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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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zu klein. Es gibt noch eine freie Suite mit Blick auf den Fluss. Und in der Minibar der Suite sind deine Fleischvorräte sicher besser aufgehoben als im Kofferraum meines Wagens.«
    »Woher weißt du das denn? Bist du die Wände hochgeklettert?« Da war schon wieder dieses Besitzdenken und dieses »Sich-um-alles-Kümmern« und …
    »Klar, ich wollte mich vergewissern, ob es dir auch wirklich gut geht … und während ich mich umgesehen habe …«
    »Spanner!«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe mich nur vergewissert, ob du auch wirklich gut aufgehoben und in Sicherheit bist.«
    Ach ja. »Und entspricht alles deinen hohen Ansprüchen?«
    »Für ein paar Tage geht’s.«
    »Kann sein, dass ich ein paar Wochen bleiben muss – oder Monate.«
    »Das bezweifle ich.«
    Sie atmete durch und erflehte Geduld. »Gut! Bleib du bei deinen Zweifeln, während ich zu Meg Merchant gehe und meine Schulden bezahle!« Er begleitete sie, was sie dann doch wieder etwas beruhigte. Milde gegenüber Vampiren hatte noch nie geschadet. »Hinterher gehen wir ins Hotel zurück, um zu schauen, wo wir nun schlafen.«
    Er zog eine seiner dunklen Augenbrauen hoch. »Hat da jemand was von schlafen gesagt?«
    Den Satz ignorierte sie, bog um die nächste Ecke und marschierte die letzten paar Meter zu Crystals and Dreams.
    Die Glocke oberhalb der Tür klingelte, als Angela die Tür öffnete. Meg sah von ihrem Strickzeug auf und lächelte. »Hallo, Darling! Wieder da? Sie wollen die Karten zurückbringen, ja?«
    »Bloß das nicht. Sie haben bestens funktioniert. Ich bin hier, um Ihnen das Geld zu geben.«
    Tom schloss die Tür hinter sich und trat näher heran.
    Megs Lächeln schwand. »Wollen Sie was?«
    »Nein, ich bin mit Angela hier.« Tom schenkte Meg sein charmantestes Lächeln.
    Es half nichts. Megs Blicke verfinsterten sich zusehends. Vielleicht mochte sie ja keine Männer. Tom schien deshalb keineswegs glücklicher. Zwischen seinen Augenbrauen zeigte sich eine tiefe Falte, als er sich im Laden umsah.
    »Wie viel bin Ihnen denn nun schuldig? Und noch was würde ich gern wissen, Meg. Wo kann ich denn so in etwa einen Meter Seide kaufen, um die Karten darin einzuhüllen und vor äußeren Einflüssen zu schützen?«
    Meg entspannte sich etwas. Sie lächelte Angela zu, als ob sie versuchte, Toms Anwesenheit zu ignorieren. »Am oberen Ende der High Street links ist ein Laden, der nennt sich Fine Fabrics. Die haben gute Seidenstoffe. Wenn Sie möchten, können Sie aber auch einen meiner Schals nehmen.«
    Einfacher und bequemer. Angela wählte einen dunkelviolettfarbenen aus, reichte Meg ihre Kreditkarte und wartete, bis die Zahlung abgeschlossen war. Tom war schon zur Tür gegangen und wollte offenbar gehen. Zu schade aber auch. Sie hätte noch gerne weiter herumgestöbert, hoffte sie doch, es könnten noch mehr Dinge ihrem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. Angesichts der Spannung zwischen Tom und Meg würde sie das wohl verschieben müssen.
    Meg warf einen schnellen Blick zur Tür, als sie Angela die Kreditkarte zurückgab. »Ist das Ihr Freund?«
    Vornehme Zurückhaltung war offenbar nicht Megs Stil. Angela starrte volle zehn Sekunden lang ins Leere. »Wie kommen Sie darauf?« Eigentlich hätte sie ihr sagen müssen, dass sie das nichts angeht.
    »Ihre Aura. Gestern war sie schwarz wie die Nacht. Ich habe so etwas noch nie gesehen, aber heute ist da ein gewisses Leuchten. Ohne ihn ging so gut wie kein Licht von Ihnen aus.« Total verrückt, diese Alte! Was sie sagte, war kompletter Unsinn, ergab letztlich aber doch Sinn.
    »Tom und ich stehen uns sehr nahe.«
    »Das sieht man.« Meg reichte ihr den Zahlungsbeleg und steckte diesen dann zusammen mit dem Schal in eine kleine Tüte. »Was ist er?«, fragte sie im Flüsterton, ohne dabei auch nur in Toms Richtung zu sehen.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Was ich gesagt habe. Was ist er? Er hat keine Aura. Jedes Lebewesen hat eine Aura, selbst wenn sie dunkel ist, wie Ihre es war. Er hat keine. Was ist er? Ein lebender Toter, ein Untoter?«

7
    Megs geflüsterte Worte verhallten in dem überheizten Laden. Verwirrt und schockiert zugleich rang Angela nach einer Antwort. Aber wie darauf reagieren? Sollte sie die Worte als die Fantasien einer verrückten alten Vettel abtun? Darüber lachen und sie mit einer Handbewegung beiseitewischen? Zustimmen? Oder nachfragen und so tun, als wüsste sie nicht genau, was gemeint war? Sie nahm die Tasche aus Megs Hand. »Vielen Dank.«
    Meg schüttelte den Kopf.

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