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Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Titel: Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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wundert nicht, dass sie dich nicht verstehen konnte. Und dann?«
    »Dann«, fuhr Alexander fort, »ist mir Anna in die Arme gefallen.«
    »Ich befürchte, sie hat es tatsächlich dir zu verdanken, dass sie bei uns ist. Hättest du sie nicht aufgefangen, wäre sie zurückgeblieben. Der Nebel hätte sich gelichtet, und sie wäre nach einer Weile wieder zu sich gekommen. Anna hätte sich wahrscheinlich nicht einmal an den Nebel erinnert.«
    Anna fuhr zusammen.
    »Alexander, du kannst jeden mitnehmen. Anna lag in deinen Armen und Oskar hattest du an der Leine.«
    »Aber Oskar war verschwunden, als sich der Nebel gelichtet hatte.« Alexanders Hand lag immer noch auf dem Rücken seines Hundes, als wollte er sichergehen, dass er nicht wieder verschwinden würde.
    Naomi schmunzelte. »Das hat sicher nichts mit Magie zu tun. Ich befürchte, er ist dir einfach weggelaufen.«
    Alexander fuhr sich verlegen durch die schwarzen Haare, schielte in Annas Richtung. »Ja, das hat er so an sich.«
    In Annas Kopf arbeitete es. Jetzt verstand sie, glaubte sie jedenfalls. »Deshalb der Name?«
    Erin stieß ihrer Schwester in die Seite, die scharf Luft einzog und dann wissend grinste. »Tut mir leid, Schwesterherz. Du kannst schon wieder so munter Fragen beantworten, dass ich für einen Moment deine Verletzung ganz vergessen habe.«
    »Schon gut. Nicht dumm, unsere aufmüpfige Freundin hier. Ja, Anna, daher der Name. Du scheinst aufgepasst zu haben in der Schule.«
    Anna zuckte mit den Schultern. Sie interessierte sich für die lateinischen Namen der Pflanzen, die sie liebte und da war das ein oder andere eben hängen geblieben. »Silva bedeutet im Lateinischen Wald und nubis … Nebel?«
    »Fast. Ganz stimmen die Namen mit dem Latein, wie du es kennst, nicht überein«, erklärte Erin. »Es kommt von nubes …«
    »Wolke?«, fragte Anna.
    »Stimmt, immer wenn die Wolken sich in den Wald senken und ganz dicht werden, ist das ein Zeichen für ein besonderes Ereignis, außerordentlich starke Magie oder eben einen Übertritt.«
    Annas kämpfte die Panik nieder. »Das heißt, ich muss wieder durch diesen Nebel, um nach Hause zurückzukehren?« Das gefiel ihr nicht.
    »Ich befürchte schon.«
    »Genau hier?«
    Erin überlegte. »Das weiß ich leider nicht. Aber ich bin sicher, Papa weiß da bestens Bescheid.«
    Anna griff nach einem der gefüllten Blätter und trank. »Ollaris … Topf, nicht wahr?«
    Naomi nickte. »Richtig.«
    Anna trank noch einen Schluck und hängte das Blatt zurück an den Ast. »Ich glaube, die gibt es nur hier, diese Blätter. Warum schmeckt das Wasser eigentlich so viel besser?«
    Nun leuchteten Erins Augen. »Ich habe gehört, dass alle, die von drüben kommen, diese Frage stellen. Leider habe ich keinen Vergleich. Man sagt, dass dort, wo ihr herkommt, das Wasser normalerweise nicht einfach aus dem Bach getrunken werden kann. Stimmt das?«
    Alexander nickte nachdenklich und grinste matt. »Es ist eben nicht so sauber dort.«
    Anna blickte Alexander aufmerksam an, der offenbar nach Worten suchte. Wie konnte man den Schwestern eine Welt beschreiben, die so ganz anders war? Wie Schmutz und Abfall, Trümmer und Ruinen erklären? Anna unterdrückte ein Seufzen. Es half alles nichts, sie konnte grübeln, sich aufregen, Alexander die Schuld geben, wütend oder traurig sein, aber an der Situation konnte sie nichts, rein gar nichts ändern. »Wann brechen wir auf?« Ungeduldig trommelte sie auf den weichen Waldboden.
    Alexander kommentierte ihren Sinneswandel mit einem Kopfschütteln.
    »Morgen früh, Anna. Wir müssen hier fort. Und zwar schnell.« Naomi nickte zu den beiden Männern hinüber, die sicher verschnürt weit genug entfernt saßen, sodass sie ihre Unterhaltung nicht verfolgen konnten. »Wenn meine Schwester dich nicht befreit hätte, Alexander, dann sähe es jetzt schlecht für dich aus, befürchte ich. Und für uns auch«, fügte sie leise hinzu.
    Anna stöhnte. Was kam jetzt noch? Nahmen die Überraschungen denn gar kein Ende?
    »Wo fange ich am besten an?« Naomi hielt einen Moment inne. »Wir leben mehr oder weniger friedlich miteinander, haben gelernt, die besonderen Kreaturen zu akzeptieren und mit der Magie besonnen umzugehen. Es mag euch im Augenblick nicht so vorkommen, aber es ist herrlich hier, nicht ganz ungefährlich, jedoch wunderschön. Ab und zu allerdings gibt es den einen oder anderen, der nicht so glücklich und zufrieden ist. Dieser versucht dann, Reichtümer anzusammeln, giert nach Macht

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