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Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Titel: Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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zu Hause sein, nach Peter suchen und morgen Bauer Carlson das versprochene Spielzeug bringen. Ob es bereits neblig war unten am See? Ob Kyra dort auf sie wartete? Sie trat nach einem abgebrochenen Ast und fluchte leise.
    »Tief durchatmen, Anna. Der Ast kann nichts dafür. Außerdem bist du ja bald wieder hier.«
    Ein Grinsen quälte sich über Annas Gesicht. Das heitere, unbekümmerte Naturell hatte Erin ganz eindeutig von ihrer Mutter geerbt. Ihre Fröhlichkeit war selbst jetzt nicht aufgesetzt.
    »Und? Geht es dir jetzt besser?«
    Nun musste Anna wirklich lachen. »Nein, jetzt tut mir mein Zeh weh. Vielleicht hätte ich besser nach Alexander getreten.«
    Erin stutzte und seufzte. »Ich dachte, ihr hättet euch vertragen. Was ist nur los mit euch beiden?« Sie drehte sich um. Die drei Männer waren ein wenig zurückgefallen.
    »Nichts ist los, Erin. Gar nichts.«
    Erin nickte ein wenig zu verständnisvoll. »Wenn du meinst, Anna. Mir kannst du nichts vormachen. Gib doch zu, dass du ihn magst. Und er dich. Ist doch ganz einfach.«
    Anna biss sich auf die Unterlippe. Von wegen einfach und sie mochte ihn nicht, überhaupt nicht. Gewitterwolken zogen vor ihrer gerunzelten Stirn auf, doch Erin machte eine beschwichtigende Geste und hob gleichmütig die Schultern.
    »Schon gut, Anna. Er mag dich auf jeden Fall, so viel steht fest.« Einen Atemzug lang schwieg Erin, nur um im nächsten Moment eine weitere unangenehme Frage über ihre vorwitzigen Lippen schlüpfen zu lassen. »Und? Hast du dich schon entschieden? Kommst du zurück?«
    Anna warf ihrer Freundin einen vernichtenden Blick zu.
    »Ich dachte, ich habe noch ein wenig Zeit diese Entscheidung, allein übrigens, zu fällen. Aber um deine Neugier zumindest für jetzt zu befriedigen. Nein, ich habe mich noch nicht entschieden. Ich gebe jedoch zu, die Abreise fällt mir schwerer, als ich angenommen habe.«
    Erin lachte triumphierend, als der kahlköpfige Riese an Boris’ Seite plötzlich strauchelte und zu Boden fiel. Anna erstarrte. Ein Pfeil steckte oberhalb des Kniegelenks in seinem Oberschenkel. Fluchend versuchte er aufzustehen, als sich ein weiterer Pfeil aus der Dunkelheit löste und lautlos federnd neben Edmund in einem Baumstamm stecken blieb. Mit einem Satz war Boris im Unterholz verschwunden. Erin schob Anna in den Schatten einer mächtigen Eiche, griff nach der Fackel, die zischend im Unterholz gelandet war, und sprang hinter Boris her. Furcht erfasste Anna. Entsetzt drückte sie sich an den rauen Baumstamm und schloss die Augen.
    »Hab keine Angst«, flüsterte Alexander, während er nach ihrer Hand griff. Das hatte er vor nicht allzu langer Zeit schon mal zu ihr gesagt. Für einen winzigen Moment war sie dankbar für seine Nähe. Noch ein Pfeil surrte an ihnen vorbei, doch auch dieser verfehlte sein Ziel und verschwand hinter ihnen in der Dunkelheit. Anna zitterte. Vorsichtig öffnete sie die Augen. Wenn es nur nicht so finster wäre. Sie wagte es nicht, an dem dicken Baumstamm vorbeizuschielen. Es schien ein kurzes Handgemenge zu geben, doch außer einem gelegentlichen Keuchen und einigen unterdrückten Flüchen war nichts zu hören.
    »Alles in Ordnung, Julius?« Das war Erins Stimme. Nun wagte Anna doch einen kurzen Blick am Stamm der Eiche vorbei. Die junge Najadin rammte die Fackel in den Boden und kniete neben dem verletzten Krieger.
    »Halt still.« Mit einem Ruck zog sie den Pfeil aus dem Bein. »Hast Glück gehabt.« Sie zog ein Tuch aus ihrer Hosentasche und presste es auf die Wunde. »Fest draufdrücken. Die Wunde ist nicht tief.« Sie erhob sich und winkte Anna zu. »Kommt nur. Die Gefahr ist vorüber. Wir haben sie.«
    Anna tauschte einen überraschten Blick mit Alexander und zog ihre Hand fort. Sie brauchte keinen Ritter an ihrer Seite. Hastig trat sie zu Erin. Der kahlköpfige Krieger saß zu ihren Füßen, band sich das Tuch ums Bein und schimpfte leise vor sich hin. Nicht viel später traten Schatten zwischen den Bäumen hervor. Noah trieb zwei kleine, mit Schwertern und Pfeilen bewaffnete Gestalten vor sich her. Zwerge. Anna schüttelte den Kopf. Lächerlich, diese kleinen Wichte machten nun wirklich keinen besonders furchterregenden Eindruck. Doch dann fielen ihr Erins Worte ein, als sie das erste Mal von Zwergen berichtet hatte. Es war der Abend gewesen, an dem sie Edmund kennengelernt hatte. Halte dich von ihnen fern. Sie sind hinterhältig, habgierig und gefährlich. Noah schien ausnahmsweise mit seiner Schwester übereinzustimmen.

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