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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katryn Smith
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dem jungen Mann zu zeigen, womit er es hier aufnahm.
    »Falls Sie diesen Legenden glauben, Mr. Grey, dann müssten Sie wissen, dass das, was Sie suchen, wahrscheinlich von einem dieser Vampire bewacht wird.«
    »Und ich hoffe, genau diesen Vampir zu finden, Mr. Chapel.«
    »Sie müssen den Verstand eines Eichhörnchens haben - nein, weniger noch!« Inzwischen war es Chapel unmöglich, seine Wut zu verbergen. »Sollten Sie einen dieser Vampire, an die Sie glauben, in dem Keller finden, wird er nicht froh sein, Sie zu sehen, ist Ihnen das klar?«
    Marcus nickte. »Ja, ist es. Deshalb schickte die Kirche doch Sie und Pater Molyneux, oder nicht?«
    Chapel schloss wieder die Augen, diesmal resigniert. »Wie viel wissen Sie?«
    Der Wagen hielt an, und Marcus drehte sich zu ihm. Im Schein der Kutschenlaterne spielten Licht und Schatten auf seinem jungenhaften Gesicht.
    »Ich weiß, dass auch die Kirche vermutet, dass in dem Keller etwas ist. Wer, glauben Sie, ist es? Bishop, Samt?«
    »Dann wissen Sie also noch nicht genug. Wenn möglich wäre, was Sie vermuten, kann es keiner von beiden sein.« Erst nachdem er das gesagt hatte, begriff er seinen fatalen Fehler.
    Marcus Grey kannte die Namen, die Kirche ihnen gegeben hatte, und nun wusste er, dass sie Chapel ebenfalls geläufig waren. Er blickte auf.
    Der Angst in Greys Augen nach zu urteilen, begriff er offenbar, dass er zu viel gesagt haben könnte. Und was er sagte, verriet Chapel, dass er zu viel wusste. Chapel brauchte ihm nichts mehr vorzumachen und seine Dämonenseite zu verbergen. Wenn Marcus Grey so wild darauf war, einen Vampir zu sehen, dann würde er ihm einen zeigen. Seine Augen wurden heißer und seine Eckzähne länger. Er sah sein Spiegelbild in Greys weit aufgerissenen Augen und erkannte, wie schrecklich und wunderschön er war.
    »Seit wann wissen Sie es?«
    Grey öffnete den Mund. Dem jungen Mann war zugute zu halten, dass er weniger verängstigt war als die meisten anderen Menschen. »Seit gestern. Ich fand Ihren Namen in meinen Unterlagen.«
    »Wer weiß es sonst noch?«
    »Niemand - das schwöre ich.«
    Chapel glaubte ihm. Grey roch nach Angst und Ehrfurcht, nicht aber nach Verrat.
    »Dreux brachte sich um, weil er nicht damit leben konnte, was er geworden war.« Er sollte ihm ruhig die Wahrheit sagen. »Temple und ich übernahmen es, den Blutgral zu bewachen.«
    »Temple.« Grey hauchte den Namen, als wäre er heilig.
    Ein schwaches Flirren ging durch die Luft und brachte Chapel sogleich in Habtachtstellung. Sein alter Freund war in der Nähe. »Ich fürchte, dass er es ist, was dort in dem Keller wartet, Mr. Grey. Und ich muss Ihnen wohl nicht sagen, was er mit Ihnen tun wird, sollten Sie in sein Reich eindringen.«
    »Ich will lediglich mehr über ihn erfahren - über Sie alle.«
    Chapel könnte ihn erwürgen. Vielleicht sollte er ihn jetzt umbringen, dann hätte er es hinter sich. »Und was ist mit Prudence? Haben Sie sie bloß hingehalten?«
    »Natürlich nicht! Meine Nachforschungen ergaben, dass Temple auch der Hüter des Heiligen Grals ist.«
    Nun, das waren fürwahr interessante Neuigkeiten! Konnte das sein? Ihm war stets erzählt worden, dass der Gral verschwunden war. Andererseits bog sich die Kirche gern die Wahrheit so hin, wie es ihr gefiel. Möglicherweise stimmte es, dass Temple auch den Heiligen Gral bewachte. In diesem Fall durfte er erst recht nicht entdeckt werden.
    »Ich würde Sie eher töten, als Sie zum Blutgral zu lassen«, erklärte er Grey mit brutaler Offenheit. »Sie und Prudence dürfen den Ruhm einheimsen, den Heiligen Gral gefunden zu haben, sollte er dort sein, aber danach nehmen Molyneux und ich ihn mit. Welcher Kelch es auch ist, ich kann nicht zulassen, dass er in die falschen Hände kommt.«
    Grey nickte. »Gut.«
    Chapel war allerdings noch nicht fertig. »Ich werde als Erster in den Keller gehen, vor Ihnen und Ihren Männern. Falls Temple dort ist, kann ich ihn warnen und er mit dem Blutgral und allem anderen, was geschützt werden muss, verschwinden. Er wird entscheiden, was er für Sie zurücklässt.«
    »Und was geben Sie mir als Gegenleistung?«
    Chapel packte Grey und zog ihn dicht an sich. »Ich lasse Sie am Leben. Temple dürfte weniger freundlich sein.«
    Grey hatte Angst, wenn auch nicht annähernd genug Angst. »Werden Sie mir von ihm erzählen - von Ihnen allen?«
    »Nein.«
    »Sie wollen doch wissen, warum der Gral Prudence so wichtig ist, oder nicht?«
    Chapel kräuselte die Lippen, worauf Marcus

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