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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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»Sie glauben, ich spinne, nicht wahr?«
    »Nein.« Dabei wollte Angela dieses Gespräch eigentlich bewenden lassen. Meg reagierte mit einem verstörten Blick auf ihre Einsilbigkeit, und Angela widerstand der Versuchung, quer durch den Laden zu Tom hinüberzusehen.
    »Er ist Ihr Freund«, insistierte Meg, »und Sie wissen genau, was er ist. Ich habe von der ungeheuren Macht gehört, die sie vermittels Sex ausüben.«
    »Hast du alles?« Tom stand plötzlich hinter ihr. Schlimm? Mit seinem Gehör war ihm sowieso kein Wort entgangen.
    In Megs Augen stand schiere, blanke Angst, die aber sehr schnell einem finsteren Blick und einem nach vorn gereckten Kinn Platz machte. Sie murmelte etwas vor sich hin, das Angela nicht ganz verstand. Das war aber auch nicht nötig, denn die Bedeutung war auch so klar.
    »Sparen Sie sich Ihre Flüche für die, die Ihnen übel wollen«, sagte Tom ruhig und ungerührt. Megs Augen blitzten in einer Mischung aus Horror und Verwirrung. Er drückte Angelas Ellbogen. »Hast du nun alles, was du wolltest? Dann lass uns gehen«, sagte er.
    Er war angespannt, was sich in dem unablässigen Trommeln seiner Finger zeigte. Was in Hades’ oder Abels Namen, den Tom und die anderen immer beschworen, ging da vor?
    »Ja! Geht!« Meg schrie beinahe. »Und denk an meine Warnung«, fügte sie hinzu und sah Angela direkt in die Augen. »Du hast Macht. Er wird sie dir entringen.«
    »Sie täuschen sich in ihm«, sagte Angela, als Tom sie zur Tür dirigierte. »Ich komm wieder«, rief sie, während Tom die Tür öffnete, »heute im Lauf des Tages oder morgen. Demnächst ist Vollmond, und ich brauche eine Athame.«
    Der Blick in Megs Augen hielt Angela noch gefangen, als der Nachhall der Türglocke längst in der kalten Luft verstummt war.
    »Was zum Teufel war da los?«, herrschte sie ihn ungerechterweise an, denn ihre Empörung galt ebenso Meg. Nur hatte Tom noch immer die Hand auf ihrem Ellbogen, und Megs Laden lag schon drei Häuser entfernt.
    Er ging einfach weiter, schleppte sie mit sich, schnurstracks den Hügel hinunter. Bis es ihr reichte! Sie befreite sich aus seinem Griff und blieb wie angewurzelt stehen. Tom machte erst nach vier oder fünf Schritten Halt und sah sich fragend um. Sie hatte nun wirklich genug davon, dass jeder sie anstarrte. Was im Namen von Regen und Wind hatte sie denn bloß getan? »Tom, würdest du mir bitte sagen, was hier vorgeht?«
    »Dasselbe könnte ich dich fragen.«
    »Frag mich ruhig, und du wirst sehen, wie wenig ich weiß. Mir drängt sich eher der Verdacht auf, dass ihr beide, du und Meg Merchant, sehr viel mehr wisst als ich.«
    Er schloss die Augen, als wäre er müde oder genervt. »So schnell steckt man mittendrin.«
    So tief, dass sie selbst nicht wusste, wovon er sprach. »Was meinst du?«
    »Wozu brauchst du denn eine Athame zum Vollmond?«
    »Weiß ich nicht. Ich kam einfach drauf. In zwei Tagen haben wir Vollmond.« Nun war sie es, der die Verwirrung zu schaffen machte. »Ich wundere mich selbst, woher ich das weiß und warum es so wichtig ist. Es war wieder einer von diesen Geistesblitzen. Ich erwarte schon gar nicht mehr, dass ich sie verstehe.« Sie fühlte sich abgekämpft, müde und schwindlig, obwohl es noch eine Weile hin war bis zum Mittagessen.
    »Ich sehe, du brauchst eine Stärkung.« Tom zog eine Tüte mit Koteletts aus seiner Tasche. »Suchen wir uns ein ruhigeres Plätzchen.«
    Sie marschierten die wenigen Meter den Hügel hinab bis zur Burg und erklommen den Bergfried. Er war menschenleer – wenig überraschend angesichts der Kälte –, und sie nahmen auf einer Mauerruine Platz. Das erste Kotelett verschlang Angela geradezu, während sie sich beim zweiten etwas mehr Zeit ließ. Es war in jedem Fall keine besonders elegante Art zu speisen, aber verglichen mit Toms Ernährungsgewohnheiten, hatte er wenig Grund, die Nase zu rümpfen.
    »Geht’s wieder?«
    Sie nickte. »Ja.« Endlos besser.
    »Wie war das noch mal mit dem Kartenlesen, und wie bist du drauf gekommen?« Er klang besorgt, was auch kaum überraschend war, nachdem ihr seinetwegen schwindlig geworden und er von einer verrückten Alten verflucht worden war. Seltsam! Meg wirkte recht vernünftig, bei all ihrem Gerede über Auren und obwohl sie wusste, dass Tom ein Vampir war.
    »Ich kam gestern in Megs Laden, zufällig …« Sie unterbrach. »Wo wir schon dabei sind, was ging da drin eben vor?«
    »Dasselbe wollte ich dich fragen, nachdem du mich über die Karten aufgeklärt

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