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Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Titel: Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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Fenriswolf. Sie greifen grundlos an und erfreuen sich am Leid ihrer Opfer.«
    Anna spähte angestrengt in das dunkle Unterholz.
    »Keine Sorge, Anna, der Fenris ist fort. Zumindest vorläufig. Er wird es heute nicht noch einmal versuchen. Tagsüber versteckt er sich. Er greift nur bei Dunkelheit an, feige und hinterhältig. Doch hätten wir nicht zuerst das Feuer erzeugt, dann hätte er es getan. Er kann nachts Feuer speien, wenn seine Augen …«
    »… rot werden?«, vollendete Anna den angefangenen Satz.
    Erin nickte. »Richtig. Woher …?«
    »Ich hab es gesehen«, antwortete Anna.
    »Du willst es zwar nicht wahrhaben, Anna, doch auch du gehörst hierher. Ob es dir gefällt oder nicht.«
    »Da täuschst du dich. In diese Welt gehöre ich nicht.« Annas Stimme bebte. Sie warf einen flüchtigen Blick in Alexanders Richtung. »Außerdem würde ich mir mein Zuhause gern selbst aussuchen. Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ich auch nur eine überflüssige Minute hier in … in Silvanubis verbringe!« Jetzt reichte es ihr endgültig, niemand konnte darüber bestimmen, wo sie hingehörte. Anna ballte ihre Hände zu Fäusten.
    »Keiner zwingt dich, hierzubleiben. Aber urteile nicht zu früh, wer weiß, vielleicht findest du ja noch Gefallen an allem, an uns.« Erin verzog belustigt den Mund.
    Anna entschied, darauf nicht zu antworten und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Das magischste aller Geschöpfe ist der Phönix, der Vogel, von dem du geträumt hast.« Erin hatte sich erhoben und lief vor dem Feuer auf und ab. »Er verfügt über große Kräfte und besondere Fähigkeiten. Auch das werdet ihr später lernen.« Sie warf Anna einen Seitenblick zu. »Oder auch nicht … Außer magischen Kreaturen gibt es aber auch Pflanzen, die Zauber besitzen.«
    »Wie die Dolchpalme?« Nun war sie doch ein wenig neugierig.
    »Wie die Dolchpalme, zum Beispiel.«
    »Erin, was ist mit den Menschen, den Bewohnern Silvanubis’?« Alexander hatte bislang lediglich zugehört, fasziniert schien er jedes Wort von Erin aufzusaugen. Es war ihm anzusehen, dass es hinter seiner Stirn arbeitete. Plötzlich rieb er sich durchs Gesicht. »Wie habt ihr das mit den Feuerkugeln gemacht?«
    »Ich hab mir schon gedacht, dass dich das interessieren wird, Alexander. Die Bewohner Silvanubis’ haben sich mit der Zeit gewisse Fähigkeiten angeeignet.«
    »So wie Feuerkugelweitwerfen?«, unterbrach Anna sie.
    »Unter anderem«, fuhr Erin ungerührt fort. »Solltet ihr euch entschließen, hierzubleiben, dann werdet auch ihr dazu in der Lage sein. Dem einen fällt es leicht, ein anderer wird sich schwertun, diese Fähigkeiten zu erwerben, aber lernen kann sie jeder. Doch die Anwendung von Magie schwächt. Naomi ist das beste Beispiel dafür. Sie entkräftet den Meister etwas weniger als den Anfänger. Deshalb, Anna, bist du so erschöpft und wirst es bestimmt eine Weile bleiben. Alexander hat es weniger erwischt, weil er schon eine gewisse Verbindung zu uns hatte. Doch keine Sorge, ihr werdet eure Kräfte wiedererlangen.«
    »Verbindung«, murmelte Alexander. »Verstehe ich nicht.«
    Erin griff nach der kleinen Flasche und schüttelte sie prüfend. Sie entkorkte sie und trank mit geschlossenen Augen. »Noch jemand?«
    Noch bevor Alexander nickte, reichte Erin ihm die Holzflasche. »Du hast mir gesagt, du hättest die Pixie bereits im Nebel gesehen.«
    Anna schnappte laut nach Luft. »Du hast was?« Davon hatte er ihr überhaupt nichts erzählt.
    »Ich wusste nicht, dass das wichtig war.« Alexander warf einen Stein ins Feuer, sodass mehrere glühende Funken zischend im Blätterdach verschwanden.
    Erin sah Alexander aufmerksam an. »Du hast dich, bewusst oder unbewusst, von der Fee hinüberführen lassen. Du ahntest, dass die magischen Kreaturen echt sind, und hast akzeptiert, dass es neben deiner Welt noch eine andere gibt. Dass wir existieren. Das ist die Voraussetzung, um von hier nach dort zu gelangen. Doch das allein reicht nicht. Auch ich glaube an deine Welt, aber mir ist es nicht möglich, Silvanubis zu verlassen und dein Zuhause zu besuchen. Zumindest nicht ohne Hilfe. Du besitzt ein besonderes Talent, über das weder ich noch Naomi oder sonst jemand aus meiner Familie verfügt. Ich bin nicht sicher, aber ich denke, Anna besitzt diese Begabung ebenfalls. Der Phönix taucht nicht grundlos in ihren Träumen auf. Doch Anna scheint uns noch lange nicht zu akzeptieren, an uns zu glauben. Noch ist sie nicht bereit, einem magischen Wesen zu

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