Unter Brüdern (German Edition)
leben ließ?
Dass er sich ein bisschen mehr anstrengen musste, um sie zurück zu gewinnen und zu halten?
Dass er sie nicht gleich wieder bespringen konnte, nur weil er eben gerade scharf war?
War ihm wirklich nicht klar, was es bedeutete, Megan in seinem Leben zu haben?
Megan zog ihre Jeans wieder an.
Ken begann vor sich hinzuschimpfen, beleidigte Megan. Sie ignorierte es.
Stattdessen sah sie zu ihm auf, ernst und selbstsicher, wie Jake sie selten erlebt hatte, und fragte mit ruhiger Stimme „Willst du mir mit diesem Verhalten sagen, dass du deine Entschuldigung nur dann ernst gemeint hättest, wenn ich anschließend mit dir geschlafen hätte? Findet eine Versöhnung nur dann statt, wenn du über mich herfällst?“
Er sah sie verwirrt an.
„Ich hätte gerne mit dir geschlafen, ich mag Versöhnungssex, aber da war kein bisschen Liebe oder Leidenschaft im Spiel!“ versuchte sie ihm klar zu machen, vorsichtig darauf bedacht ihn nicht erneut in Rage zu bringen.
Er funkelte sie an.
„Megan, das war genau so wie immer! Du bist hier nicht in einem deiner Filme oder so.“ brüllte er sie an. „Was erwartest du denn?“
Sie sah ihn mit offenem Mund an und Jake, der noch immer im Flur stand, konnte regelrecht sehen, wie bei Megan der Vorhang fiel und ihr in diesem Moment klar wurde, dass sie Ken mit Jake verglich. Sein Herz begann wild zu klopfen. Wurde ihr in diesem Moment klar, dass sie sich mehr zu Jake hingezogen fühlte als zu Ken? Sein Herz klopfte so stark, dass es laut in seinen Ohren pochte.
„Es geht auch anders, Kenny.“ Sagte sie leise.
In dem Moment, in dem sie darüber nachdachte, dass sie es vor ihrer Nacht mit Jake nicht anders gekannt hatte und dass Ken Recht hatte (es war tatsächlich wie immer gewesen), neigte sie ihren Kopf nach rechts und entdeckte Jake, der im Flur an die Wand gelehnt stand und sie ansah.
„Als ob du irgendwelche Vergleiche ziehen könntest! Wir haben immer genau so miteinander geschlafen!“ brüllte Ken weiter.
Es war das erste Mal, dass Megan einem wütenden Blick von Jake standhielt. Er war nicht wütend auf sie. Er war wütend auf seinen Bruder.
Und dann veränderte Jakes Ausdruck sich, es war, als würde Megan ihn mit ihrem Blick an die Nacht zurück erinnern. Er konnte sich nicht davon losreißen, seine Augen waren in ihren verloren.
Und diesmal lag von beiden Seiten nichts als Zärtlichkeit und Erinnerungen darin.
17
Freitag, 18. Juni 2010
Endlich anvertrauen können
Megan 23 , Ken 30, Jake 27
Heute trug Megan eine schwarze, fast durchsichtige Leggins und darüber eines ihrer Sommerkleidchen, ein gelbes, das ihre gebräunte Haut betonte.
Sie hatte vor über zwei Jahren mitbekommen, wie Jake von den anderen Jungs damit aufgezogen wurde, wie sehr er darauf stand, wenn Frauen mit guter Figur Leggins trugen.
Megan hatte – vor allem zuhause, wenn sie unter sich waren – immer gerne Leggins getragen, doch von nun an, trug sie sie mit dem Wissen, dass Jake es sexy finden könnte. Sie begann auch für die Arbeit Leggins zu tragen, mit hübschen Kleidchen oder Westernhemden, die ihr bis an die Oberschenkel reichten, wenn sie wusste, dass sie im Stall oder auf dem Feld mithelfen musste.
Bereits am Tag nachdem sie dieses Gespräch belauscht hatte, trug sie eine halblange Leggins und seitdem hatte sie ihre Leggins- und Kleidchensammlung aufgestockt, wann immer sie in die Stadt kam.
Sie trug sie zuhause mit zerschnittenen, punkigen T-Shirts, oder schulterfreien Langarmshirts, die ihr gerade so über den Po reichten oder mit hübschen bis lässigen Kleidchen, dazu Ballerinas, Flip Flops, Peep Toes, High Heels, Cowboystiefel und wenn es regnete sogar ihre pinken Gummistiefel.
Das Beste daran war nicht nur, dass er das sexy fand, sondern dass diese Art von Kleidung auch noch unglaublich bequem war.
Natürlich hatte sie nicht wirklich damit gerechnet, dass Jake ihr jemals hinterher schauen würde, aber jetzt da sie sich so kleidete, dass sie eigentlich annahm genau seinen Geschmack getroffen zu haben und er sie trotzdem ignorierte, war sie dennoch enttäuscht. Sie war wohl die einzige Frau auf diesem Planeten, die er niemals so ansehen würde, obwohl sie hübsch war, eine tolle Figur hatte und sich ihrer Wirkung auf alle anderen Männer sehr wohl bewusst war. Und
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