Unsterbliche Lust
in Großbritannien für das Cologne zu werben, zeichneten sich durch einen flachen, gestählten Waschbrettbauch aus, und endlose Stunden des Hantelpumpens hatten sie mit Bizeps ausgestattet, die andeuten sollten, dass jeder andere Muskel des Models auch so prächtig entwickelt war.
Der Gedanke, ein oder zwei Stunden dem Geschwätz der Möchtegern-Hollywoodstars ausgesetzt zu sein, begeisterte Sasha nicht, aber, gestand sie sich ein, es gehörte zum Job. Deshalb rang sie sich vorgetäuschte Bereitwilligkeit ab. «Klar, Val, mach ich gerne.»
Valerie entging nicht der genervte Unterton in Sashas Stimme, und verärgert sagte sie: «Eigentlich wollte ich das übernehmen, ich hatte Charlotte und Mitch auch schon gesagt, dass ich mir die Interviews anhöre, aber unser Graphik-Computer ist abgestürzt, und ich muss jetzt versuchen, das Durcheinander zu entwirren.»
Sie warf den Packen Fotos auf Sashas Schreibtisch. «Lass mich wissen, was du von denen hältst, ehe du hinuntergehst. Die Interviews beginnen um drei. Ich komme dann nochmal vorbei.» Ohne ein weiteres Wort stakste sie aus der Tür.
Na, ist doch großartig, dachte Sasha und schaute verächtlich auf den Stapel Fotos. Ehe sie sich die Bilder ansah, streckte sie die Hand nach der Kaffeekanne aus. Dann schaute sie auf die Uhr. Wenn sie den Bericht über die geplanten Kosten der Kampagne abschließen wollte, damit er dem Finanzbereich am Morgen vorgelegtwerden konnte, würde sie die halbe Nacht aufbleiben müssen. Und das nur wegen der Modelsuche. Als sie dann begann, Foto nach Foto zu betrachten, hatte sie rasch ihre Kostenaufstellung und Rentabilitätsberechnungen vergessen und konzentrierte sich auf die glänzenden Schwarzweißfotos auf ihrem Schreibtisch. Die Probebilder waren gewagter und provozierender als die Fotos, die bisher für
Gripp
auf dem amerikanischen Markt verwendet worden waren. Sie waren witzig und sexy.
Sasha erwischte sich dabei, dass sie viel zu oft die Beine übereinanderschlug und die Schenkel aneinanderrieb. Sie schaute zur Tür, um sich zu vergewissern, dass sie geschlossen war, dann kuschelte sie sich in ihren Sessel und nahm sich ein Bild nach dem anderen vor. Das erste Model war ein wirklich gutaussehender junger Mann mit glatten dunklen Haaren. Eine Strähne lag jungenhaft auf seiner Stirn. Die getrimmten Brustmuskeln zeichneten sich unter dem dünnen T-Shirt ab. Der Betrachter wurde vom Fotografen eingeladen, dem Blick des Models zu folgen, der auf den weißen Pants lag.
Die Kamera hatte jede verlockende Kurve und Schwellung des schlafenden Juwels unter dem anschmiegenden Stoff eingefangen. Die Arme des Models waren nach hinten gestreckt, wodurch sich seine Hüften nach vorn drückten, so als ob das Auge des Betrachters in voller Absicht auf die Schwellung von Penis und Hoden gelenkt werden sollte.
Der Kontrast der scheinbaren Verletzlichkeit des Mannes, unterstrichen durch die gesenkten Lider, die eine gewisse Scheu signalisieren sollten, und der Arroganz der herausgestreckten Genitalien löste in Sashas Geschlechtein heftiges Pochen und Muskelzucken aus. Seufzend legte sie das Foto hin und hob das nächste auf.
Dieses Foto zeigte auch den jungen Mann in ähnlicher Pose, aber diesmal war in den Augen nichts von Scheu oder Verletzlichkeit zu sehen, sondern ein überlegenes, wissendes Grinsen. Er grinste in die Kamera, und man sah in seinen Augen, dass er von der Wirkung dieses Grinsens wusste.
Eine Hand lag auf der Schwellung seines Glieds, das halb erigiert schien. Offenbar wollte der Fotograf den Eindruck erwecken, das Model wäre beim Onanieren unterbrochen worden. Obwohl der Kopf des Mannes gesenkt war, schauten seine Augen in die Kamera, der Mund war zu dem sexy Grinsen verzogen, als wollte er die Vermutung des Fotografen – und der Betrachterin – bestätigen.
Puh! Sasha fächelte sich einen Moment lang Luft zu mit Valeries berüchtigter Hausmitteilung, dass alle Kolleginnen und Kollegen ihre Reihenfolge beim Auffüllen der Kaffee- und Plätzchenvorräte einzuhalten hätten. Dann ging ihr Blick wieder zwanghaft zu dem Bild des jungen Mannes, der scheinbar dabei erwischt worden war, sich selbst zu streicheln. Am liebsten hätte Sasha es ihm nachgetan, aber dann sah sie ein, dass dies weder der Ort noch die Zeit war für eine solche intime Beschäftigung. Sie ignorierte das Vibrieren in ihrem Schoß und langte nach dem nächsten Foto.
Dieses Bild war noch faszinierender als die beiden ersten. Es zeigte einen
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