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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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änderten, können wir es auch tun, wenn wir wollen. Du sagst, Rammler graben nicht. Das stimmt. Aber sie könnten, wenn sie wollten. Nehmen wir an, wir hätten tiefe, bequeme Baue, in denen wir schlafen könnten, wären aus schlechtem Wetter heraus und unter der Erde bei Nacht – dann wären wir wirklich sicher. Und nichts anderes hindert uns daran als die Tatsache, daß Rammler nicht graben. Nicht nicht graben
    können – sondern nicht graben wollen .«
    »Was schlägst du also vor?« fragte Hazel halb interessiert, halb widerwillig. »Willst du, daß wir diese Löcher in ein richtiges Gehege verwandeln?«
    »Nein, diese Löcher taugen nichts. Man kann leicht sehen, weshalb sie verlassen worden sind. Schon etwas tiefer stößt man auf diesen harten weißen Stoff, in dem man nicht graben kann. Es muß dort bitterkalt im Winter sein. Aber da ist ein Gehölz genau hinter dem Gipfel des Hügels. Gestern nacht, als wir kamen, habe ich einen flüchtigen Blick von ihm erhascht. Wie war's, wenn wir höher hinaufgingen, nur du und ich, und uns die Sache ansähen?«
    Sie rannten hügelauf zum Gipfel. Der Buchenabhang lag etwas weiter nach Südosten, auf der anderen Seite eines Graspfades, der auf dem Kamm verlief.
    »Es sind einige große Bäume da«, sagte Blackberry. »Die Wurzeln müssen den Boden ziemlich tief aufgebrochen haben.
    Wir könnten Löcher graben und uns so wohl fühlen wie je im alten Gehege. Aber wenn Bigwig und die anderen nicht graben wollen oder sagen werden, sie könnten nicht – nun, dann ist es zu kahl und ungeschützt hier. Deshalb ist es natürlich einsam und sicher; aber wenn schlechtes Wetter einsetzt, werden wir ganz gewiß von den Hügeln vertrieben werden.«
    »Es wäre mir nie eingefallen, einen Haufen Rammler zum Graben wirklicher Löcher überreden zu wollen«, sagte Hazel zweifelnd, als sie den Hang hinunter zurückkehrten.
    »Kaninchenjunge brauchen natürlich Löcher, aber wir?« »Wir wurden alle in einem Gehege geboren, das gegraben wurde, bevor unsere Mütter geboren wurden«, sagte Blackberry. »Wir sind Löcher gewohnt, und nicht einer von uns hat je geholfen, eines zu graben. Und wann immer ein neues entstand, wer grub es? Ein Weibchen. Ich bin ganz sicher, daß wir nicht sehr lange hierbleiben können, wenn wir nicht unsere natürliche Lebensweise ändern. Irgendwo anders vielleicht, aber nicht hier.«
    »Das bedeutet eine Menge Arbeit.«
    »Schau, da kommen Bigwig und einige der anderen herauf.
    Legen wir ihnen die Frage vor, um zu hören, was sie sagen.« Während silflay erwähnte Hazel Blackberrys Idee niemandem außer Fiver gegenüber. Später, als die meisten Kaninchen zu Ende gefressen hatten und entweder im Gras spielten oder in der Sonne lagen, schlug er vor, daß sie zu dem bewaldeten Abhang hinübergehen sollten – »bloß um zu sehen, was für Gehölz es ist«. Bigwig und Silver stimmten sofort zu, und zum Schluß blieb keiner zurück.
    Es war anders als das Wiesengestrüpp, das sie verlassen hatten: ein schmaler Baumgürtel, vier- bis fünfhundert Meter lang, aber kaum fünfzig breit, eine Art Windschutz, der auf den Downs üblich ist. Er bestand beinahe gänzlich aus gutgewachsenen Buchen. Die großen glatten Stämme standen bewegungslos in ihrem grünen Dunkel, ihre Äste breiteten sich, einer über dem anderen, in lichtgesprenkelten Lagen ebenmäßig aus. Zwischen den Bäumen war die Erde frei und bot kaum Deckung. Die Kaninchen waren verblüfft. Sie verstanden nicht, weshalb das Gehölz so hell und still war und sie so weit zwischen den Bäumen hindurchgehen konnten.
    Das dauernde sanfte Rascheln der Buchenblätter war anders als die Geräusche in einem niedrigen Wäldchen von Nußsträuchern, Eichen und Silberbirken.
    Sie bewegten sich unsicher am Rande des Abhanges entlang und kamen zur Nordostecke. Hier war eine Böschung, von der aus sie die leeren Grasflächen dahinter überblicken konnten. Fiver, lächerlich klein neben dem ungeschlachten Bigwig, wandte sich mit einer Miene glücklichen Vertrauens an Hazel.
    »Ich bin sicher, daß Blackberry recht hat, Hazel«, sagte er.
    »Wir sollten alles tun, um hier einige Löcher zu graben. Ich bin jedenfalls bereit, es zu versuchen.«
    Die anderen waren bestürzt. Pipkin jedoch schloß sich Hazel bereitwillig am Fuß der Böschung an, und bald begannen zwei oder drei weitere, in dem lockeren Boden zu kratzen. Das Graben war leicht, und obgleich sie es unterbrachen, um zu fressen oder einfach in der Sonne zu sitzen,

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