Unter dem Schutz des Highlanders
Gefühlen her. Er versuchte Trost darin zu finden, wie sie hastig und scharf seiner Angst, sie würde ihn mit William vergleichen, widersprochen hatte.
Eric stand auf und begann die Sachen zusammenzupacken.
Sie würden am kommenden Morgen weiterreiten müssen. Er hatte heute schon das Gefühl gehabt, abreisen zu können, aber Bethia hatte ihn davon überzeugt, dass ein weiterer Tag der Ruhe sicherstellen würde, dass das Fieber nicht zurückkomme. Zugebenermaßen freute er sich nicht gerade auf einen ganztägigen Ritt. Eric schnitt eine Grimasse und sah zur Tür. Er hatte eigentlich gehofft, den Tag damit zu verbringen, den Versuch, Bethia in sein Bett zu locken, voranzutreiben. Stattdessen hatte sie ihn zu einem Geständnis gedrängt, er hatte es abgelegt und dabei genau das gesagt, was sie seinen Armen fernhalten würde. Obwohl er sie mehr begehrte als jemals eine Frau zuvor, war er überrascht, wie sehr ihn diese Vorstellung betrübte. Vielleicht, so grübelte er, sollte ich, während Bethia sich darum bemüht, ihre Gedanken zu ordnen, einen längeren, eingehenderen Blick auf das werfen, was sich außer dem Wunsch, sich in ihrer Wärme einzubetten, für Gedanken und Gefühle in ihm regten.
Bethia seufzte vor Erschöpfung, als sie den Bergkamm erreichte. Es war ein zu schwerer Aufstieg, um ihn innerhalb so kurzer Zeit gleich zweimal zu machen. Sie setzte sich ins Gras und starrte auf die Umgebung, nahm aber kaum etwas wahr. Erics Worte hatten sie zutiefst entsetzt. Nur wenn sie nicht in seiner Nähe war, wenn sie seinem schönen Gesicht und seiner verführerischen Stimme fern war, konnte sie darüber nachdenken.
Ihre Gedanken wurden von ihren Gefühlen durcheinandergebracht, und sie wusste das. Einen Augenblick lang hatte sie nur den einen Gedanken fassen können, nämlich dass dieser Mann, an den sie sich um Hilfe gewandt hatte, einer von denen war, die sich auf Kosten von anderen mit Land und Geld bereichern wollten. Die Tatsache, dass sie sich geweigert hatte, einen Vergleich mit William zu erlauben oder ihn in dem Glauben zu lassen, sie würde dies tun, verriet ihr, dass mitten in ihrem Gedankenwirrwarr wenigstens noch etwas gesunder Menschenverstand am Werk war. Bethia atmete mehrmals die frische Luft tief ein, sie musste sich beruhigen und nachdenken, musste zur Vernunft kommen und alle Gefühle beiseiteschieben.
Anders als William hatte Eric ein Recht auf das, was er erstrebte. Bethia glaubte nicht, dass sie seinem Anspruch darauf törichterweise vorschnell Glauben schenkte. Die Geschichte, die er erzählt hatte, war zu finster, zu barbarisch, um nicht wahr zu sein. Und egal, was sie von seinem Tun hielt, sie konnte einfach nicht glauben, dass Eric sie anlügen würde. Im Gegenteil, neigte er zum Lügen, würde er ihr niemals eine Geschichte erzählt haben, von der er wissen musste, dass sie Bethia sehr weit von ihm entfernen konnte.
Was ihr aber am meisten Sorgen bereitete, war die Andeutung, dass er bereit war, um das, was er als sein Eigentum betrachtete, zu kämpfen. Bethia hatte das ungute Gefühl, dass ihr Unbehagen darüber wenig mit den Problemen zu tun hatte, denen sie sich jetzt stellen musste. Es war sehr gut möglich, dass ihr die Vorstellung, Eric würde wegen irgendetwas in den Kampf ziehen, nicht gefiel.
Nachdem sie zu dem Schluss gekommen war, dass sie auf seine Nachrichten schlecht reagiert hatte, stand sie langsam auf. Sie hatte nach der Wahrheit gefragt und musste nun damit leben. So schlimm war das alles doch nicht. Er wollte nur haben, was ihm zustand. Irgendwie musste sie ihre Abneigung gegenüber Kriegen, die wegen Land oder Geld ausgetragen wurden, überwinden. In Wahrheit, dachte sie mit einem Seufzer, als sie die Landschaft musterte, war es unerheblich, ob sie das schaffte oder nicht. Eric mochte mit ihr schlafen wollen, aber er hatte nichts von tieferen Gefühlen oder einer gemeinsamen Zukunft gesagt. Es war durchaus möglich, dass er sie auf Dunnbea zurückließ und weiterritt.
Gerade, als sie sich umdrehen und den Berg hinunterklettern wollte, fiel Bethias Blick auf eine Gruppe von Reitern. Schnell warf sie sich auf den Boden, damit man sie nicht sehen konnte, und beobachtete, wie die Männer langsam auf den Berg zuritten. Selbst aus der Entfernung erkannte sie die plumpen Gestalten von William und seinen beiden Söhnen, die charakteristische Figuren und ebenso charakteristische Reitstile hatten. Sie robbte auf dem Bauch zurück zum Weg, stand schließlich auf und
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