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Unsterbliche Versuchung

Unsterbliche Versuchung

Titel: Unsterbliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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intensive Duft ließ mir das Wasser im Mund zusammen laufen. Mit lautlosen Schritten näherte ich mich dem Ende des Flures, die Tür stand offen. Der Raum dahinter flackerte im Schein eines Feuers. Leichtfüßig betrat ich das Zimmer und sah mich suchend nach meiner Nahrungsquelle um, die soeben, frisch angezapft, auf einem Lammfellteppich vor einem prasselnden Kaminfeuer hockte. Der Mann drehte sich zu mir um und erbleichte, als er meinen hungrigen Blick bemerkte. Er sprang auf, aber ich war schneller. Mit bloßer Willenskraft drängte ich ihn auf den Rücken, ließ mich langsam auf seinem Schoß nieder. Mit schiefgelegtem Kopf musterte ich seine Hand. Ein winziger Blutstropfen perlte aus seinem Zeigefinger.
„Nur … ein Splitter“, stammelte er. Seine wunderschönen Augen starrten mich panisch an. Adrenalin heizte durch seine Blutbahn und sein Herz schlug so schnell, dass ich befürchtete, es würde platzen, was eine echte Verschwendung gewesen wäre.
Ich führte seine Hand zu meinem Mund, streckte die Zunge aus und wollte den schimmernden Tropfen ablecken. Meine Beute jedoch war für einen Sterblichen erstaunlich flink und fegte mich mit einem kräftigen Ruck von sich. Ich purzelte zur Seite und entblößte fauchend meine Zähne. Er stürmte in den Flur. Mit einem Satz war ich bei ihm, sprang ihn an und brachte ihn zu Fall. Ganz langsam schob ich mich auf ihn, vergrub meine Hände in seinem dunkelbraunen Haar und atmete tief ein. Wenn er nur annähernd so gut schmeckte, wie er roch, würde ich mir heute Nacht die Finger schmutzig machen und ihm ein Grab schaufeln müssen.
Mit der linken Hand riss ich seinen Kopf zurück, leckte über seine wild pochende Halsschlagader. Das Sekret, das mir in den Mund schoss würde die Stelle oberflächlich betäuben, damit mein Snack sich nicht schreiend unter mir wandte. So etwas war wirklich lästig.
„Yen, warte!“, keuchte er angestrengt und streckte die Arme nach vorn. Wieder schleckte ich über seine Haut. Er war wirklich köstlich. Interessiert folgte ich seinen fuchtelnden Armen, die sich in Richtung einer roten, kleinen Box ausstreckten. Ein großes weißes Kreuz war darauf zu sehen, daneben ein weißer, grinsender Tropfen. Irgendwoher kannte ich dieses Symbol.
Schnurrend rutschte ich höher und rieb meine Brüste hart an seinem Hinterkopf. Er ächzte gedämpft. Mit den Fingernägeln meiner rechten Hand rieb ich über die gesamte Länge seines rechten Armes. Die feinen Härchen auf seiner Haut richteten sich auf.
„Hast du ein Geschenk für mich?“, schnurrte ich. „Das wäre doch nicht nötig gewesen.“ Ich packte seine Hand, die zitternd an der Box herumfummelte und bog sie sacht nach hinten. Ganz langsam schob ich seinen verletzten Finger zwischen meine Lippen und saugte leicht daran. Der Mann unter mir stöhnte erregt. Mit der freien Hand zerdrückte ich das kleine Schloss und spähte neugierig in die Box. „Blutbeutel? Wie unromantisch.“ Ich lutschte weiter nachdenklich an seinem Finger. Gott! Er schmeckte himmlisch. Welche Vergeudung, wenn ich ihn jetzt einfach leersaugen würde. Ich entschied, dass ich mir vorerst das kalte Blut zu Gemüte führen würde.
„Du hast Glück, mein Süßer.“ Ich rollte mich zur Seite und grabschte nach einem der handflächengroßen Beutel. Das gelbe Plasma hatte sich bereits von den roten Blutkörperchen getrennt. Angewidert verzog ich das Gesicht. „Ich heb mich dir für später auf.“ Lasziv leckte ich über seinen verletzten Finger, versiegelte die Wunde und biss eine Ecke des Blutbeutels auf. Es kostete mich einige Überwindung dieses ekelhafte Gesöff in mich zu kippen, das kalt und pampig über meine Zunge in meinen Rachen rann. Meine Zellen summten elektrisiert. Mit jedem Schluck entspannte ich mich mehr, kam wieder zur Besinnung. Ich quetschte den Blutbeutel wie ein Trinkpäckchen aus, um ja keinen Tropfen Hämoglobin zu verschwenden.
Schmatzend ließ ich die leere Verpackung fallen. Ich hatte schon Besseres getrunken. Immer noch hungrig nahm ich einen zweiten Beutel heraus und schaute voller Vorfreude auf meinen Leckerbissen, an dem ich später noch ein bisschen herum lutschen wollte, vielleicht auch mehr. Er war wirklich ein nettes Exemplar seiner Gattung. Der nächste Schluck wanderte in meine Luftröhre als ich Dans Blick begegnete und sofort begriff. Heilige Mutter Gottes!
Würgend sprang ich auf, rannte ich in die Küche und hustete ins Waschbecken. Wütend über mich selber, krallte ich meine Finger an

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