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Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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aus einem bestimmten Grund die oder der Auserwählte zu sein.
    Ihre Gier und Dummheit machten es leicht, sie zu manipulieren. »Eine Brünette«, blaffte er seinen Fahrer an. »Du hast das Bild gesehen. Sie hat braunes Haar und den passenden Namen, um meine Nachricht klar und deutlich zu überbringen.«
    Der Wagen beschleunigte wieder, und auf die zunächst enttäuschten Gesichter kehrte der stumpfsinnige Ausdruck zurück, während die Fantasievorstellung davonfuhr. Zwei Haltestellen weiter entdeckte Cuthah die Frau, nach der er auf der Suche war.
    Sie wartete auf den Bus und hatte ihre Tasche neben sich auf dem Boden abgestellt. Unbekümmert, wirklich … Wenn nun ein Taschendieb käme, würde sie sowohl die Tasche als auch ihren Inhalt verlieren. Ein beherztes Zugreifen, ein kurzer schneller Sprint die Straße hinunter und die Frau wäre ärmer, aber um eine Erfahrung reicher. Diese Arglosigkeit würde sein Vorhaben noch sehr viel unterhaltsamer machen. Denn die Kleine würde nichts von den schrecklichen Dingen ahnen, die ihr bevorstanden, bis der Horror sie sprichwörtlich von den Socken haute.
    Zu seinem Erstaunen hatte Zer Nessa St. James sicher im G2 verwahrt, sodass seine Abtrünnigen nicht an sie herankamen. Es war also an der Zeit, zu Plan B überzugehen. Er strich mit den Fingern über das glatte Leder der Armlehne und musterte die Frau noch einmal. Weiblich. Braune Haare. Braune Augen. Ungefähr die gleiche Größe. Sie war seine Versicherung. Und bedeutete eine Menge Spaß für ihn. Er hatte noch nie gern gewartet.
    Er klopfte an das Fenster und sein Fahrer stieg auf die Bremse, sodass der langsam vorwärtsrollende Wagen ganz zum Stehen kam.
    Wenn Nessa St. James seine kleine Botschaft erhielte, würde sie aus ihrem netten, sicheren Versteck kommen, um mit eigenen Augen zu sehen, was Cuthahs neuester Auslese zugestoßen war. Und dann würde sie laufen – und zwar direkt in die Arme seiner Abtrünnigen oder in die der Gefallenen. So oder so, sie müsste endlich einen Entschluss fassen und handeln. Und egal, was sie auch tat, es würde ihm von Nutzen sein. Das Leben war einfach wunderbar.
    Pfeifend öffnete er die Tür, woraufhin die Frau ihren Kopf drehte und den Blick von der verlassenen Straße löste, auf der noch immer kein Bus in Sicht war, und versuchte, in das Wageninnere zu linsen. »Moira St. James?« Die Frau nickte. »Heute ist dein Glückstag, Schätzchen.« Es war ein Leichtes gewesen, ein Mädchen mit demselben Nachnamen zu finden und dann Informationen über seine Gewohnheiten und seinen Stundenplan zu sammeln.
    Er ließ sich zurück in das dunkle Innere der Limousine sinken und wartete. Die Frau würde nur seine Hand sehen, mit der er über den leeren Sitz neben sich strich. Die Hand und dunkle Schatten.
    Sie zögerte kurz. Er konnte ihre Erschöpfung und Verzweiflung riechen. Was auch immer in ihrem Leben gerade schieflief, sie würde glauben, dass er das magische Ticket besaß, mit dem alles wieder in Ordnung käme. »Sie sind ein Gefallener, nicht wahr?« Sie lächelte und ein Leuchten trat in ihre Augen, als die Erschöpfung der Aufregung wich, wodurch ihr Gesicht fast schon hübsch wirkte. Die Form ihrer Augen stimmte nicht ganz, aber er hatte gewusst, dass er keine finden würde, die perfekt passte.
    Sie würde ihren Zweck erfüllen.
    »Steig ins Auto«, forderte er sie auf.
    Die Frau leistete seiner Anweisung tatsächlich Folge und zog sogar die Tür hinter sich zu, wobei sie mit den Füßen an ihrer Tasche hängen blieb.
    »Darf ich Sie um einen Gefallen bitten?« Vor Aufregung hatte Moira eine ganz belegte Stimme, so versessen war sie darauf, sich für die Gefallenen zu prostituieren. Er tat ihr wirklich einen Gefallen, dachte er leidenschaftslos. Er rettete ihre Seele.
    »Nicht heute Abend, Herzchen.« Cuthah zog ein Messer hervor und zwang sich, einige Sekunden lang zu warten. Aus dieser Nähe konnte er sehen, wie der Puls unter ihrer Haut schlug, und ihr schwacher, warmer Duft wehte zu ihm herüber. Parfum aus der Massenherstellung. Talkumpuder. Schweiß. Er machte sie nervös, und doch war sie zu ihm ins Auto eingestiegen.
    »Niemand hat ein Messer erwähnt.« Sie fasste an den Türgriff. Gemächlich streckte Cuthah eine Hand aus und zerquetschte ihr die Finger. Sinnloserweise öffnete Moira den Mund und rang nach Luft, als sie versuchte, angesichts des Schmerzes aufzuschreien. Nicht, dass ihr das Gekreische irgendetwas gebracht hätte. Die Limousine war schalldicht, und

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