Unsterbliche Liebe
ich so darüber nachdenke, dann war es purer Zufall, dass ich eine Satari geworden bin. Wären meine Brüder und ich zuerst auf eurem Gebiet gelandet, dann wäre ich jetzt eine Vulpari.“
Diese Vorstellung schien Eliya zu gefallen. Er lächelte und sagte: „Wie schön das wäre. Dann müssten wir uns jetzt nicht hier unten versteckt halten, wenn wir uns treffen wollen. Ich hätte dich schon viel früher kennengelernt. Und vor allem wärst du dann mein kleines Vulpari mädchen.“
Wieder lächelte er. Ayla war ganz schwummrig.
„Ich muss jetzt leider gehen“, sagte Eliya. „Wir haben heute noch eine Clanversammlung, bei der ich dabei sein muss.“
Ayla war enttäuscht. Offensichtlich k onnte man es ihrem Gesicht ansehen, denn Eliya sagte schnell: „Aber ich hoffe, wir können uns morgen wiedersehen. Es würde mich wirklich freuen. Ich möchte dir nämlich unbedingt noch etwas anderes zeigen.“
„Ich möchte dich auch gerne wiedersehen“, hauchte Ayla glücklich.
Eliya führte ihre Hand zu seinen Lippen und küsste sie sanft auf den Handrücken. Ayla lächelte verlegen und dann gingen sie gemeinsam wieder nach oben.
Auf dem Friedhofsplatz angekommen , sagte Eliya zum Abschied: „Danke Ayla, dass du mir deine Geschichte erzählt hast, und dass du so offen mit mir sprichst. Das bedeutet mir sehr viel.“
Er zog sie etwas näher an sich heran und wisperte: „Du bist wirklich etwas ganz Besonderes.“
Ayla wurde zum ersten Mal, seit sie ein Vampir geworden war, richtig heiß. Sie hatte das Gefühl schon beinahe vergessen und fragte sich, ob sie es sich nur einbildete. Aber ihr ganzer Körper schien zu glühen. Und das Gefühl hielt auch noch an, nachdem Eliya zwischen den Bäumen verschwunden war und sie sich ebenfalls auf den Heimweg machte.
I n der Burg angekommen traf Ayla wieder auf Samyr. Er sah noch wütender aus als vorher, als sie im Wald auseinandergegangen waren.
Sie versuchte, sich so schnell wie möglich an ihm vorbeizuschlängeln, doch Samyr hielt sie am Arm zurück.
„Ayla, bleib stehen, ich muss dringend mit dir sprechen!“, stieß er hervor.
Ayla wand sich aus seinem Griff und erwiderte: „Lass mich, Samyr. Ich habe jetzt wirklich keine Nerven für eine Diskussion. Wenn es um das vorhin im Wald geht, dann lassen wir es einfach bleiben, okay?“
Ohne seine Antwort abzuwarten, ließ sie ihn stehen.
Auf dem Weg in ihr Zimmer stieß Ayla auf der Treppe auch noch mit Kyra zusammen. Ayla war völlig in ihre Gedanken versunken und Kyra trug einen wuchtigen Stapel Bücher vor sich her, sodass die beiden Mädchen einander nicht kommen sahen und ineinander prallten. Die Bücher flogen in alle Richtungen davon und verteilten sich über den Treppenstufen.
„Tschuldigung, Kyra!“, rief Ayla erschrocken aus. „Ich war so weggetreten, dass ich dich gar nicht habe kommen sehen!“
Kyra lächelte fröhlich. „Ach, das macht doch nichts! Ich habe dich schließlich auch nicht gesehen. Da sag mal einer , Lesen sei ungefährlich!“
Sie kicherte amüsiert. Gemeinsam sammelten sie die Bücher wieder vom Boden auf. Als der Bücherberg auf Kyras Armen erneut bedrohlich zu wackeln begann, sagte Ayla: „Warte, ich helfe dir. Bringst du die Bücher zur Bibliothek?“
Kyra schüttelte den Kopf. „Nein, von da komme ich gerade und wollte sie in meinem Zimmer verstauen. Lektüre für die nächste Woche.“
Ayla lachte und meinte: „Du bist ja noch schlimmer als Mylan! Den konnte man auch noch nie von seinen Büchern loskriegen, selbst beim Abendessen mit der Familie früher …“
Aylas Stimme versagte. Es fiel ihr immer noch schwer, über die Zeit zu sprechen, in der sie ein Mensch gewesen war. Kyra schien es zu spüren und fragte nicht weiter nach.
Aufmunternd sagte sie zu Ayla: „Komm doch noch ein bisschen zu mir hoch. Ich habe noch zwei Fläschchen Granatapfelsaft, was meinst du?“
Dankbar, dass Kyra das Thema gewechselt hatte, entgegnete sie: „Gerne!“
I n Kyras Zimmer angekommen, wusste Ayla gar nicht, wo sie die Bücher hinstellen sollte. Es gab praktisch keinen Platz, an dem sich nicht schon dicke Schmöker stapelten. Kyra musste ihren verdutzten Gesichtsausdruck gesehen haben und sagte verlegen: „Ich weiß, wenn es um Bücher geht, bin ich ein bisschen verrückt. Stell sie einfach aufs Bett, ich such dann später einen geeigneten Platz dafür.“
Ayla tat wie geheißen und setzte sich dann neben die Bücher aufs Bett.
„Du könntest hier schon
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