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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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    Da er sich schon auf dieser Seite des Atlantiks befand, könnte er doch gleich noch einen Abstecher zum Mariposa machen und sich um die Marshs kümmern. Sie hatten ihren Zweck erfüllt, war ja schnell gegangen, und es gab sicher genügend andere Sterbliche, andere Unternehmen, die kurz vor dem Bankrott standen und als Möglichkeiten zur Geldwäsche infrage kamen.
    Er würde schon durchkommen, bisher hatte er es noch immer geschafft.
    Eine gute Idee wäre es vielleicht, Piet anzurufen und ihn zu fragen, ob er neue Informationen über Elizabeths Aufenthaltsort hatte. Noch eine Irritation: Sein Handy funktionierte hier nicht, aber wozu hatte er das von diesem Jungen geklaut. Laran klappte es auf und wählte Piets Nummer.
    »Laran, vergiss Yorkshire. Dort ist Lizzie nicht.«
    Endlich rückte der Idiot mit der Wahrheit heraus. »So viel weiß ich auch schon, Piet. Wo zum Teufel ist sie?«
    »In Totnes! Sie wollte ihren ehemaligen Arbeitsplatz besuchen. Sie hat mich gestern angerufen.«
    »Bist du dir dieses Mal sicher, Piet?«
    »Ja, ganz sicher! Ich habe mit ihr gesprochen. Sie ist nicht mehr in Yorkshire.« Wenn sie je dort gewesen war. Von seinen Angreifern hatte jedenfalls keiner von ihr gehört. »Sie ist in Totnes! Sie will sehen, wo sie gearbeitet hat.«
    »Und das sagst du mir jetzt!« Der Mann wurde auch immer dümmer.
    »Du hast mir doch gesagt, ich soll warten, bis du mir neue Anweisungen gibst.« Verflixt, das hatte er, ja.
    »Wo zum Teufel ist sie?«
    Piet informierte ihn ausführlich, einschließlich der Zimmernummer in ihrem Hotel. »Sie hält sich für ein paar Tage dort auf. Sprich bitte mit ihr, Laran. Erklär ihr die Lage, und, am allerwichtigsten, sie soll dichthalten.«
    »Dessen kannst du sicher sein.«
    »Du tust ihr sicher nichts, ja?«
    »Du kannst dich auf mich verlassen, Piet.« Und der Idiot tat das auch. Sterbliche konnten wirklich rührend sein.
    Laran zog die Karte heraus und warf im Dunkeln einen Blick darauf. Sch… Devon! Weiter an die Grenzen dieses gottverdammten Landes hatte sie nicht gehen können. Aber dafür konnte er ja auch gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen – beziehungsweise mit einem Paar Fangzähne. Damit würde die Tour sich lohnen. Sollte er das Auto nehmen oder es abgeben und fliegen? Ein Leben als Untoter steckte voller komplizierter Entscheidungen.
    London. South Audely Street
    Toby Wise blickte stirnrunzelnd auf den Monitor. »Sieh dir das an, Tom. Interessant.«
    Tom sah auf Tobys Computer. »Großer Gott!« Sie hatten schon seit Stunden vor den Computern gesessen. Angela tigerte in Toms Arbeitszimmer auf und ab und machte gelegentlich vor der Verandatüre halt, um in den winterkahlen Garten zu blicken. Sie hatte befürchtet, Tom könnte vielleicht die Festplatte eines falschen Computers eingepackt haben, aber nein, sobald sie sie hochgefahren hatten, war alles da: das komplette von ihr installierte Programm und alles, was sie zufällig entdeckt hatte.
    Zwanzig Minuten später rief er Toby zu Hilfe. »Er kennt sich in geschäftlichen Dingen so gut aus wie ich bei Computern«, sagte Tom zu ihr. »Er kann sich sicher einen Reim drauf machen.«
    Möglicherweise. Aber bis auf den gemurmelten Verdacht, es mache alles einen ziemlich dubiosen Eindruck, hatte Toby seit seiner Ankunft keinen vollständigen Satz geäußert, und nun saßen er und Tom wie hypnotisiert vor dem Computer. Sie versuchte ihnen so weit wie möglich zu folgen; sie mochte das Programm zwar installiert haben, aber benutzt hatte sie es nie. Allein der Anblick der Tabellen und Zahlenreihen erinnerte sie wieder an die höhnische Bemerkung ihres Vaters, sie sei doch keine Buchhalterin. Aber anscheinend sah Toby doch, dass da einiges faul war. Ihre Vermutung war richtig gewesen … und was sagte das über die Geschäftspraktiken ihres Vaters?
    Sie starrte aus dem Fenster auf den Stamm einer kahlen Platane und seufzte. Das unbefriedigende Telefongespräch mit ihrem Vater neulich lag ihr schwer im Magen. War sie zu kurz angebunden gewesen oder er? Warum war ihr Verhältnis so distanziert? War es deswegen so kompliziert? Verflixt, sie war seit fünf Monaten wie vom Erdboden verschwunden gewesen, und er hatte sie keine Minute vermisst. Das allein war schier unfassbar. So durcheinander war sie nun auch wieder nicht.
    »Verdammt aber auch. Sieh dir das an!«
    Sie hatte Toby noch nie fluchen gehört, niemals. »Was denn?«
    Tom sah auf. »Was hast du denn gefunden?« Noch ehe Toby antworten konnte,

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