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Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Titel: Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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musste sie richtig versorgen. Mit dem Tee war es nicht getan.
    »Also, ich verspreche, ich höre dir jetzt zu.« Anna schob die unbequemen Gedanken beiseite, griff nach einem langen Stock und stocherte im Feuer, bis kleine Funken sprühten. »Pixies also.« In letzter Sekunde schluckte sie ein wiederholtes Glucksen hinunter. Sie grinste schuldbewusst, sah Naomi erwartungsvoll an und wartete auf eine Antwort.
    »Ja, Anna, Pixies. Aber Alexander hat recht, Drachen gibt es hier auch, unter anderem«, fügte sie leise hinzu.
    Anna blieb das Grinsen im Hals stecken. Sie drehte den Kopf und suchte panisch das Unterholz ab. »Hier, in der Nähe?«
    »Schon möglich«, gab Naomi gleichgültig zurück. »Aber keine Sorge, sie greifen nicht grundlos an. Normalerweise nicht.« Naomi schmunzelte. »Also, noch mal von vorn. Das Licht, das Alexander gesehen hat, war vermutlich eine Pixie. Solange sie in deiner Nähe sind, kann dir nichts geschehen. Pixies erkennen das Böse immer und sofort. Sie sind sehr scheu und verstecken sich in der Regel vor uns Menschen. Doch manchmal gibt es eine Art Freundschaft zwischen Mensch und Fee. In diesem Fall sind sie ihrem Freund als Kundschafter äußerst hilfreich.«
    Und das sollte sie glauben? »Ist sie deine Freundin?«
    Naomi schüttelte bestimmt den Kopf. »Nein, sie ist plötzlich aufgetaucht. Ich glaube, sie hat mich zu euch geführt oder Alexander zu mir, wer weiß.«
    »Kannst du sie rufen?«
    Naomi lächelte. »Dazu, Anna, sind nur ganz wenige in der Lage. Ich leider nicht. Noch nie ist es mir gelungen, einen richtigen Blick auf sie zu werfen. Ich habe leider nur das bunte Licht gesehen, doch wenn sie jemanden nahe genug an sich heranlassen, erkennt man ihre richtige Gestalt. Sie sind winzig, etwa so groß wie ein kleiner Vogel, haben eine weibliche Figur und kleine Flügel.«
    Anna sah in den dunklen Wald. Dort war kein Licht zu sehen, weder eine Fackel noch eine Pixie.
    Naomi war ihrem Blick gefolgt und ergriff ihre Hand. »Er kommt zurück. Er lässt uns nicht im Stich.«
    »Hoffentlich.«
    »Du hast nach Phönixen gefragt. Wie kommst du darauf? Hat Alexander dir davon erzählt?«
    Naomis Tonfall hatte sich verändert, Neugier und Ungeduld waren nicht zu überhören. Anna warf den Stock ins Feuer. Zögernd setzte sie sich neben Oskar zurück auf den weichen Waldboden. »Nein, hat er nicht«, antwortete sie vorsichtig. »Und? Gibt es hier welche?«
    »Woher weißt du dann davon?« Naomi fuhr sich durch die zerzausten Haare, löste den schmalen Lederriemen, der die strohblonden Locken zu einem Pferdeschwanz zusammenhielt, sodass sie nun in weichen Wellen über ihre Schulter fielen.
    Anna streichelte Oskars Kopf, der ihr dankbar die Hand leckte. »Ich träume davon. Jede Nacht.«
    Naomi hustete und verschluckte sich prompt. Ihr Gesicht verzog sich zu einer schmerzverzerrten Grimasse und sie presste ihre linke Hand stöhnend auf die verletzte Schulter.
    Erschrocken sprang Anna auf und flößte ihr behutsam Wasser ein. »Geht es wieder?« Sie sah Naomi besorgt an.
    Diese nickte schwach. »Und du bist zufällig hier gelandet?« Sie legte den Kopf schief.
    »Ja.« Anna zögerte. »Wenn es nach mir ginge, dann wäre ich nicht hier«, fügte sie entschieden hinzu.
    Naomi hustete erneut, doch als Anna ihr das Wasser reichte, winkte sie ab. »Es geht schon, Anna. Danke. Und um deine Frage zu beantworten, ja es gibt hier Phönixe. Einen, um genau zu sein. Der Phönix ist die magischste aller Kreaturen hier in Silvanubis.«
     
    *
     
    Gedämpfter Hufschlag und ein leises Schnauben ließen Alexander hastig im Unterholz verschwinden. Vorsichtig spähte er zwischen den Bäumen hindurch und staunte. Der blonde Riese ritt voran, den Pfeil noch im Oberschenkel, gefolgt von Glenn, der mit grimmiger Miene, einen Pfeil in der Wade, aufrecht im Sattel saß. Die zierliche, junge Frau folgte ihnen erhobenen Hauptes auf ihrem Ross. Alexander trat aus dem Schatten der Bäume hervor und wartete, bis sie ihn erreicht hatten. Leichtfüßig sprang Erin vom Rücken des Pferdes und landete federnd neben ihm auf dem Boden. Sie schlang die Zügel um einen Baum, kramte in einer der Satteltaschen und zog einen etwa faustgroßen, dunklen Stein hervor.
    »Ich weiß, Alexander, du hast es eilig. Glaube mir, ich möchte auch so schnell es geht zu Naomi. Aber wir schaffen es nicht, vor Einbruch der Dunkelheit bei ihnen zu sein. Ohne Fackeln finden wir sie nicht«, flüsterte sie. Erin griff unter ihr hellblaues,

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