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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katryn Smith
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haben dürften.
    Sobald sie die Türen hinter ihnen geschlossen hatte und die beiden allein auf der dicht belaubten Terrasse waren, wandte Pru sich wieder ihrer älteren Schwester zu. Am Horizont ging die Sonne bereits unter, und den ganzen Tag schon hatte Pru auf eine Gelegenheit gewartet, ihrer Schwester von der vorigen Nacht zu erzählen.
    »Er hat mich geküsst.«
    Mit großen leuchtenden Augen sah Caroline sie an und presste sich die Hand auf den Mund, um ihr helles Kichern zu dämpfen. »0 mein Gott! Nun steh nicht einfach da, Dummchen - erzähl mir alles!«
    Ihnen blieb wenig Zeit, ehe die anderen kamen und sie zum Dinner riefen. Pru musste sich beeilen. Sie hielt Caroline immer noch am Arm und führte sie ein Stück weiter von der Tür weg, damit niemand sie belauschen konnte.
    Dann berichtete sie ihrer Schwester, wie sie Chapel in der Bibliothek vorgefunden und geglaubt hatte, er würde die Magd küssen wollen.
    »Der Schurke!« Caroline kräuselte die Stirn. »Und danach hast du dich von ihm küssen lassen?«
    Natürlich erklärte Pru ihr, dass sie inzwischen glaubte, nicht Chapel hätte der Magd nachgestellt, sondern das Mädchen hatte sich ihm aufgedrängt - und war abgewiesen worden. Sie hatte ihre eigene Zofe nach der Magd gefragt und erfahren, dass sie bei den Bediensteten in dem Ruf stand, häufiger männliche Gäste »einzuladen«.
    Caroline schüttelte den Kopf. »Du musst sie entlassen, ehe sie noch ungewollt guter Hoffnung ist.«
    Zweifellos war ihrer Schwester nicht klar, wie hart das klang, aber so oder so hatte Pru nicht vor, das Mädchen fortzuschicken, weil es Männer mochte.
    Sie war allerdings bei Mrs. Dobbie, der Haushälterin, gewesen und hatte sich mit ihr unterhalten. Zwar erwähnte sie ihr gegenüber nicht alle Einzelheiten, aber sie sagte ihr, sie wollte nicht, dass das Mädchen bestraft würde, sondern lediglich den Rat erhielt, ihr Benehmen künftig zu ändern. Es wäre zu ihrem eigenen Besten, wollte sie ihre Stellung im Haushalt behalten.
    »Es war göttlich«, sagte sie, nachdem sie den Rest der Geschichte erzählt hatte - mit Ausnahme einiger Details selbstverständlich. Caroline musste nicht wissen, dass Pru sich wie eine rollige Katze an Chapel gerieben hatte.
    Ihre Schwester sah unglücklich aus. »Liebes, ich weiß, dass ich dich oft ermutigt habe, dem Werben eines Gentleman nachzugeben oder es gar zu fördern, aber du wirst doch vorsichtig sein, nicht wahr? Es wäre mir ein Graus, mitanzusehen, wie du verletzt wirst.«
    Pru drückte ihr beschwichtigend die Hand und nickte. »Werde ich.« Warum sollte sie widersprechen und Caroline unnötig ängstigen, indem sie ihr sagte, dass sie keineswegs beabsichtigte, vorsichtig zu sein? War nicht gleichgültig, was zwischen Chapel und ihr geschah? Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre, dass er ihr das Herz brach. Und selbst das würde sie Überstehen, entweder mit der Zeit, die ihr der Gral schenkte, oder mit dem Tod, der ihr dicht auf den Fersen war.
    Das jedenfalls redete sie sich ein, wenngleich sie sich dessen nicht sonderlich sicher war. Dennoch würde ihre Angst sie nicht davon abhalten, ihrem Herzen zu folgen.
    Nein, es wäre unsinnig, ihre Bedenken laut auszusprechen.
    »Die anderen warten gewiss schon auf uns«, sagte sie und zog ihre Schwester zur Tür zurück. »Gehen wir hinein.«
    Die anderen warteten wirklich schon auf sie. Chapel unterhielt sich mit Marcus, hob jedoch in dem Augenblick den Kopf, in dem Pru den Raum betrat, als spürte er ihre Ankunft. Dieser Gedanke wärmte sie wie ein Kammfeuer an einem kühlen Tag, und ihr wurde wohlig heiß. Zudem klopfte ihr das Herz im plötzlich zu engen Brustkorb, weil Chapel so unbeschreiblich schön war.
    In seiner schwarz-weißen Abendgarderobe strahlte er eine engelsgleiche goldene Reinheit aus. Und kaum begegneten sich ihre Blicke, wurden seine kantigen Züge merklich weicher. Seine honigfarbenen Augen leuchteten übernatürlich, als würden sie von einer inneren Flamme erhellt. Und er lächelte - nur für sie. Jede Frau sollte dieses Hochgefühl erfahren, wenn ein Herr sich über ihre pure Anwesenheit so sichtlich freute.
    Er könnte ihr Herz in Trümmer legen, aber es wäre jede Minute wert.
    Zum Dinner hatte sie ein dunkelgrünes Kleid gewählt, das ihren Oberkörper umschmeichelte und ihre helle Haut trefflich zur Geltung brachte. Offenbar war ihre Wahl richtig gewesen, denn Chapel sah sie an, als wollte er sie mit Haut und Haaren verschlingen.
    Gütiger! Wo war

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