Unsterbliche Liebe
mir dann erzählt.“
Es sah aus, als ob Kyra den Atem angehalten hätte, aber es machte immerhin nicht den Anschein, als ob sie Ayla gleich aus ihrem Zimmer verbannen und Mylan alles brühwarm berichten würde.
„Wir haben uns wieder getroffen, anfangs noch eher zufällig, doch jetzt haben wir uns auch schon zwei Mal richtig verabredet. Und er möch te mich wiedersehen, schon morgen. Ach Kyra … Ich weiß, es verstößt gegen jede Regel und alle guten Sitten, aber ich habe mich in einen Vulpari verliebt! Du solltest Eliya einmal sehen. Er ist groß und hat einen tollen Körper. Sein Lächeln raubt mir den Verstand und sein Geruch! Sein Geruch ist … Ich finde gar keine Worte dafür!“
Kyra sah sie einen Moment lang an und sagte überhaupt nichts. Ayla begann schon daran zu zweifeln, ob es eine gute Idee gewesen war, ihr davon zu erzählen, als sie sagte: „Die Liebe sucht sich nun einmal seltsame Wege. Gerade die schönsten Liebesgeschichten sind doch auch jene, welche am meisten Gefahr und Dramatik bergen. Wie viele gute Liebesromane hast du schon gelesen, in denen alles gut lief? Kein Drama, keine Hindernisse. Ziemlich langweilig, oder?“
Wow! Kyra nahm ihre Geschichte ja ganz schön locker auf.
„Dann willst du mich also nicht davon abbringen, Eliya wieder zu treffen? Und du wirfst mir auch keinen Hochverrat oder dergleichen vor, weil ich mich mit einem Vulpari angefreundet habe?“, fragte Ayla überrascht und erleichtert zugleich.
„Nein. Ob ich glaube, dass du in großen Schwierigkeiten steckst? Ja. Ob ich es für unklug halte, dass du diesen Eliya weiterhin triffst? Absolut. Ob ich dich verstehe und dir helfen werde, wo ich kann? Auf jeden Fall!“
Ayla war baff. Damit hatte sie nicht gerechnet. Übermannt vor Freude und Erleichterung, sich endlich einmal mit jemandem über die ganze Sache austauschen zu können, sprang sie der überraschten Kyra um den Hals. „Du glaubst ja gar nicht, wie froh ich bin, mit dir darüber reden zu können“, flüsterte Ayla.
Sie hatte es sich selbst nicht eingestanden, aber die Sache mit Eliya ging ihr doch recht nahe. Vor allem auch die Tatsache, dass sie bei jedem Treffen, ja bei jedem Gedanken an ihn, ihre Brüder hinterging.
„Dafür sind Freunde doch da. Und außerdem“, entgegnete Kyra, „bin ich dir noch was schuldig dafür, wie du das mit mir und deinem Bruder arrangiert hast.“
Sie zwinkerte ihr zu. Dann wurde sie ernst. „Aber wie hast du dir das denn bloß vorgestellt? Wollt ihr euch immer heimlich treffen und euch dem Risiko aussetzen, von jemandem erwischt zu werden? Ich möchte nicht wissen, wie deine Brüder reagieren, wenn sie es herausfinden. Aber deine Brüder sind noch das geringste Problem. Hast du mal darüber nachgedacht, was man mit dir machen wird, wenn das bis zum König durchdringt? Ayla, bitte überleg dir gut, ob dieser Eliya das wert ist.“
Daran hatte Ayla keine Zweifel. Was auch immer sie dafür tun musste, um mit Eliya zusammen sein zu können, sie würde es tun.
Die beiden Vampirfrauen sprachen noch eine Weile miteinander, und als Ayla sich daran machte, auf ihr eigenes Zimmer zurückzukehren, sagte Kyra zum Abschied: „Pass gut auf dich auf, Ayla. Pass bitte gut auf dich auf.“
A ls Ayla am nächsten Tag erwachte, hatte sie nur ein Ziel: So schnell wie möglich in den Wald und zu Eliya. Auch wenn es ihr albern vorkam, vermisste sie ihn, kaum war er auf leisen Sohlen irgendwo im Unterholz verschwunden.
Als sie gerade das Hauptgebäude verlassen wollte, traf sie wieder auf Samyr, der auf dem Weg in den königlichen Speisesaal war. Als er sie sah, blieb er abrupt stehen und sagte: „Ayla, ich muss jetzt wirklich dringend mit dir sprechen!“
„Heute Abend Samyr, okay? Jetzt wollte ich gerade in den Wald.“
„Nein, Ayla. Nicht heute Abend. Jetzt auf der Stelle, es kann wirklich nicht warten!“
Als sie weggehen wollte, packte er sie wieder am Unterarm. Erneut versuchte Ayla sich aus seinem Griff zu lösen, aber als er es merkte, hielt er sie noch fester und versuchte, sie mit sich zu ziehen.
„Samyr, was soll denn das? Lass mich sofort los!“, schrie Ayla. Er packte noch fester zu und sah sie mit einem irren Blick an. Die ganze Situation veränderte sich innerhalb von Sekunden. Irgendetwas stimmte nicht mit Samyr, er schien völlig verrückt.
„Nein, verdammt noch mal, du bist jetzt ruhig und hörst mir zu, verstanden!“, zischte er bösartig. Er schien vollkommen durchzudrehen.
„Hör auf
Weitere Kostenlose Bücher