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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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hatte. Er warf einen Blick auf Adela Whyte, die gespannt seine beiden Vampire beobachtete, wie sie auf Schränke kletterten und unter den Teppichen nachsahen.
    Interessante Frau. Wie sie wohl mit Dixie LePage auskommen würde?
    Tom hielt die Tür auf. Mr Lees kleiner Laden wirkte wie der Schauplatz eines Historiendramas fürs Fernsehen. Altersdunkle Regale und Schubläden bedeckten die Wände, und der mit einer Glasplatte bedeckte Ladentisch quoll über von Schuhlitzen, Dosen mit Lederfett und Kartons mit Schnallen. Die vergilbten Wände hatten die Farbe von sehr altem Pergament, und die Steinplatten auf dem Boden hätten schon seit den Tagen, als Tom noch ein Kind war, dort liegen können. Hinter der Ladentheke befanden sich zwei antik aussehende Industrienähmaschinen. Hinter einer lugte das weise Gesicht eines alten Mannes hervor, der aussah, als würde er schon seit Jahrhunderten dort sitzen.
    Blödsinn! Sie gab sich zu viel mit Vampiren ab.
    »Kann ich helfen, Darling?«, fragte er mit weichem Devon-Akzent. Die Maschine hörte zu rattern auf, und ein Gesicht, das verhutzelt war wie ein alter Apfel, lächelte ihr entgegen. Der Mann war zweifelsohne sehr alt, aber nicht unsterblich.
    Angela trat an den Ladentisch heran. »Das hoff ich doch.« Sie streifte ihre Jacke ab. »Meg Merchant von Crystals and Dreams ein Stück weit dort unten schickt mich her. Diese Jacke hier wurde in Totnes gekauft, und ich versuche herauszufinden, in welchem Laden. Im Etikett steht Mariposa, aber so einen Laden scheint es nicht zu geben.«
    Mr Lee kam um den Tisch herumgegangen und nahm die Jacke in seine aufgearbeiteten und zerschundenen Hände. »Wirklich ein schönes Stück. Gerbereien und Leder haben diese Stadt einmal reich gemacht. Wussten Sie das?«
    Angela schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Die Lederverarbeitung und der Handel mit Wolle haben im Mittelalter so manchen reich gemacht. Auch später gab es immer wieder mal ein paar junge Leute, die sich im Lederhandwerk versuchten, aber keine Gerber.« Er lächelte, und seine dunklen Augen blitzten. »Die Stadtväter waren dagegen. Wegen des Geruchs. Aber es gibt einige Weber und sogar einen jungen Mann, der Maßschuhe herstellt. Dass es das noch einmal geben würde, damit hätte ich nicht gerechnet.« Angela hoffte, er würde seine Rückschau endlich beenden und stattdessen ihre Fragen beantworten, aber er redete lächelnd weiter. »Beste Qualitätsarbeit.«
    Das wusste sie mittlerweile auch selbst.
    »Erkennen Sie die Art der Verarbeitung?«, fragte Tom.
    »O ja.« Angela biss sich auf die Lippe und wartete gespannt, dass er weitersprach. »Auch ohne Etikett wüsste ich sofort Bescheid. Gutes britisches Leder und kein Fernostimport und jede Menge Handarbeit.« Er strich mit seinen gichtknotigen Fingern über die Jacke. »Ja, wirklich! Alte Handwerkskunst wie diese sieht man heutzutage kaum mehr. Mariposa war einer der wenigen Läden, die so was noch gemacht haben.« Mit einem Nicken und einem Lächeln gab er Angela die Jacke zurück.
    »Sie sagten, Mariposa ist ein Betrieb hier vor Ort?« Sie strahlte vor hoffnungsvoller Erwartung.
    Mr Lee schüttelte den Kopf. » War, muss man sagen, und sehr veraltet. Sie hatten Finanzprobleme, wurden aber vor ungefähr einem Jahr von Amerikanern aufgekauft. Anfangs sah es so aus, als würden sie sich wieder erholen, aber kurz vor Weihnachten haben sie dichtgemacht.«
    Da hatte sie ja wieder einmal Glück gehabt!
    »Kennen Sie jemanden hier in der Gegend, der mit ihnen zu tun hatte? Der vielleicht weiß, wie man an sie rankommt. Wenn man zum Beispiel an Restbeständen interessiert ist?«, fragte Tom.
    »Bei Sara Clandon könnten Sie es versuchen.«
    » Sara Clandon? «, fragte Angela. »Können Sie mir die Adresse sagen?«
    »Es ist ein Damenladen. Unten in der Fore Street direkt unterhalb vom East Gate. «
    Das East Gate entpuppte sich als der Torbogen mit der Uhr, und Sara Clandon war eine richtige Edelboutique. Angela wünschte halb, sie hätte etwas Eleganteres angezogen als Bluejeans.
    »Mariposa?«, wiederholte die sorgfältig frisierte Verkäuferin Toms Frage. »Wir hatten stets fast die gesamte Kollektion in unserem Sortiment, aber jetzt nicht mehr. Sie haben vor ein paar Monaten Insolvenz angemeldet.« Sie ging zu einem Ständer mit Leder- und Wildlederbekleidung. »Wir haben aber auch andere gute Marken. Vielleicht ist hier ja was dabei.« Sie lebte sichtlich auf in der Aussicht, etwas verkaufen zu können. Der Februar gehörte

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