dass mit John irgendwas nicht stimmt?“
Sie Sarah beschrieb, was sie in den letzten Stunden erlebt hatte.
„ Oh, Lara, das ist ja furchtbar. Leider weiß nicht, was mit John los ist. Meine eigene Verbindung zu ihm ist verblasst, vielleicht wegen eurer Symbiose. Außerdem bin ich zur Zeit nicht im Hauptquartier, sondern in …“
Eine vehemente, weibliche Stimme im Hintergrund unterbrach Sarah: „Hüte deine Zunge! Dieser Ort darf nur Eingeweihten bekannt sein!“
„ Tut mir leid“, antwortete Sarah schuldbewusst der Stimme und sprach wieder zu ihr: „Sagen wir einfach, ich bin zu weit weg, um zu wissen, was mit John los ist. Warte bitte mal.“
Sie hörte, wie Sarah mit der andern Frau sprach.
„ Amalia, bitte sag mir was los ist. Warum wolltest du unbedingt, dass ich dich auf dieser Reise begleite? Ich merke doch schon seit unserer Abreise, dass irgendwas nicht stimmt und seit gestern telefonierst du immer wieder mit dem Hauptquartier. Auf Grund dessen, was Lara gerade erlebt, muss John sehr große Schmerzen haben.“ Stille.
Sarahs Stimme wurde lauter und klang gleichzeitig ängstlicher. „Amalia! Ich weiß, ich bin die Schwächste unter euch, aber auch ich habe Ehre im Leib! John hat mein Leben gerettet und ich stehe tief in seiner Schuld!“
Ein Seufzen. Dann hörte Lara die kräftige Stimme im Hintergrund sagen: „Elia wollte nicht, dass du dich aufregst, Sarah. Alle im Hauptquartier suchen nach John, aber es gibt keine Spur. Er ist seit Stunden überfällig und auf dem Handy ist er nicht zu erreichen.“
„ Amalia, wenn Lara ihn spüren kann, ist er nicht tot, also? – Oh nein! Amalia, denkst du er ist …?“
Das Zittern in Sarahs Stimme war nun unüberhörbar.
„ Lara, John ist – er ist - vermutlich in den Händen unserer Feinde.“
Und bei dem, was sie in den letzten Stunden erlebt hatte, war ihr klar, dass John von ihnen nicht zum Tee eingeladen worden war.
„ Sarah, meinst du, ich wäre in der Lage John durch dieses Symbiose Ding zu finden?“
„ Wenn du solche starken Echos von ihm bekommst – ja. Eigentlich braucht es aber ein bisschen Übung dafür. Die Gegenwart des Gefährten fühlt sich wie ein warmes Kribbeln oder Summen im Bauch an.“
„ Tja, dann wird das wohl learning-by-doing. Ich muss ihn einfach finden! - Sarah?“
„ Ja?“
„ Ich brauche deine Hilfe, um mich an den Rest zu erinnern.“
„ Welchen Rest? Oh nein, das habe ich ganz vergessen. Du hast ja nur deine Notizen. Gut, dass ich Quint nach dem Schlüssel gefragt habe.“
„ Was für ein Schlüssel?“
„ Deine Erinnerungen wurden nicht gelöscht, nur“, sie suchte nach den richtigen Worten, „weggeschlossen sozusagen und du brauchst den Schlüssel um wieder Zugang zu bekommen.“
„ Sarah, wir haben keine Zeit zu verlieren! Spann‘ mich nicht auf die Folter!“
„ Entschuldige. Der Schlüssel ist das Ölgemälde einer Wasserburg in Johns Wohnzimmer. Wenn du das wieder vor Augen hast, kommen deine Erinnerungen zurück. Weiß du, welches Bild ich meine, Lara?“
„ Sarah, ich habe sogar vergessen, dass ich überhaupt in seiner Wohnung gewesen bin!“
Lara hörte ein tiefes Seufzen am anderen Ende.
„ Dann weiß ich auch keinen Rat. Dieses Ölbild ist ein Unikat.“
„ Sarah, ich kann hier doch nicht tatenlos rumsitzen! Fällt dir keine andere Möglichkeit ein?“
„ Du könntest im Hauptquartier anrufen und fragen, ob…“
„ Nein, auf keinen Fall! Die löschen mir wieder das Gedächtnis und diesmal habe ich keinen Notizzettel mehr!“
„ Gut, lass mich nachdenken.- Es ist seine Wasserburg in Norddeutschland. Dort hat er im 14. Jahrhundert
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