Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
Vom Netzwerk:
aus­ge­löst ha­ben, viel­leicht ei­ne Art Über­ra­schungs­an­griff, der die Streit­kräf­te der Cas­si­da­ner auf­rei­ben und den Krieg schlag­ar­tig be­en­den könn­te – ne­ben­bei ei­ne aus­ge­zeich­ne­te Pu­bli­ci­ty für den Äl­tes­ten Strah­len­den, um sei­ne Söld­ner­kom­man­dos trotz al­ler Ab­nei­gung, die ih­nen auf den an­de­ren Wel­ten we­gen ih­rer fa­na­ti­schen Ein­stel­lung ent­ge­gen­ge­bracht wur­de, meist­bie­tend zu ver­kau­fen.
    Ich hat­te mir sa­gen las­sen, daß man nicht al­le Quä­ker über einen Kamm sche­ren soll­te. Doch nach­dem ich die­sen Pfört­ner er­lebt hat­te, wur­de mir klar, daß ein paar Ty­pen die­ser Art durch­aus Grund bo­ten, die­se schwarz­ge­klei­de­ten Sol­da­ten in Bausch und Bo­gen ab­zu­leh­nen.
    Ich hät­te um mei­nen Kopf ge­wet­tet, daß sich der Strah­len­de jetzt mit sei­nem Stab im Haus be­fand und ir­gend­ei­ne mi­li­tä­ri­sche Ak­ti­on vor­be­rei­te­te, um die Cas­si­da­ner durch einen Über­ra­schungs­an­griff zu über­rum­peln. Dann muß­te aber auch sein Ad­ju­tant bei ihm sein, der ihn vom Emp­fang für Do­nal Grae­me ab­be­ru­fen hat­te – und wenn mich mein ge­schul­tes Ge­dächt­nis nicht täusch­te, hat­te ich zu­min­dest ei­ne Ah­nung, um wen es sich bei die­sem Ad­ju­tan­ten han­deln konn­te.
    Ich ging rasch zu mei­nem Wa­gen zu­rück, stieg ein und stell­te das Fern­sprech­ge­rät an. Die Zen­tra­le in Con­t­re­va­le mel­de­te sich prompt auf dem Bild­schirm in Ge­stalt ei­nes hüb­schen, blon­den jun­gen Mäd­chens.
    Ich gab ihr die Num­mer mei­nes Wa­gens, bei dem es sich na­tür­lich um einen Leih­wa­gen han­del­te.
    „Ich möch­te einen ge­wis­sen Ja­me­thon Black spre­chen“, sag­te ich, „einen Of­fi­zier der Quä­ker-Ar­mee. Ich neh­me an, daß er sich ge­ra­de im Haupt­quar­tier bei Con­t­re­va­le be­fin­det. Sei­nen ge­nau­en Rang ken­ne ich nicht – zu­min­dest Grup­pen­füh­rer, wenn nicht Leut­nant. Der Fall ist drin­gend, ei­ne Art Not­fall. Wenn Sie ihn er­rei­chen, wür­den Sie ihn dann bit­te mit die­sem Wa­gen ver­bin­den?“
    „Ja­wohl, Sir“, sag­te das Mäd­chen in der Zen­tra­le. „Bit­te blei­ben Sie am Ap­pa­rat. Ich mel­de mich so­fort wie­der.“ Der Bild­schirm ver­blaß­te, und die Stim­me wur­de durch einen lei­sen Summ­ton er­setzt, ein Zei­chen da­für, daß die Ver­bin­dung auf­recht­er­hal­ten blieb.
    Ich lehn­te mich in die Pols­ter zu­rück und war­te­te. Kei­ne vier­zig Se­kun­den spä­ter er­schi­en das Ge­sicht wie­der.
    „Ich ha­be den Teil­neh­mer er­reicht, und Sie wer­den so­fort Ih­ren An­schluß ha­ben. Blei­ben Sie bit­te dran.“
    „Si­cher“, er­wi­der­te ich.
    „Dan­ke, Sir.“ Das Ge­sicht ver­schwand. Der Ap­pa­rat summ­te noch ein paar Se­kun­den. Dann leuch­te­te der Bild­schirm wie­der auf. Dies­mal war es das Ge­sicht von Ja­me­thon.
    „Hal­lo, Grup­pen­füh­rer Black?“ sag­te ich. „Viel­leicht kön­nen Sie sich nicht mehr an mich er­in­nern. Ich bin der Jour­na­list Tam Olyn. Sie ha­ben mei­ne Schwes­ter Ei­leen Olyn ge­kannt.“
    Sein Blick hat­te mir be­reits ver­ra­ten, daß er sich sehr wohl an mich er­in­ner­te. Of­fen­sicht­lich hat­te ich mich nicht so sehr ver­än­dert, wie ich an­nahm, oder er ver­füg­te über ein aus­ge­zeich­ne­tes Ge­dächt­nis. Er hat­te sich zwar eben­falls ver­än­dert, aber nicht so sehr, daß man ihn nicht wie­der­er­ken­nen konn­te. Er trug im­mer noch die glei­chen Epau­let­ten auf sei­ner Uni­form, und sei­ne Zü­ge wa­ren mar­kan­ter ge­wor­den. Aber es war im­mer noch das glei­che stil­le, ru­hi­ge Ge­sicht, das ich von je­nem Tag in der Bi­blio­thek mei­nes On­kels kann­te. Nur – auch er war na­tür­lich äl­ter ge­wor­den.
    Ich weiß noch, wie ich sei­ner­zeit über ihn ge­dacht hat­te. Ich hielt ihn für einen grü­nen Jun­gen. Was aus ihm aber auch im­mer ge­wor­den war – er war kein Kind mehr und wür­de es auch nie wie­der sein.
    „Was kann ich für Sie tun, Mr. Olyn?“ frag­te er. Sei­ne Stim­me hör­te sich gleich­mä­ßig und ru­hig an, al­ler­dings et­was tiefer, als ich sie in Er­in­ne­rung hat­te. „Mir wur­de ge­sagt, daß es

Weitere Kostenlose Bücher