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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Schamanen zu begleiten. Es hatte einen breiten Kopf mit einer tiefen Stirn, der direkt auf breiten, haarigen Schultern saß, und seine überlangen Arme reichten tiefer als bis zu den Knien. Sein krummer Körper hatte im Grunde genommen menschliche Form und war bedeckt von dickem, dunklem fettigem Haar unter einem einfachen Hemd, das so dreckig war, dass die ursprüngliche Farbe unmöglich zu erraten war. Selbst in seiner ständig gebeugten Haltung war es so groß wie ein Mann, und auf seinem missgestalteten Körper wölbten sich dicke Muskelstränge. Die Kreatur hatte einen langsamen, listigen Geist und wurde schnell wütend, und manchmal zeigte sich in ihren leuchtend blutroten Augen eine beinahe menschliche Intelligenz.
    Wie der Schamane speiste, pisste und schiss sie, wo immer sie wollte, und die Leute erlaubten ihr das, weil sie zum Schamanen gehörte. Chance war nie ganz sicher, ob die Kreatur der Leibwächter, das Haustier oder sogar der Gefährte des Schamanen war, aber er erkannte einen Dämon, wenn er einen sah. Überall sonst wäre so ein Ding sofort beim ersten Anblick getötet oder zumindest zurück in den Düsterwald getrieben worden, aber hierbei wie bei so vielem anderen machte der Schamane seine eigenen Regeln. Wahrscheinlich erlaubte seine mysteriöse Magie es der Kreatur, im Tageslicht zu überleben. Chance hätte das Geschöpf gerne aus Prinzip getötet, aber solange der Schamane es unter Kontrolle hatte, war es das nicht wert, sich den Schamanen zum Feind zu machen.
    Jeder außer dem Schamanen hasste die Kreatur, und die Kreatur hasste jeden außer den Schamanen.
    Chance packte Chappie am Ohr und zog, aber der Hund wollte sich nicht rühren. Seine Nackenhaare waren gesträubt, und er knurrte unaufhörlich, wie ein wütendes Donnergrollen. Der Schamane trat heftig nach den Rippen des Hundes, aber der wich mit Leichtigkeit aus und befreite dabei sein Ohr aus Chances Griff. Die Kreatur kratze schwach mit den Klauen in der Luft und jaulte traurig. Der Schamane hob die Hand, und Magie floss durch die Luft. Chance trat sofort zwischen den Hund und den Schamanen, die Axt in Händen.
    „Hört sofort damit auf, Schamane, oder ich schwöre, ich werde Euch auf der Stelle töten.“
    Aus der Menge erklang ein wütendes Geräusch, und die Bauern sprangen vor, um ihren Anführer zu beschützen. Der Schamane senkte den Kopf, und die Magie verblasste. Er drehte sich um und starrte die Bauern missvergnügt an, und sie widmeten sich sofort wieder ihren eigenen Geschäften. Chance funkelte Chappie an.
    „Komm her. Sofort.“
    Chappie huschte zögerlich zu ihm zurück. Chance senkte die Axt und sah den Schamanen fest an.
    „Versucht das nie wieder, Schamane. Chappie ist mein Freund.“
    „Die Kreatur ist meiner.“
    „Ihr haltet Euren unter Kontrolle und ich meinen. Abgemacht?“
    Der Schamane nickte und dreht sich um, um die Kreatur anzusprechen. Er sprach flüsternd, mit ruhiger, besänftigender Stimme, und die Kreatur kam nach vorne, hockte sich neben ihn und rieb den Kopf an ihm. Der Schamane streichelte ihre Schulter.
    „Lass es mich umlegen“, sagte Chappie. „Es muss sterben.“
    „Möglich“, sagte Chance flüsternd. „Aber nicht jetzt. Nicht hier. Wenn der Schamane uns nicht erwischen würde, dann die Menge, und ich bin nicht bereit, haufenweise Unschuldige zu töten, nur weil du dich nicht unter Kontrolle hast.“
    Er sah zurück zum Schamanen, und die beiden Männer betrachteten einander nachdenklich. Jeder von ihnen überlegte, ob er den anderen töten könnte, wenn er es müsste. Keine Kontrahenten vielleicht, aber zwei Männer, die für immer durch ihre sehr verschiedenen Grundsätze und Pflichten getrennt waren.
    „Es ist Zeit für Euch zu gehen“, sagte der Schamane.
    „Hier hält mich nichts“, stimmte Chance ihm zu.
    Er ließ den Hund vorgehen, während sie sich durch die mürrische Menge entfernten. Chappie grummelte etwas in seinen Bart, aber Chance hörte nicht zu. Er warf einen Blick zurück auf den Schamanen, aber er und die Kreatur waren fort. Sie mochten einfach zurück in das Zelt des Schamanen gegangen sein, aber irgendwie glaubte Chance das nicht. Niemand wusste, wie die Kräfte des Schamanen geartet waren, aber jeder wusste, dass er während seiner langen Jahre in den Wäldern alle möglichen unnatürlichen Begabungen entdeckt hatte. Der Schamane kam und ging, und niemand wusste, wie oder warum. Chance ließ Chappie etwas schneller gehen.

    Der Schamane fand Falk und

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