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Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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der einen Schläfer wachrüttelt. Patrick
ignorierte ihn und grinste. Diese Frau, die ihn so leidenschaftlich geküsst
hatte, kannte noch nicht einmal seinen Namen!

7.
Kapitel
     
    Ein osmanischer Nam e. Der Privatdetektiv, den sie mit ihrem mageren
Einkommen engagiert hatte, hatte herausgefunden, dass Ismail ein osmanischer
Name war. Violet war zutiefst verwirrt. Wenn Ismail ein Osmane war, was hatte
er dann in den Highlands zu suchen gehabt? Was hatte er von ihrem Vater
gewollt?
    »Kann
ich helfen, Miss?«
    Unversehens
aus ihren Gedanken gerissen, wandte sich Violet überrascht zu der Stimme um,
die, dem Klang nach zu schließen, einem alten Mann gehören musste. Verlegen
strich sie ihr Kleid glatt. Sarah hatte es ihr geborgt, und die Chiffonseide
fühlte sich seltsam und ungewohnt an, die Rüschen an ihren Handgelenken
beengend. Sarah aber hatte ihr versichert, sie sehe in dem grünen Kleid
regelrecht respektabel aus.
    Respektabel
war gut, entschied Violet und räusperte sich befangen.
    »Wie
ich hörte, findet hier ein Vortrag über das Osmanische Reich statt?«
    »Ganz
recht, Miss. Gleich hier entlang, folgen Sie mir. Das Museum hat die Ehre,
Professor Tutskin in seinen geheiligten Hallen empfangen zu dürfen. Er ist ein
höchst angesehener Historiker auf seinem Gebiet...«
    Violet
hörte nicht weiter auf seine Worte, sondern konzentrierte sich ganz darauf,
seinem Geruch zu folgen. Sie war zum ersten Mal in einem Museum. Was für einen
Sinn hätte es auch gehabt, wo sie die Bilder nicht sehen konnte? Die ungewohnte
Umgebung machte sie ein wenig nervös. Hier wurde ihr ihre Behinderung weit mehr
bewusst, als irgendwo sonst. Schlimmer noch, die Gerüche erinnerten sie an zu
Hause: alte Ölgemälde, Aquarelle, Acrylfarben, der Geruch von Marmorstatuen. Zu
Hause hatten überall in den Gängen alte Familienporträts gehangen, und
Marmorstatuen standen in der großen Eingangshalle der Burg, in der sie
aufgewachsen war.
    Und
obwohl die Frau, die sie zur Welt gebracht hatte, ihren Dienstboten befahl, sie
hinauszuwerfen - sie hatte am Tag zuvor besonders schlimme Prügel bekommen -,
dachte sie mit Wehmut und Sehnsucht an ihr altes Zuhause zurück. Schließlich
hatte sie ihre Mutter fast nie zu Gesicht bekommen, sie war nur ein paar Mal
dort gewesen, in all den Jahren, in denen Violet im Garten gespielt und die
große Burg erkundet hatte. Der riesige Speicher vor allem war ein wundervolles
Spielzimmer gewesen. Vielleicht würde sie ja eines Tages zu Hause vorbeischauen
- natürlich nur, wenn sie sicher sein konnte, dass ihre Mutter nicht dort war.
Sie würde in den Garten schlendern und den vertrauten Duft der Berge und Blumen
einatmen.
    »Da
wären wir, Miss. Suchen Sie sich nach Belieben einen Platz.«
    »Danke«,
sagte Violet lächelnd und betrat zögernd den Saal, aus dem ihr leises
Stimmengewirr entgegenschlug.
    Der
Mann im Archiv, der ihr erklärt hatte, dass Ismail ein osmanischer Name war,
war davon ausgegangen, dass sie an osmanischer Geschichte und Kultur
interessiert sei, und hatte sie auf diesen Vortrag hingewiesen. Doch jetzt, wo
sie hier war, fragte sich Violet mit Schrecken, ob sie möglicherweise gleich
dem Mörder ihres Vaters begegnen würde. Wie dumm von ihr, nicht gleich daran
gedacht zu haben. Sie hatte ursprünglich einfach nur mehr über ihn, seine
Kultur, sein Land erfahren wollen. Es war pures Glück, dass sie ihren Dolch in
ihren Stiefel gesteckt hatte.
    Ob
er wohl hier war? Sie hoffte es inbrünstig, trotz ihres ersten Schreckens.
    Violet
blieb stehen und holte tief Luft. Elf... nein, zwölf Menschen befanden sich im
Saal. Keiner von ihnen ein Bluttrinker.
    »Mist!«
    »Dasselbe
habe ich auch gedacht, als ich die aufgeblasenen Kerle in der ersten Reihe sah.
Alles Historiker. Und keine einzige Frau darunter. Kein Wunder, dass Geschichte
so öde ist.«
    Violet
trat überrascht näher an die Frau heran, die diese ungewöhnlichen Worte
geäußert hatte.
    »Ach,
entschuldigen Sie«, fuhr die Frau fort, »wo bleiben meine Manieren. Ich heiße
Angelica. Und Sie?«
    »Violet«,
antwortete Violet verblüfft. Sie hatte sich noch nicht von ihrer Enttäuschung
über die Abwesenheit von Ismail erholt und konnte sich deshalb nicht wie sonst
auf die Gerüche in ihrer Umgebung konzentrieren. Sie hoffte, dass Angelica ihr
nicht die Hand hinhielt, denn solche Feinheiten überstiegen im Moment ihre
Fähigkeiten.
    »Freut
mich sehr, Violet. Wollen Sie sich nicht zu mir setzen?«
    »Ich...
ja, gerne.« Violet sah

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