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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katryn Smith
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gewesen, weil sie jemand anders traf. Und noch nie hatte sie solche Angst vor einer Zurückweisung gehabt.
    »Pru?« Seine Stimme klang streng, beinahe vorwurfsvoll. »Was machen Sie hier draußen?«
    »Ihnen auch einen guten Abend«, erwiderte sie etwas schärfer als beabsichtigt, aber musste er ihr denn auch das Gefühl geben, vollkommen idiotisch zu sein, weil sie nach ihm suchte?
    Er zog an der Zigarette, und im Schein der Glut konnte sie nun sein Gesicht sehen. Immerhin war er so freundlich, verlegen auszusehen, als er den Rauch auspustete. »Verzeihen Sie! Guten Abend, Pru. Was veranlasst Sie, hier rauszukommen?«
    Als wüsste er das nicht! »Ich suchte nach Ihnen«, antwortete sie wahrheitsgemäß. »Sie haben mich die letzten paar Tage gemieden, und ich wollte Sie fragen, warum.« SO, das war es. Sie hatte gefragt, was sie fragen wollte.
    Und er sah entrüstet aus. Es war ein arroganter Gesichtsausdruck, der ihm sehr gut stand. »Ich habe Sie nicht gemieden!«
    Er bot ihr die Zigarette an, eine Geste, die sie gleichermaßen überraschte wie rührte. Sie war vertraut und gab Pru vor allem eine Wahl, wie sie eine Frau ihres Standes gemeinhin nicht hatte. Sie nahm sie an und rollte sie zwischen den Fingern.
    »Danke.« Sie konnte gerade noch verhindern, die Augen zu verdrehen, als sie die Zigarette an ihren Mund hob und vorsichtig daran zog. »Beleidigen Sie meine Intelligenz nicht, indem Sie es leugnen!« Hustend reichte sie ihm die Zigarette zurück. »Ich möchte wissen, warum. Ist es, weil ich ... krank bin?« Schon bei dem Gedanken wurde ihr fast übel.
    Sein wunderschönes Gesicht wirkte verärgert. »Selbstverständlich nicht. Haben Sie eine so geringe Meinung von mir?«
    »Ich wollte es ebenfalls nicht glauben, aber ich konnte mir keinen anderen Grund vorstellen, weshalb Sie mir absichtlich aus dem Weg gehen sollten.« Wie kühn sie war, bedachte man ihr zartes Alter! Irgendwann im Laufe des letzten Jahres hatte sie schlicht die Geduld verloren und beschlossen, künftig auf falsche Schüchternheit und Zurückhaltung zu verzichten.
    »Können Sie nicht?« Er zog ein letztes Mal und schnippte die Zigarette dann in den Brunnen. Das war wohl sicherer, als sie in die Sträucher zu werfen, vermutete sie. »Nicht einen?«
    Er sprach mit einem bedrohlichen, leicht schroffen Unterton, als hielte er sie entweder für eine Lügnerin oder für naiv. Ihr gefiel weder das eine noch das andere.
    »Nein«, sagte sie und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust, »es sei denn, mich zu küssen war nur ein Spiel für Sie, und Sie haben entschieden, sich ein neues Ziel zu suchen, das lange genug lebt, um Ihrer Verführung nachzugeben.«
    Oh, das war grausam von ihr, und sie sah ihm an, dass er es genauso empfand. »Sie zu küssen war einer der größten Fehler meines Lebens.«
    Das wiederum war um ein Vielfaches grausamer als alles, was sie sich hätte ausdenken können. Die Worte trafen sie wie ein Hieb in den Magen. »Verstehe.«
    Benommen vor Schock wollte sie sich abwenden und gehen, doch er fing sie am Arm ab. »Nein, tun Sie nicht, Sie kleine Närrin!« Damit zog er sie näher an sich, bis sie seine Wärme fühlte und den Tabakgeruch seines Atems wahrnahm. Pru kam überhaupt nicht darauf, sich ihm zu widersetzen, denn sie wollte ihm viel zu gern noch näher sein.
    Erst als sie seine Beine durch die vielen Stofflagen ihres Kleids spürte, lockerte er den Griff um ihren Arm, bevor seine Hand auf ihren Rücken wanderte und sie sanft festhielt.
    Wenngleich seine Gesichtszüge einen deutlich weicheren Ausdruck annahmen, strahlten seine Augen gefährlich. »Wissen Sie, warum es ein Fehler war, Sie zu küssen, Pru?«
    Zu ihm aufzublicken kostete sie eine ungeheure Kraft. Noch dazu musste sie sich zusammennehmen, damit ihr Kinn nicht zitterte. »Weil es Ihnen nicht gefiel?«
    »Nein.« Pru erschauderte, als sein heißer Atem über ihre Wange strich. »Weil es mir zu sehr gefiel - so sehr, dass ich seither kaum noch an etwas anderes denken.«
    Schmetterlinge flatterten in ihrem Bauch, und ihr wurde beinahe schwindlig vor Glück. »Würden Sie es gern wieder tun?«
    Seine Antwort bestand in einem tiefen Stöhnen, ehe er den Kopf neigte und ihre Lippen mit seinen einnahm. Pru öffnete sich ihm seufzend, auf dass seine Zunge sie erneut erobern konnte. Er schmeckte süßlichrauchig , und sein Mund war so weich und fest zugleich, dass ihre Knie bebten.
    Zärtlich hielt er sie mit einer Hand im Rücken, mit der anderen an der

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