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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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ei­nem Emp­fang auf Frei­land, der erst vor we­ni­gen Stun­den statt­ge­fun­den hat, aber ich hat­te lei­der kei­ne Ge­le­gen­heit, den Paß zu be­kom­men.“ Ich hielt an, weil der Grup­pen­füh­rer grim­mig den Kopf schüt­tel­te.
    „ Bru­der Strah­len­der“, sag­te er, und aus sei­ner An­re­de konn­te ich ent­neh­men, daß er un­er­schüt­ter­lich blei­ben wür­de. Nur die Pu­ris­ten un­ter den Fa­na­ti­kern von Frei­land wa­ren so sehr auf die Rang­un­ter­schie­de er­picht. Der Äl­tes­te Strah­len­de konn­te mei­nem Mann be­feh­len, die Ge­schütz­stel­lung des Fein­des oh­ne Waf­fen zu stür­men, und die­ser Mann hät­te kei­nen Au­gen­blick ge­zö­gert, die­sem Be­fehl zu ge­hor­chen. Doch das soll­te noch lan­ge nicht hei­ßen, daß mein Mann da­von über­zeugt war, die Mei­nung ei­nes Strah­len­den oder Bru­der Strah­len­den gin­ge über die sei­ne hin­aus.
    Da­für gab es einen ganz ein­fa­chen Grund. Des Strah­len­den Rang und Ti­tel wa­ren für die­se Welt ge­dacht, in den Au­gen mei­nes Man­nes al­so Schall und Rauch. Vor Gott wa­ren sie al­le gleich, er und der höchs­te Mann in der Bru­der­schaft der Aus­er­wähl­ten.
    „ Bru­der Strah­len­der“, sag­te er, „könn­te kei­nen Paß für je­man­den aus­stel­len, der nicht be­rech­tigt ist, un­ter uns zu wei­len und zu wan­deln, der viel­leicht ein Spi­on für die an­de­re Sei­te ist.“
    Nun hat­te ich nur noch ei­ne ein­zi­ge Kar­te in der Hand, von der ich al­ler­dings wuß­te, daß sie wahr­schein­lich ein Flop sein wür­de. Trotz­dem muß­te ich es ris­kie­ren.
    „Wenn es Ih­nen nichts aus­macht“, sag­te ich, „wür­de ich gern die Mei­nung ei­nes Ih­rer Vor­ge­setz­ten zu die­sem The­ma hö­ren. Bit­te ho­len Sie einen her­bei, viel­leicht den Of­fi­zier vom Dienst, wenn sonst nie­mand er­reich­bar ist.“
    Er aber wand­te sich ab und setz­te sich wie­der an sei­nen Schreib­tisch.
    „Der Of­fi­zier vom Dienst“, sag­te er ab­schlie­ßend, in­dem er sich wie­der ir­gend­wel­chen Pa­pie­ren zu­wand­te, an de­nen er ge­ar­bei­tet hat­te, „wird Ih­nen auch nichts an­de­res sa­gen kön­nen. Ich wer­de ihn auch nicht stö­ren, da­mit er Ih­nen noch ein­mal das­sel­be er­zählt.“
    Es war, als hät­te sich al­les ge­gen mei­nen Plan ver­schwo­ren, die­se Un­ter­schrift für den Paß ein­zu­ho­len. Es hät­te auch we­nig Sinn ge­habt, sich mit die­sem Mann wei­ter her­um­zu­strei­ten. Al­so mach­te ich auf dem Ab­satz kehrt und ver­ließ das Ge­bäu­de.
     

8
     
    Als sich die Tür hin­ter mir ge­schlos­sen hat­te, blieb ich auf der obers­ten der drei Stu­fen ste­hen, die nach un­ten führ­ten, um zu über­le­gen, was ich als nächs­tes tun konn­te. Es war mir schon so oft ge­lun­gen, ir­gend­wel­che end­gül­ti­gen Ent­schei­dun­gen zu um­ge­hen oder zu un­ter­lau­fen, daß ich nicht be­reit war, die Flin­te ins Korn zu wer­fen. Ir­gend­wo muß­te es ein Hin­ter­tür­chen ge­ben, einen Durch­schlupf, einen Spalt, einen Riß in der Wand, wo ich hin­durch konn­te. Ich schau­te wie­der zum Of­fi­zier­spark­platz hin­über, wo die Luft­wa­gen dicht ne­ben­ein­an­der stan­den.
    Und dann wur­de mir schlag­ar­tig al­les klar. All die klei­nen Bruch­teil­chen füg­ten sich plötz­lich zu ei­nem kom­plet­ten Bild zu­sam­men, und ich ver­setz­te mir im Geis­te ei­ne Ohr­fei­ge, daß ich die­se Mög­lich­keit nicht frü­her er­kannt hat­te.
    Da war ers­tens die­se auf merk­wür­di­ge Art ver­trau­te Ge­stalt des Ad­ju­tan­ten, der ge­kom­men war, um den Strah­len­den von dem Emp­fang für Do­nal Grae­me ab­zu­ru­fen. Zwei­tens der has­ti­ge Auf­bruch des Strah­len­den nach dem Auf­tau­chen sei­nes Ad­ju­tan­ten. Drit­tens die un­ge­wöhn­li­che Lee­re im Be­reich des Haupt­quar­tiers trotz der vie­len Wa­gen, die auf dem Park­platz stan­den, die lee­ren Bü­ros in­ner­halb des Ge­bäu­des, und vier­tens die Wei­ge­rung des Wach­ha­ben­den, den Of­fi­zier vom Dienst her­bei­zu­ru­fen.
    Der Strah­len­de selbst oder sei­ne An­we­sen­heit im Kampf­ge­biet muß­te wohl ir­gend­ei­nen Spe­zi­al­plan mi­li­tä­ri­scher Ak­tio­nen sei­tens der Quä­ker-Söld­ner

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