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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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Marlowe angetan hatten, und sie wusste auch nicht, wie riskant alleine ein Aufenthalt in dieser Gegend war, aber nun war er hier und würde so lange bleiben wie sie. »Wo ist denn nun dieser Laden?«
    »Du willst mich wirklich begleiten?«
    Seine Hand schloss sich um ihre. »Warum nicht? Du weißt nie, wann dir ein Vampir nützlich sein könnte.«
    Nichts hätte Angela mehr freuen können. Tom hatte endlich Vernunft angenommen und ihr seine Mithilfe zugesichert. Dafür küsste sie ihn, und zwar ausgiebig. Die Passanten konnten ihr gestohlen bleiben. »Danke, Tom.« Sie befanden sich nur wenige Meter von dem Fleischerladen entfernt, den sie gestern gefunden hatte. »Ich will mir lieber was zum Essen besorgen. Diese Aufgabe zehrt an meinen Kräften. Heute Morgen hätte ich schon beinahe den Teppich verspeist.«
    »Is wohl für ’ne Party?«, fragte der Fleischergeselle, als er jede Menge Steaks und Koteletts sowie drei ganze Hühnchen in mehreren Lagen weißes Papier einpackte. »Wenn ich mich recht erinnere, waren Sie schon gestern hier, richtig?«
    Sie sollte dringend nach einem anderen Laden Ausschau halten, wenn sie mit ihrem hohen Fleischkonsum nicht auffallen wollte. »Ihr Fleisch war so hervorragend, dass ich mich entschlossen habe, gleich einen kleinen Vorrat zu kaufen.«
    Tom bestand darauf, die drei Päckchen zu tragen, was sie ihm auch zugestand. Man musste ja nicht jeden Streit ausfechten. »Wohin jetzt?«, fragte er, als sie auf dem schmalen Gehweg standen.
    »Zu Mr Lee, du weißt schon, der Tipp von dieser Meg Merchant. Ich war gestern schon da, aber der Laden war zu.«
    »Na dann los.« Er grinste. »Bringen wir es hinter uns. Umso schneller kommen wir nach Hause.«
    Er war ein gutes Stück optimistischer als sie, was sie aber für sich behielt. Toms Unterstützung war ihr sehr willkommen, und vielleicht würde sie heute einen Hinweis darauf finden, wer sie in Wirklichkeit war. »Gehen wir.« Sie verschränkten ihre Finger und überquerten die Straße.
    Tom blieb noch kurz stehen, um sich ein Kotelettpaket in die Manteltasche zu stecken – vielleicht würde sie ja irgendwann darauf zurückgreifen müssen, um bei Kräften zu bleiben –, und verstaute dann den Rest des Fleisches im Kofferraum. Dann gingen sie gemeinsam die Fore Street entlang. Angela wollte nach Lederläden suchen, und er würde ihr ihren Willen lassen. Er hätte wetten können, dass es in diesem malerischen Städtchen geradezu wimmelte von Hexen, aber diesen einen Tag würden sie sicher unbemerkt und unbehelligt überstehen.

6
    Chicago. Zwei Tage früher.
    Vlad Tepes, der ehemalige Fürst der Walachei, wandte sich von dem Blick hinunter auf Chicagos Michigan Avenue ab und sah seinem Assistenten in die Augen. »Sie meinen im Ernst, ich soll sie empfangen?« Die Frau war eindeutig plemplem.
    Zeke dagegen war anderer Meinung. »Jawohl, Sir, das meine ich. Sie ist hartnäckig und lässt sich nun mal nicht abwimmeln, aber zur Polizei wird sie nicht gehen. Wie könnte sie auch? Wenn sie denen sagt, sie glaubt, ihre Tochter sei von einem Vampir entführt worden, würden sie sie entweder gleich einsperren oder aber ihre Aussage als das wirre Gefasel einer über ihrem Schmerz verrückt gewordenen Mutter abtun. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ihre Tochter verschwunden ist, und die Mutter hat recht; es gibt Vampirspuren in der Umgebung des verlassenen Hauses – woran sie sie erkennen konnte, weiß Abel allein –, und ihre Tochter verschwand, just ein paar Tage bevor Sie Ihre Ghule gefunden haben.«
    Tatsächlich trug er noch immer für die Ghule die Verantwortung. »Hat sie was von Ghulen gesagt?«
    »Nein, Sir, nur dass ihrer Meinung nach ein Vampir oder mehrere für das Verschwinden ihrer Tochter verantwortlich sind, und sie appelliert an Sie als den hiesigen Führer, etwas zu unternehmen.«
    Als Führer der Kolonie sah er eine ganze Reihe von Problemen auf sich zukommen. »Ich würde gern wissen, wie sie auf uns gekommen ist.«
    »Sie behauptet, eine Hexe zu sein.«
    Vlad wandte sich wieder dem Spätnachmittagsverkehr zu; er wollte nicht, dass einer seiner Untertanen den Schrecken sah, der sich in seinen Augen abzeichnete. Die Bewohner der Neuen Welt würden nie kapieren, dass es bestimmte Tabus gab. »Eine Hexe? Aha.«
    »Ich habe mich erkundigt, Sir. Sie ist eine stadtbekannte Wicca-Hexe. Wohnt draußen in Oak Grove. Leitet einen Antiquitätenladen, wenn sie nicht gerade zaubert.«
    Er drehte sich wieder um und lächelte.

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