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Unter dem Banner von Dorsai

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Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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Gil­de. Was Geld an­geht, kann ich dich mit al­lem un­ter­stüt­zen, was du brauchst.“
    „Nein.“ Sie schüt­tel­te den Kopf.
    „Du lie­ber Him­mel, warum denn nicht? Ich sa­ge dir, ich kann jetzt über un­be­grenz­te …“
    „Ich möch­te über­haupt nichts von dir, Tam“, ant­wor­te­te sie. „Den­noch vie­len Dank für das An­ge­bot. Uns geht es auch so ganz gut, Da­ves Fa­mi­lie und mir. Ich ha­be ei­ne recht gu­te Ar­beit ge­fun­den.“
    „Ei­leen!“
    „Ich ha­be dich das schon ein­mal ge­fragt, Tam“, sag­te sie und rühr­te sich noch im­mer nicht. „Warum bist du hier­her­ge­kom­men?“
    Selbst wenn sie ei­ne stei­ner­ne Sta­tue ge­we­sen wä­re, es hät­te kei­nen grö­ße­ren Un­ter­schied zu der Schwes­ter ge­ben kön­nen, die ich ge­kannt hat­te. Ich kann­te sie über­haupt nicht mehr. Sie war wie ein voll­kom­men frem­der Mensch für mich.
    „Um dich zu se­hen“, sag­te ich. „Ich dach­te … du woll­test viel­leicht wis­sen …“
    „Ich weiß al­les dar­über“, sag­te sie, oh­ne je­de Re­gung, voll­kom­men gleich­gül­tig. „Man hat mir al­les dar­über er­zählt. Sie sag­ten auch, du seist ver­wun­det wor­den. Aber du hast dich in­zwi­schen wie­der er­holt, nicht wahr, Tam?“
    „Ja“, gab ich hilf­los zu­rück. „Das heißt, ganz in Ord­nung bin ich nicht. Mein Knie ist ein biß­chen steif. Sie sa­gen, es wird so blei­ben.“
    „Das tut mir leid“, sag­te sie.
    „Ver­dammt, Ei­leen!“ platz­te es aus mir her­aus. „Steh nicht ein­fach so da und sprich mit mir, als wür­dest du mich gar nicht ken­nen! Ich bin dein Bru­der!“
    „Nein.“ Sie schüt­tel­te den Kopf. „Die ein­zi­gen Ver­wand­ten, die ich jetzt noch ha­be – die ein­zi­gen, die ich jetzt noch ha­ben möch­te –, sind Da­ves Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge. Sie brau­chen mich. Du nicht. Du hast mich nie ge­braucht, Tam. Du warst dir im­mer selbst ge­nug, im­mer auf dich selbst fi­xiert.“
    „Ei­leen!“ sag­te ich bit­tend. „Sieh mal, ich weiß, daß du mir die Schuld an Da­ves Tod ge­ben mußt – zu­min­dest teil­wei­se.“
    „Nein“, ant­wor­te­te sie. „Du kannst nichts da­für, daß du so bist wie du bist. Es war mein Feh­ler, daß ich mir all die Jah­re ein­zu­re­den ver­such­te, du seist an­ders als du in Wirk­lich­keit bist. Ich glaub­te, in dir schlie­fe et­was, das Ma­thi­as nie auf­we­cken konn­te, dem man nur ei­ne Chan­ce ge­ben müs­se, sich zu ent­wi­ckeln. Dar­auf hat­te ich ge­hofft, als ich dich bat, mir bei der Ent­schei­dung über Ja­mie zu hel­fen. Und als du mir schriebst, du woll­test Da­ve zur Sei­te ste­hen, war ich da­von über­zeugt, daß nun end­lich das an die Ober­flä­che dei­nes We­sens trat, was ich im­mer in dir ver­mu­tet hat­te. Aber ich ha­be mich bei­de Ma­le ge­irrt.“
    „Ei­leen!“ schrie ich. „Es war nicht mei­ne Schuld, daß wir bei­de, Da­ve und ich, auf einen Ver­rück­ten stie­ßen. Viel­leicht hät­te ich et­was an­de­res tun sol­len – aber ich ha­be ver­sucht, ihn fort­zu­schi­cken, nach­dem ich an­ge­schos­sen wor­den war. Doch er woll­te nicht ge­hen. Be­greifst du nicht? Es war be­stimmt nicht mei­ne Schuld !“
    „Na­tür­lich war es das nicht, Tam“, sag­te sie. Ich starr­te sie an. „Des­halb ma­che ich dir auch kei­ne Vor­wür­fe. Du bist ge­nau­so­we­nig ver­ant­wort­lich für das, was du tust, wie ein Po­li­zei­hund, der dar­auf dres­siert ist, je­den an­zu­grei­fen, der ei­ne falsche Be­we­gung macht. Du bist das, wo­zu dich On­kel Ma­thi­as er­zo­gen hat, Tam – ein Zer­stö­rer. Es ist nicht dei­ne Schuld, aber das än­dert gar nichts. Trotz der gan­zen Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit ihm fül­len dich Ma­thi­as 1 Leh­ren über das Zer­stö­ren voll­kom­men aus, Tam. Und für et­was an­de­res ist kein Platz mehr.“
    „Wie kannst du so et­was sa­gen!“ schrie ich sie an. „Das ist nicht wahr. Gib mir nur noch ei­ne Chan­ce, Ei­leen, und ich wer­de es dir be­wei­sen! Ich ver­si­che­re dir, daß es nicht wahr ist!“
    „Doch, das ist es“, gab sie zu­rück. „Ich ken­ne dich, Tam, bes­ser als ir­gend je­mand an­ders. Und ich ha­be die gan­ze Zeit über von die­sem Teil dei­nes We­sens ge­wußt. Ich woll­te es nur nicht wahr­ha­ben.

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