Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks

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des Childer, zum anderen, weil Scott eine Wache in der Lobby postiert hatte. Waffenöl hatte einen unverwechselbaren Geruch. Rick hätte es sofort gemerkt, wenn sich jemand mit einer Waffe in der Lobby aufgehalten hätte.
    Die Lobby war klein, die Antiquitäten echt, der Teppich prächtig und orientalisch. Sie wurden von dem Manager empfangen, der ihnen persönlich ihre Schlüssel übergab und sie dann dem Sicherheitschef vorstellte, einem bulligen Mann, dessen Erscheinungsbild zu seinem Namen passte – Connor Murphy. Murphy hatte einen kräftigen Handschlag und eine leichte Findegabe. Als er Lilys Hand losließ, sagte er in leichtem Plauderton: »Zwanzig Jahre beim SFPD .«
    Sie antwortete mit einem erfreuten Nicken. »Gut zu wissen.«
    Rule stellte Scott vor und fragte Murphy, ob es ihm etwas ausmachen würde, die Sicherheitsmaßnahmen mit ihm durchzugehen. Das war natürlich der Grund, warum der Manager dieses Treffen arrangiert hatte, weswegen Scott nun zurückblieb, nicht ohne zwei Wachen loszuschicken, die überprüfen sollten, ob ihr Stockwerk sicher war. Sie selbst und Rule fuhren im Aufzug nach oben. Seitdem sie gestern Nacht auf seinem Schoß gesessen hatte, waren sie das erste Mal wieder allein.
    Lily sah zu, wie die Zahlen umsprangen. Es war ein langsamer Aufzug. »Ich hasse das.«
    Rule sah sie von der Seite an, die Brauen zusammengezogen, der Blick besorgt. »Lily –«
    »Ich erwarte nicht, dass du alles regelst. Ich verstehe, dass die Wachen nötig sind. Ich wollte nur feststellen, dass ich es hasse. Du sagtest, du hättest uns eine Suite gebucht?«
    Seine Augen blieben weiter auf ihr Gesicht gerichtet, suchten etwas. Sie war sich nicht sicher, was. »Zwei Schlafzimmer, ein Wohnzimmer. Scott und drei der anderen teilen sich das zweite Schlafzimmer. Cullen wird mit der Couch im Wohnzimmer vorliebnehmen müssen. Die anderen sind in einer ganz ähnlichen Suite wie unserer. Es wird ein bisschen eng, aber das Hotel hat zusätzliche Betten zur Verfügung gestellt. Die beiden Suiten sind mit einer Tür verbunden.«
    Aus sicherheitstechnischer Sicht war das alles nur vernünftig. Man trennte seine Kräfte nicht, wenn man nicht musste. Lily hatte zwar nicht den Aufbaulehrgang des FBI zum Schutz von Zeugen und anderen gefährdeten Personen absolviert, aber so viel wusste auch sie. »Gibt es etwas, dass ich wissen –«
    »Was ist?«
    Sie seufzte. »Drummond ist wieder da.« Als Rule sich umsah – eine instinktive, wenngleich zwecklose Reaktion –, nickte sie gerade dem weißen Nebel zu, der in der Ecke schwebte. »Er ist hinter dir, oben in der Nähe der Decke. Im Moment noch als Nebel, deswegen nehme ich an, dass er nichts zu sagen hat.«
    Rules Mund wurde dünn. »Es gefällt mir nicht, dass er einfach so auftaucht, ohne dass ich es merke. Ich weiß, dass du mich darauf hinweist, aber es gefällt mir nicht.«
    Sie nickte. »Wir hatten in letzter Zeit ohnehin nur wenig Zeit für uns allein, und zu wissen, dass er jederzeit erscheinen kann … Mist. Mir ist gerade etwas eingefallen.«
    »Offenbar nichts Erfreuliches.«
    »Etwas wirklich Gruseliges. Drummond ist der einzige Geist, den ich sehe, aber das heißt nicht, dass nicht noch andere da sind und uns beobachten. Ohne dass ich es weiß.«
    Der Aufzug kam langsam zum Stehen, die Türen glitten auseinander. »Du hast recht«, sagte Rule. »Das ist tatsächlich gruselig.«
    Lily musste nicht fragen, welche der Türen zu ihrer Suite führten. Die beiden jungen Männer, die davor Wache standen, waren Hinweis genug. In ihrem Gesicht stand Verblüffung, als sie sie erkannte. »Joe, du warst doch noch in der Lobby, als wir in den Aufzug stiegen. Wie kommt es, dass du vor uns hier bist?«
    »Coole Lupi-Superkräfte.«
    »Er hat die Treppe genommen«, sagte Rule trocken.
    Was tatsächlich eine bemerkenswerte Lupi-Superkraft war. Der Aufzug mochte langsam sein, aber er hatte neun Stockwerke hoch sprinten müssen und war nicht einmal aus der Puste. »Barnaby ist im Treppenhaus«, fuhr Joe fort. »Steve und Todd sind in eurer Suite mit Mike und dem neuen Rho und seinem Zeugen. Mann.« Er schüttelte den Kopf. »Jetzt weiß ich, warum du wolltest, dass Mike hier die Stellung hält.«
    Verwirrt sah Lily Rule an. Mike wusste, wie man nach Wanzen suchte. Deswegen hatte Rule ihn ins Hotel geschickt. »Gibt es da vielleicht etwas, das ich wissen sollte?«
    »Tony ist ein physisch beeindruckender junger Mann«, sagte Rule mit ausdrucksloser Miene. »Sollen wir zu ihm