Unsterbliches Verlangen
Hüfte und drückte sie an sich, dass sie selbst durch die Kleiderschichten fühlen konnte, wie erregt er war.
Dann glitten seine Hände hinauf zu ihren Schultern und in ihren Nacken. Seine Finger lagen warm auf ihrer bloßen Haut und strichen sachte über ihr Schlüsselbein. Wie eine sanfte Sommerbrise glitten sie über ihren Hals und ihr Kinn, dann wieder in ihren Nacken und hielten sie dort, als fürchtete Chapel, sie könnte ihm entweichen, bevor er sie genug geküsst hatte.
Dabei erkundete er ihren Mund mit lässiger Ruhe, küsste sie, als hätten sie alle Zeit der Welt, obwohl er doch verdammt gut wusste, dass dem nicht so war. Pru sträubte sich gegen die viel zu lose Umarmung. Sie wollte wieder ganz fest an ihn gepresst sein, wollte fühlen, wie seine Hände sie an ihn drückten, nicht lässig oder zahm, sondern leidenschaftlich.
Ihr ganzes Leben war Zurückhaltung gewesen. Und sie konnte es sich nicht erlauben, Zeit damit zu verschwenden, sich so zu verhalten, wie sie sollte. Sie wünschte sich, dass er sie behandelte wie ein Mann, der sich nach einer Frau verzehrte, und sie wollte von ihm verschlungen werden. Verzweifelt klammerte sie sich an seine Schultern, wo sie unter der Kleidung seine harten Muskeln spüren konnte. Sie versuchte, ihn näher zu sich zu ziehen, doch er rührte sich nicht. Während sie sich auf die Zehenspitzen aufrichtete, ballte sie die Hände zu Fäusten. Doch sosehr sie sich auch mühte, ihm ihren Willen aufzuzwingen, er war stärker.
Also änderte Pru ihre Taktik, indem sie sich näher an ihn drängte. Sie schmiegte sich mit aller Macht an ihn und hielt den Atem an, als ihre weichen Formen und seine ungleich festeren sich begegneten. Offenbar hatte er nicht damit gerechnet, denn erschrocken unterbrach er den Kuss.
»Bitte!«, flüsterte sie und sah ihm in die Augen. »Behandeln Sie mich nicht, als wäre ich zerbrechlich. Behandeln Sie mich wie eine Frau, die sie mehr als alles andere auf der Welt begehren. Bitte, lassen Sie mich dieses Gefühl nur ein Mal erleben!«
Für einen kurzen Moment sahen sie einander in die Augen, bevor er den Kopf wieder neigte. Doch er zögerte.
»Bitte, Chapel!«, flehte sie und legte die Hände an seine Wangen, um dieses wunderschöne traurige Gesicht zu umfassen. »Ich möchte, dass Sie derjenige sind, der mir zeigt, was es heißt, geliebt zu werden.«
Endlich umarmte er sie fester. Endlich gab er die Beherrschung auf.
Chapel küsste Pru nicht bloß, er verschlang sie. Mit diesem Kuss nahm er sie vollends ein, versank in ihrem beißen süßen Mund. Er hielt sie fest, damit sie ihm nicht entfliehen konnte. Seine Hände lagen wieder auf ihrem Rücken und ihrem königlichen Po, den er gegen seine Lenden drückte. Konnte sie seine Erektion fühlen? Hatte sie überhaupt eine Ahnung, wie schmerzlich es ihn nach ihr verlangte?
Konnte sie seine scharfen Zähne an ihrer süßen heißen Zunge spüren? Ein klein wenig Druck würde genügen, und er hätte ihre Essenz auf seiner Zunge. Sie wäre vollmundig, erdig und auf dieselbe genussvolle Art süß wie Schokolade, nicht wie reiner Zucker. Würde Pru seine Reißzähne und sein Glied mit Freuden annehmen oder ihn entsetzt von sich weisen?
Schlimmer noch, wäre die Frau, die Marie ein dummes Weibsbild genannt hatte, weil sie ihn abwies, angeekelt, wenn sie erkannte, was er wirklich war? Es war eine Sache, Behauptungen über Liebe und Hingabe aufzustellen, solange man glaubte, bloß eine Geschichte zu hören. Aber es könnte ganz anders sein, wenn sie erfuhr, dass alles wahr war.
Er betete, dass Gott ihm beistehen möge. Er hatte versucht, sich von ihr fernzuhalten, der Versuchung zu widerstehen, aber er war schlicht nicht stark genug. Seit Jahrzehnten, es mochten sogar Jahrhunderte sein, hatte er sich nicht mehr an Menschen genährt, und dennoch war Pru eine Verlockung, der er sich kaum zwei Tage zu widersetzen schaffte.
Sie erwiderte seinen fordernden Kuss mit einer Intensität, die er bei Jeder anderen Frau für Verzweiflung gehalten hätte, nicht jedoch bei Pru. Das war Leidenschaft, reines, unverfälschtes Verlangen. Sie wollte ihn, wie eine Frau einen Mann wollte, und es brachte ihn beinahe um.
Pru wusste nicht, dass er ein Monstrum war. Sie hatte keine Ahnung von den furchtbaren Dingen, die er getan hatte. Trotzdem fühlte es sich an, als würde sie ihn besser als irgendjemand sonst kennen, besser sogar noch als Molyneux.
Diese Frau begehrte ihn hinreichend, um ihre Reputation zu gefährden,
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