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Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Titel: Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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wie ein Zaunkönig. Alexander streckte langsam seine Hand aus, doch sobald er seinen Arm bewegte, flatterte der Winzling hinter dem Wald nach links davon. Licht umschloss sie, ein buntes Funkeln, und sie verschwand. » Am Waldrand links … kleiner Pfad … laufe so lange, bis Hilfe kommt  …« Dieses kleine Leuchten wies ihm tatsächlich den Weg. Vor ihm erstreckte sich ein schmaler Feldweg, nicht mit der Landstraße zu vergleichen, die gestern noch hier existierte. Ockerbraun und ausgetreten wand sich der Pfad am Wald entlang. Alexander atmete auf. Sowohl Fußabdrücke als auch Hufspuren waren deutlich auf dem harten Lehm zu erkennen. Zu seiner Rechten lagen duftende Wiesen, die sich sanft an das hügelige Land schmiegten, unterbrochen von einigen Feldern, auf denen sich das zarte Grün der ersten Feldfrüchte ans Tageslicht wagte. Er entdeckte keine Häuser, Siedlungen oder gar Städte, doch hier hatten eindeutig Menschen ihre Spuren hinterlassen. Calliditas entgegen  … Was war das, eine Person, ein Ort? Hier gab es weder Schilder noch Wegweiser, und so blieb ihm nichts anderes übrig, als seinen Weg auf dem ausgetretenen Pfad fortzusetzen.
    Kaum zu glauben, dass es erst April war. Alexander schwitzte mächtig, die Sonne brannte erbarmungslos. Hätte er bloß noch einen Schluck getrunken, bevor er den Wald verlassen hatte. Nun klebte ihm die Zunge am Gaumen und das Hemd am Leib. Missgelaunt trabte er den schmalen Pfad entlang. Ab und zu drehte er sich um und lauschte angestrengt. Nichts war zu hören, außer den sanft rauschenden Bäumen zu seiner Linken und dem Vogelgezwitscher über ihm. Zum x-ten Mal warf Alexander einen flüchtigen Blick auf den lehmigen Boden. Das waren Fußspuren. Vielleicht war es besser, zu warten, bis jemand vorbeikam. Er war müde und erschöpft und der Gedanke erschien ihm mehr als verlockend. Alexander richtete seufzend seinen Blick gen Himmel. Die Sonne hatte den Zenit längst überschritten und er spürte die Wärme in seinem Rücken. Er wollte sich nicht zu weit von dem Bach entfernen, der ihm den Weg zurück zu Anna und Naomi weisen würde. Außerdem wollte er das Versprechen nicht brechen, das er Anna gegeben hatte. Er würde bei Anbruch der Dunkelheit zurückkehren. Bald musste er umkehren. Nun wusste er, wie er aus dem Wald herausfand, und konnte es morgen noch einmal versuchen, wenn seine Suche heute ergebnislos blieb.
    Er erspähte in der Ferne eine Baumgruppe, danach machte der Weg eine scharfe Linkskurve. So weit wollte er noch laufen, und wenn er bis dahin keine Hilfe fand, würde er aufgeben, zumindest für heute. Alexander schritt konzentriert voran, bis er hinter sich ein dumpfes Trommeln vernahm. Er fuhr herum, kniff die Augen zusammen. In einiger Entfernung sah er zwei Pferde auf ihn zuhalten. Einer der Reiter richtete sich im Sattel auf, er hatte ihn gesehen. Alexander seufzte erleichtert und spürte gleichzeitig, dass etwas eng und drückend seine Brust umschloss. Die beiden Pferde näherten sich und er begriff, dass er nicht vorhatte, nach Hause zurückzukehren. Es ging gar nicht um ihn. Sobald er Hilfe fand, musste er sich von Anna trennen. Das war ihm plötzlich schmerzhaft bewusst. Einen Moment war er versucht, einfach in den Wald zurückzuspringen und sich zu verstecken. Entschieden drehte er dem Wald den Rücken und wartete.
    Die beiden Männer trugen wildlederne Hosen, die Naomis ähnelten, und sie waren bewaffnet. Deutlich registrierte er das rhythmische Wippen von Pfeil und Bogen auf ihren Rücken, während die Pferde auf ihn zutrabten. Der erste Reiter sprang elegant aus dem Sattel, noch bevor sein Pferd zum Stehen kam, und ließ seinen Blick prüfend auf Alexander ruhen. Der Fremde war kräftig gebaut, hatte ein sonnengegerbtes Gesicht, dem ein dunkelbrauner Dreitagebart einen derben Eindruck verlieh. Seine schulterlangen braunen Haare wurden im Nacken mit einem schmalen Lederriemen zusammengehalten. Die dunklen Augen blitzten kalt und abschätzend. Einer plötzlichen Eingebung folgend nickte Alexander dem Reiter kurz zu, drehte sich um und setzte seinen Weg fort. Ein eisiges Prickeln kroch ihm über den Rücken. Irgendetwas stimmte hier nicht. Wenn er sie ignorierte, würden sie vielleicht an ihm vorbeiziehen und weiterreiten.
    »Warte!«, hörte er eine barsche Stimme hinter sich. Alexander hob resigniert die Schultern. Es war einen Versuch wert gewesen. Langsam drehte er sich um. Der zweite Reiter, ein blonder, breitschultriger Riese sprang aus

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