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Unsterbliche Versuchung

Unsterbliche Versuchung

Titel: Unsterbliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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dich sehen. Ich liebe dich doch!“
Seufzend rollte ich mich auf den Rücken. Fehlentscheidung! Mein ganzer Körper verkrampfte sich zunehmend. Zischend entwich die Luft meinen Lippen. „Ich liebe dich auch … aber ich …“
„VERLASS MICH NICHT, Yen. Ich flehe dich an!“ Verblüfft nahm ich seine leisen Schluchzer war. „Gott, ich knie hier auf dem Boden und heule wie ein Baby.“ Er schniefte ins Telefon. „Bist du noch da … Baby?“ Wieder schluchzte er in den Hörer. „Ich tu alles, was du willst, aber bitte verlass mich nicht. Lass mich jetzt nicht allein, Yen!“
Es kostete mich einiges an Anstrengung, die Lippen zu benetzen und Worte zu formen. „Gib mir … nur ein paar Tage, Toma.“ Er reagierte so lange nicht, dass ich glaubte die Verbindung sei unterbrochen worden. Nach einer gefühlten Ewigkeit stieß er ein langgezogenes Seufzen aus.
„Okay. Ein paar Tage … werde ich wohl aushalten.“
„Danke … Schatz.“
Zufrieden rollte ich mich auf dem Bett zusammen, drückte die Knie fest gegen meine Stirn. Mein Bewusstsein begann abzudriften.
„Yen?“
„Hm?“
„Ich werde mich ändern. Ich schwöre es bei meinem Leben, bei meiner Liebe zu dir.“
Ich lächelte matt.
„Und … Baby?“
„Hm?“
„Wenn du mich dann immer noch willst …“ Er sprach den Satz nicht zu Ende.
Verstimmt öffnete ich die Augen. „Toma?“
„Heirate mich Yen!“
Ich lachte leise. „Mach dich nicht über mich lustig.“
„Ich weiß, dass ich auf deinen Gefühlen herum getrampelt bin, Yen. Ich bin ein Arschloch und es tut mir leid. Du hast mich damit nur so überrumpelt. Erst als du aufgelegt hast, wurde mir klar, dass du das ernst meintest. Ich kam mir vor wie ein Vollidiot.“
Warum hatte er dann nicht zurück gerufen? Wieso hatte er mich unbedingt dazu bringen müssen, den Staat zu verlassen? Hätte er sich gemeldet, ich wäre freudestrahlend in die Sonne getreten, nur um so schnell wie möglich bei ihm zu sein.
Vor meinen Augen begannen schwarze Tupfen zu tanzen. Angestrengt versuchte ich sie fortzublinzeln, aber der Teppich wurde dichter. Trotzdem drang durch diesen dichten Teppich, der meinen ganzen Kopf wie Watte ausfüllte, ein Geräusch, das mich aufhorchen ließ. „Was war das?“
„Was war was?“
„Bist du allein?“
„Sicher doch, Baby.“
Er wusste, dass ich ihm kein Wort glaubte. „Yen. Ich … ach verdammt.“ Im Hintergrund hörte ich die verschlafene Stimme einer Frau, die ihn fragte, was er für einen Lärm veranstaltete und ihn bat, wieder ins Bett zu kommen.
„Ich lege jetzt auf.“
„WARTE, YEN! BITTE! Du bist nicht hier … ich brauchte Blut.“
„Ich weiß. Es ist okay.“
„Gott, Yen! Du weißt genauso gut wie ich, dass ich von diesem verdammten Zeug abhängig bin. Ich komme keine zwölf Stunden ohne aus.“
„Ich sagte doch, dass es okay ist. Ich melde mich.“
„Yen! Ich lieb…“
Bevor ich meinen Freund heute Nachmittag dabei erwischte, wie er eine Frau mit seinem Geschlecht pfählte, hatte ich der Hausdame einen Zettel in die Hand gedrückt, mit dem Vermerk, dass im Keller wieder Blutkonserven vorrätig waren. Kurz vor dem Gang zum Büro, hatte ich einen Stopp in der Blutspendeabteilung eingelegt. Ich wusste, dass Toma gelagertes Blut zum Kotzen fand. Aber in den nächsten Tagen standen so viele Termine an, dass es mir unmöglich war, ihm mal eben meine pulsierende Vene vor die Nase zu halten. Dafür war einfach keine Zeit. Dumm wie ich eben war, hatte ich angenommen, dass er wenigstens das für mich tun würde, denn er wusste, was der Blutpakt für mich bedeutete.
Schniefend zog ich die Nase hoch. Es war okay! Er war ein Vampir, wie ich. Und wer würde schon eine Minutenterrine vorziehen, wenn sich ihm ein Fünf-Gänge-Menü darbot? Abgesehen von meiner idiotischen Wenigkeit. Warum versuchte ich auch mit aller Macht an diesem bescheuerten Pakt festzuhalten? Damals hatte er mir so viel bedeutet und nicht nur mir. Mittlerweile war ich die Einzige, die daran noch Interesse hatte.
Anstatt aufzustehen und mich endlich nach Flüssignahrung umzusehen, hieß ich die unendliche Schwärze willkommen, die sich über mich senkte. Ich wollte einfach nur noch meine Ruhe. Zusammengerollt wie ein Fötus lag ich auf dem Bett und wurde ohnmächtig.

Der Geruch frischen Blutes stach mir wie eine scharfe Klinge in die Nase und zerrte an meinem Bewusstsein. Ich riss die Augen auf. Nicht mehr Herrin meines Körpers, sprang ich aus dem Bett und war schon auf dem Weg die Treppe hinunter. Der

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