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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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von ihren ausgestreckten Händen strömte.
    „Das ist ein großartiger Ort“, sagte sie beglückt, und ihre Stimme verlieh den Geräuschen des Brunnens Form und Bedeutung. „Von meinem letzten Besuch habe ich keine Erinnerung daran.“
    „Das könntet Ihr auch nicht“, sagte Sir Vivian. „Er ist erst zwölf Jahre alt. Während des Dämonenkriegs haben eine Weile Goblins in der Burg gelebt, nachdem ihre Heimat, der Schlingforst, von der heran kriechenden langen Nacht zerstört worden war. Sie haben diesen Ort aus Schösslingen geschaffen, die sie mit sich gebracht haben. Das ist alles, was noch vom Schlingforst übrig ist. Die Goblins sind schon lange fort, und aufgrund ihres unausstehlichen Wesens kann ich nicht sagen, dass sie jemand vermisst. Aber sie haben das hier zurückgelassen, und wer ein kleines Wunder wie dieses gestalten und schätzen kann, kann nicht ganz schlecht sein.“
    Die Herrin lachte, und es nieselte plötzlich. Ein ätherisches, sanftes Rieseln, das aus dem Nichts fiel wie ein zarter Dunst in der Luft, gerade kühl genug, um erfrischend zu sein. Die Waldlichtung blühte auf, als die Feuchtigkeit sie berührte, die Wiese wurde beinahe unerträglich grün, und überall brachen Blumen in leuchtenden, prächtigen Farben hervor. Sir Vivian sah sich um, ehrfürchtig, beeindruckt und glücklich bezaubert, und lachte leise.
    „Schon besser“, sagte die Herrin anerkennend. „Ihr seht gut aus, wenn Ihr lächelt. Ihr wart schon immer ein grimmiger, grüblerischer Kerl, soweit ich mich erinnere, aber das war vor vielen Jahren. Habt Ihr seitdem nichts gefunden, worüber Ihr beglückt sein könntet?“
    „Nicht wirklich“, sagte Sir Vivian, und sein Lächeln verschwand so schnell, wie es gekommen war.
    „Wie habt Ihr mich erkannt?“, fragte die Herrin vom See. „Ich habe mich sehr verändert im Vergleich zu dem, was ich einst war.“
    „Ich würde Euch überall erkennen“, sagte Sir Vivian. „Ich habe Euer Lächeln erkannt. Ihr wart immer etwas ganz Besonderes für mich. Ich wäre für Euch gestorben.“
    „Es wäre mir lieber, wenn Ihr lebt“, sagte die Herrin. „Mein wahrer, edelmütiger Held. Ich habe viel von Euch gehört.“
    Sir Vivian verzog das Gesicht und wandte sich ab. „Dann wisst Ihr, dass ich ein Vaterlandsverräter war. Ich habe König John verraten.“
    „Ein anderer König hat Euch begnadigt“, sagte die Herrin huldvoll. „Seht mich an. Ihr habt viele anerkennenswerte Dinge getan. Ihr wart ein Held am Roten Turm und dann für die Bauern, an deren Seite Ihr im Dämonenkrieg kämpftet. Man singt immer noch Lieder über Eure Husarenstücke. Das Waldland steht noch, zum Teil Euretwegen. Ihr solltet stolz auf das sein, was Ihr erreicht habt.“
    „Ich wollte immer ein Krieger sein“, sagte Vivian. „Mich durch meine Taten als würdig erweisen. Aber jetzt nimmt man mir selbst das. Ich dachte, der Wanderer wolle Königin Felicity holen. Ich konnte gegen ihn nicht auf meine Schwertkunst vertrauen, also habe ich Magie gegen ihn angewandt. Magie, die ich von meinen berühmten Eltern geerbt habe. Sie hat Lamento nicht aufgehalten. Ich bezweifle, dass selbst der Magus gegen den Wanderer bestehen könnte. Aber ich musste versuchen, meine Königin zu schützen, und jetzt bewegt sich die Magie, die ich nie wollte, frei in mir, eine ständige brennende Versuchung. Es ist ein fast körperliches Bedürfnis, diese Macht zu gebrauchen, um die Welt dazu zu bringen, Sinn zu ergeben, wenn nötig mit Gewalt. Um der Welt etwas Vernunft einzubläuen, ob sie will oder nicht.“
    „Auch den Leuten?“, fragte die Herrin.
    „Besonders den Leuten“, sagte Vivian.
    „Ich fühle mich manchmal genauso“, sagte die Herrin. „Ich habe es gefühlt, als ich am Leben war, und noch mehr, als ich in dieser Form wiedergeboren wurde. Wenn ich Leute sehe, die das Land oder einander missbrauchen und die Wut in mir aufsteigt, dann könnte ich es fünfzig Jahre regnen, die Flüsse über die Ufer treten und die Felder überfluten lassen und die Menschen aus dem Wald vertreiben. Aber ich tue es nicht. Meine Rolle ist es, das Land und die, die darin leben, zu beschützen. Es wäre falsch, wenn ich zu stark eingriffe, den dann würden die Leute anfangen, sich auf mich zu verlassen, und nichts lernen. Also tue ich so viel Gutes, wie ich kann, im Stillen und aus der Entfernung, mit möglichst wenig Magie. Ich hätte nicht einmal jetzt meine Existenz offenbart, aber die Ereignisse hier steuern auf einen

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