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Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Titel: Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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um dir diese Aufgabe selbstlos abzunehmen. Nicht wahr, mein Liebling? Dir juckt es schon die ganze Zeit in den Fingern, doch so sehr du es dir auch wünschst, diese Bürde trägt Anna ganz allein, und es ist eine Bürde, mein Kind.« Er nahm vorsichtig Annas verletzte Hand. »Du allein musst entscheiden, ob und wann du sie benutzt. Damit wären wir beim nächsten Problem angelangt. Neuigkeiten wie diese machen schnell ihre Runde in Silvanubis. Anna, du bist ganz bestimmt nicht die Einzige, die den Phönix gesehen hat. Alexander ist zwar der einzige unmittelbare Zeuge, doch viele andere werden den leuchtenden, riesigen Vogel gesehen haben. Einige werden beobachtet haben, wie er hier seine Runden gedreht hat und manch einer hat vielleicht sogar gesehen, wie die Feder gefallen ist.«
    »Ich.« Annas Kopf fuhr herum, als sie Nicos brüchige Knabenstimme hinter sich vernahm. »Von der Weide aus hab ich gesehen, wie die Feder gefallen ist. Sie hat geleuchtet.«
    Er hustete verlegen, doch seine Augen verrieten ihn, strahlten vor Stolz, dass es ihm vergönnt gewesen war, dieses besondere Ereignis beobachtet zu haben. Richard stieß geräuschvoll Luft aus.
    »Siehst du, Anna. Kyra wird es erfahren. Wenn sie erst einmal weiß, welche Kraft du jetzt besitzt … Nun ja, ich denke, dann wird sie sich ein wenig mehr beeilen, ihren Plan auszuführen. Ihr müsst fort von hier. Und zwar schnell.« Richard hielt kurz inne und nickte Noah zu. »Ihr werdet so bald wie möglich aufbrechen.«
    »Aber …« Das gefiel ihr ganz und gar nicht. Ihr Blick streifte Alexander, doch er saß nach wie vor mit gesenktem Kopf an Richards Seite.
    »Es gibt kein Aber. Noah, Erin und Edmund werden euch genau dorthin zurückbringen, wo euch vor drei Wochen der Grenzübertritt gelungen ist. Zu eurem Schutz werde ich meine besten Krieger auswählen, die euch ebenfalls begleiten. Wenn Kyra auch nur ein bisschen Verstand in ihrem hübschen Kopf hat, wird sie genau dort auf euch warten.«
    Richard massierte sich die Schläfen und seufzte.
    »Es gibt auch andere Passagen nicht allzu weit von hier entfernt. Doch die meisten sind allgemein bekannt. Ich bin sicher, dass Kyra auch dort ihre Anhänger positioniert hat. Verflucht, es muss doch den ein oder anderen Durchgang geben, den nicht jeder kennt.«
    Anna runzelte die Stirn und stöhnte.
    »Den gibt es auch. Ich habe ihn selbst benutzt.«
    Annas Kopf fuhr zeitgleich mit Alexanders herum. Edmund lächelte zerknirscht.
    »Wie bitte?« Naomis Stimme bebte, so sehr sie sich auch bemühte, ihr einen festen Klang zu geben. »Das ist nicht dein Ernst, Ed. Und wann gedachtest du, mir diese Kleinigkeit zu verraten?«
    Nun war es Edmund, der betreten zu Boden schaute. Verlegen strich er sich eine dunkelbraune Haarsträhne hinters Ohr.
    »Ich … ähm … ich wollte dich nicht unnötig beunruhigen.«
    Er griff nach ihrer Hand, doch sie entzog sich ihm jäh. Anna schüttelte den Kopf. Was war nur mit den Männern los, dass sie so genau zu wissen meinten, was für sie am besten war? Sie konnte Naomis Zorn sehr gut verstehen.
    »Es ist schon verzwickt genug«, fuhr Edmund unsicher fort. »Ich bin außerdem lange nicht mehr drüben gewesen, das letzte Mal vor drei Jahren ungefähr.« Er griff erneut nach Naomis schmaler Hand, und dieses Mal entzog sie sich ihm nicht. Anna schimpfte leise vor sich hin, sie hätte nicht so schnell nachgegeben.
    »Um ehrlich zu sein, hat mir mein letzter Besuch nicht besonders viel Spaß bereitet. Glaubt mir, dort drüben war die Hölle los. Danach hat es mich nicht mehr dorthin gezogen.«
    Anna zog eine finstere Grimasse. So konnte man das auch ausdrücken. Vor drei Jahren, 1944. Sie musste Edmund recht geben. Zu dieser Zeit war drüben die Hölle los.
    Richard war aufgestanden und lief auf eines der massiven Regale zu, griff hinein und zog hinter einem dicken Buch eine bauchige Flasche hervor. »Das, Edmund, ändert die Situation und erleichtert unser Vorgehen ungemein. Nun kommt schon.« Er scheuchte die übrigen Familienmitglieder an den großen Tisch und entkorkte die Flasche. »Ihr werdet morgen früh aufbrechen.« Richard sah von Anna zu Alexander und zum ersten Mal seit ihrem heftigen Zusammentreffen in der Scheune trafen sich auch ihre Blicke, Erleichterung in seinen, Zorn in ihren Augen. »Da heute keiner mehr unser gemütliches Heim verlassen wird und wir noch einiges zu planen haben, spricht nichts gegen einen guten, kräftigen Schluck.«
    Sofort war Bridget aufgesprungen und

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