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Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Titel: Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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Peter darüber gesprochen hatte. War es ihr Los, ihre Bestimmung, hier zu leben? Warum sonst fiel es ihr so schwer, diesen Menschen den Rücken zu kehren? Dabei hatte sie seit ihrer Ankunft dem Tag entgegengefiebert, an dem sie endlich wieder heimkehren konnte. Heimkehren. Anna seufzte. Was bedeutet das schon?
    »Also gut, morgen früh dann?« Sie spürte, wie Alexander ihren Blick suchte, doch sie war noch lange nicht bereit, ihm für sein Verhalten zu vergeben und so wich sie seinem Blick aus und räusperte sich. »Ich möchte, dass Naomi die Feder für mich aufbewahrt. Als Pfand sozusagen.«
    Naomi erblasste und griff nach Edmunds Hand. Gleich darauf umrundete sie den riesigen Tisch zum zweiten Mal. Impulsiv schlang sie ihre Arme um Anna. »Bring ihn mir zurück«, flüsterte sie und ließ das leuchtend rote Etwas in ihrer Hand verschwinden.

Kapitel 17
    Offenbarungen
     
     
     
    » D u kannst da jetzt nicht rein, Boris! Richard wird stinksauer.«
    Der kühle Abendwind trug die aufgebrachte Anweisung mühelos zu ihnen herein.
    »Boris!« Die Stimme des Wachpostens vor dem Haus wurde lauter. »Jetzt nimm doch Vernunft an!« Doch Boris dachte gar nicht daran. Krachend schlug die Haustür beim Öffnen gegen die Wand. Polternde Schritte näherten sich.
    »Wir sind hier, Boris.« Richard stand bereits im Flur und winkte den Fremden herein. »Ich hoffe, du hast einen guten Grund, uns zu stören.« Richards Stimme war schneidend scharf.
    Anna runzelte die Stirn. So kannte sie das gutmütige Familienoberhaupt gar nicht. Barsch packte der rüstige Mann den Krieger am Arm und zog ihn zur Tür herein. Ein Mann wie ein Baum, groß, stattlich, muskelbepackt. Und verletzt. Auch Richard war die tiefe Fleischwunde an seinem linken Oberarm nicht entgangen. Hatte er den Krieger gerade noch recht unfreundlich begrüßt, so trat er nun einen Schritt zurück und betrachtete ihn kritisch.
    »Was ist geschehen?« Immer noch autoritär, doch eine Spur freundlicher, drückte er Boris auf einen der Stühle und reichte ihm ein Glas Wasser. Dieser griff dankbar zu, nahm einen ordentlichen Schluck und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Nervös zuckten seine Augenlider.
    »Sie haben es wieder versucht. Dieses Mal war der Angriff heftiger als sonst. Noch stehen unsere Reihen. Richard, es werden immer mehr.«
    Annas Magen schnürte sich zusammen. Benommen hielt sie sich an der Tischkante fest.
    »Es hat viele Verletzte und zwei Tote gegeben«, fuhr Boris fort. Nun musste sich Anna setzen. »Ich verstehe das nicht.« Er fuhr sich durch die schulterlangen nussbraunen Haare. »Was zum Teufel verspricht sie ihnen nur, dass sie ihr so blind folgen?«
    Richard legte die Hand auf die Schulter des Kriegers und winkte Noah zu sich, der sich daranmachte, den verletzten Arm des Kriegers mit einem Tuch zu säubern. Boris schüttelte den Kopf und erhob sich schwerfällig. »Ist schon gut, Noah. Es sieht schlimmer aus, als es ist. Ich wollte euch warnen, deshalb bin ich hier. Wir haben die Angreifer zumindest für heute abwehren können. Doch ich bin sicher, sie kommen wieder. Und ich befürchte, das war erst die Vorhut.«
    Richard atmete tief durch und sah den Krieger nachdenklich an. »Wahrscheinlich hast du recht, Boris. Vielen Dank. Ich nehme an, du willst zurück zu deinen Freunden?«
    Boris war schon an der Tür.
    »Braucht ihr Hilfe? Verstärkung?«
    Der Krieger schüttelte erneut den Kopf. »Noch nicht, Richard, noch nicht.« Er warf einen flüchtigen Blick in Annas Richtung. »Kyra wird langsam ungeduldig. Sie hat es eilig.«
    »War sie dabei? Hast du Kyra gesehen?«
    Boris schob sich an Richard vorbei durch den Türrahmen. »Nein. Die Magierin überlässt die Drecksarbeit gern ihren Kameraden. Ich glaube nicht, dass sie sich in der Nähe befindet. Wir haben den Phönix gesehen, Richard. Man sagt, jemand hat eine Feder empfangen.«
    Die beiden Männer standen bereits im Flur, doch sie sprachen laut genug. Man sagt, jemand hat eine Feder empfangen. Unwillkürlich schielte Anna zu dem kunstvoll angelegten Verband, der ihre rechte Hand zierte. Jemand … Tja, das war dann wohl sie. Leise schloss Richard die Tür hinter sich.
    »Das ging schneller, als ich gedacht habe.« Er trat an Annas Seite und sah zu Alexander hinüber. »Selbst morgen früh ist es zu gefährlich. Unsere einzige Chance ist das zu tun, was Kyra nicht erwartet. Ihr brecht sofort auf. Im Schutz der Dunkelheit könnt ihr es schaffen.« Er sah sich suchend nach Edmund um.

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