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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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packte er mit seiner fleischigen Pranke Toms linken Bizeps.
    Tom befreite sich jedoch lächelnd schneller aus der Umklammerung des Mannes, als dieser mit seinem verschlagenen Blick überhaupt schauen konnte. »Schönen Tag noch«, sagte er und verließ das Gebäude absichtlich langsam.
    Da er spürte, dass ihm der Schlägertyp von der Tür aus nachblickte, marschierte Tom im Schritttempo die Straße hinunter und um die nächste Ecke herum. Dann, nachdem er sich mit einem Blick über die Schulter versichert hatte, dass er alleine war, sprang er auf das nächste Hausdach, krabbelte darauf entlang bis ans Ende und hüpfte mit einem Riesensatz auf das Mariposa-Lagerhaus. Wenn dieser tätowierte Muskelprotz ihn schon so schnell loswerden wollte, war dort sicher etwas Interessantes am Laufen.
    Tom streckte sich der Länge nach flach aus, damit ihn niemand auf dem Dach sehen konnte, und lauschte.
    »… nur irgendein neugieriger Yuppie. Interessierte sich angeblich für den Abverkauf, ließ sich aber problemlos abschrecken. Du kennst ja die Sorte. Bloß nirgendwo hinlangen, damit man sich nicht die Nägel ruiniert.«
    »Bist du dir sicher, dass es ein Yuppie war, Mike? Das Letzte, was wir jetzt brauchen könnten, wäre ein Zivilfahnder, der hier herumspioniert.« Diese Stimme klang gebildet, nicht unbedingt ein Akademiker, aber eher dazu in der Lage, ein Kreuzworträtsel zu lösen, als der Muskelprotz Mike.
    »Los, steh hier nicht rum!« Eine weibliche Stimme dieses Mal. »Was hier herumliegt, muss alles eingepackt werden.«
    »Und was ist, wenn dieser Radcliffe zurückkommt und sieht, dass wir gar nicht alles verkauft haben?«
    »Warum sollte er? Hohe Tiere wie er überwachen doch keine Auflösungsverkäufe. Zum Teufel aber auch. Er hat uns beauftragt, die Restbestände komplett abzustoßen.« Sie lachte. »Tun wir auch. Und Mike, du hältst jetzt beide Augen offen. Sollten wir noch einmal Besuch bekommen, sorgst du dafür, dass er so schnell wie möglich wieder verschwindet.«
    Tom rührte sich nicht von der Stelle, in der Hoffnung, das Grüppchen dort unten würde abziehen und ihm damit die Gelegenheit geben, der Sache nachzugehen. Denn diese schien doch äußerst interessant und allem Anschein nach nicht ganz koscher zu sein. Im harmlosesten Fall ein Versuch, den Besitzer zu betrügen. Es begann zu dämmern. Er war schon eine Ewigkeit hier oben, und das emsige Trio unter ihm war unverändert beschäftigt. Mist! Er musste zurück. Er war hier, um Angela zu unterstützen, nicht um Schützenhilfe für einen unbekannten Firmeninhaber zu leisten, der von seinen Angestellten geprellt wurde. Wahrscheinlich rissen sie sich lediglich ein paar Lederjacken unter den Nagel, um sie auf dem Straßenmarkt in Exeter zu verhökern.
    Er sprang herunter, ließ kindischerweise die Luft aus den Reifen von, wie er annahm, Mikes Motorrad und rannte zu Fuß zum Royal Oak zurück.
    Angela war schon zurück, saß, die Füße auf das Bett gelegt, in einem Chintzsessel, trank Tee und machte insgesamt einen äußerst zufriedenen Eindruck. Sie grinste. »Hi. Danke für den Lavendel. Woher hast du gewusst, dass ich Ruhe und inneren Frieden brauchen könnte?«
    Er ging hinüber und küsste sie. »Freut mich, dass er dir gefällt, und vor allem freut es mich, dass du wieder zurück bist. Der Kühlschrank ist auch wieder gefüllt. Ich hab dich vermisst.«
    »Aber du bist nicht herumgesessen und hast ständig an mich gedacht.«
    »Ich musste saugen.«
    »Am helllichten Tag!«
    »Ich hab aufgepasst. Hab ja auch genügend Erfahrung, weißt du.«
    Sie rollte mit den Augen. »Klugscheißerchen!« Dabei lächelte sie und warf ihm eine Kusshand zu. »Interessiert es dich, was ich herausgefunden habe?«
    Warum nicht sie den Anfang machen lassen? »Schieß los. Du fängst an, dann erzähle ich dir alles.«
    »Ich habe den Nachmittag in der Bibliothek verbracht. Zuerst habe ich alte Ausgaben der Totnes Times durchforstet, dann Straßen- und Firmenverzeichnisse und Karten.« Sie grinste. »Ich habe entdeckt, wo Mariposa genau liegt. Nämlich am Stadtrand. Ich habe versucht anzurufen, aber da war nur der Anrufbeantworter. Morgen will ich direkt hin, um mir den Laden mal anzusehen.«
    Von wegen. Der Muskelprotz würde sie unter keinen Umständen zu Gesicht bekommen. »Keine gute Idee, Liebes.«
    »Warum denn nicht?«
    »Ich war schon dort, Angela.«

12
    Angela hörte aufmerksam zu. Ihr Kopf raste, und ihr Herzschlag beschleunigte sich, als Tom von seiner Begegnung

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