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Unter dem Schutz des Highlanders

Unter dem Schutz des Highlanders

Titel: Unter dem Schutz des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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dornigen Dickichts begeben. Je dunkler es geworden war, desto mehr Angst hatte sie bekommen – um James und sich, und ganz besonders um Eric. Sie hatte nicht gewagt, ein Feuer zu entfachen, während sie in Decken gehüllt im Dunklen saß und eifrig für Erics Rückkehr zu ihr betete. Jetzt, wo sie hörte, dass sich jemand näherte, musste sie das Bedürfnis unterdrücken, ins Freie zu laufen und Erics Namen zu rufen. Sie zog ihren Dolch und wartete auf den, der in ihr Versteck eingedrungen war.
    »Bethia?«, rief Eric leise.
    Er sah sich an dem Ort, an dem er Bethia und das Kind zurückgelassen hatte, gründlich um, konnte aber nichts entdecken. Einen kurzen Moment fürchtete er, sich zum ersten Mal in seinem Leben verirrt zu haben und an die falsche Stelle zurückgekehrt zu sein. Dann hatte er Angst, dass William sie irgendwie ausfindig gemacht hatte. Doch auch diese schauderhafte Furcht schüttelte er von sich. Eric zweifelte nicht daran, dass er diesen Mann in die falsche Richtung gelenkt hatte. Ein leises Rascheln versetzte ihn in Alarmbereitschaft. Er zog sein Schwert und hätte beinahe nach Luft geschnappt, als Bethia aus dem Dunklen trat. Eric steckte das Schwert wieder in die Scheide und fragte sich, wie es sein konnte, dass er sie nicht gesehen hatte, wenn sie nah genug war, seinen leisen Ruf zu hören. Diese Frau hatte offensichtlich einige sehr ungewöhnliche Fähigkeiten.
    »Wo seid Ihr gewesen?«, fragte er, während er anfing, Connor abzusatteln.
    Sie presste ihre Hände vor ihrem Körper zusammen, um sich nicht in seine Arme zu werfen, und antwortete: »James und ich steckten in dem Dickicht dort.« Sie deutete auf einen schattigen Fleck direkt hinter ihr. »Seid Ihr in Ordnung?«
    »Ja, Mädchen. Ich habe dem Mistkerl eine falsche Fährte gelegt, die reichen könnte, um uns sicher bis auf Dunnbea zu bringen.« Er ging in die Mitte der kleinen Lichtung und bereitete eine Stelle für ein niedriges Feuer vor. »Ihr habt eine wahre Begabung für das Verstecken, Mädchen. Hat Euer Freund Bowen Euch auch das beigebracht?«
    Sie nickte und holte den schlafenden James aus seinem Versteck. »Als er noch neu auf Dunnbea war und wir wegen Überfällen und Kämpfen schrecklich in Bedrängnis waren. Jeder, der außerhalb der Mauern entdeckt wurde, war in Gefahr, und da ich frei herumlaufen durfte, beschloss er, dass ich wissen sollte, wie man sich versteckt. Er hatte den Eindruck, dass es für so ein kleines Mädchen der beste Schutz war, später hat er mir allerdings gezeigt, wie man den Dolch handhabt.«
    »Ihr habt Eure Lektionen gelernt, Mädchen. Ich habe nicht das geringste Anzeichen dafür gefunden, dass Ihr noch hier seid, und schon gefürchtet, Ihr wärt geflohen oder in Gefangenschaft geraten.«
    »James sonniges Gemüt war eine große Hilfe.«
    Eric lächelte flüchtig, während er dem Feuer zum Leben verhalf. »Und seine Wertschätzung für ein nettes Schläfchen.«
    Bethia lachte leise, als sie James absetzte und die Decken holte, um ihr Nachtlager aufzuschlagen. »Ja, die hat er. Das ist auch gut so, denn selbst wenn er nicht allzu oft weint, kann, wenn er wach ist, sein fröhliches Brabbeln recht laut werden.« Sie berührte sanft James’ weiche Locken. »Er wird ein hübscher Junge.« Sie schmunzelte Eric zu. »So hübsch, dass er selbst für Euch eine Herausforderung darstellen könnte.«
    »Ich bin froh, dass ich bis dahin zu alt bin, um mir darüber Gedanken zu machen«, antwortete er gedehnt und lächelte angesichts ihres Lachens.
    »Glaubt Ihr, dass William unseren kleinen Zufluchtsort gefunden hat?«, fragte sie einen Augenblick später. Ihre gute Laune war verschwunden.
    »Ich weiß es nicht, Mädchen. Möglicherweise trottete er nur des Wegs nach Dunnbea entlang, in der Hoffnung über Euch zu stolpern. Er mag die Gerissenheit haben, ein paar unbedarfte Leute zu vergiften, aber ich glaube, er weiß nicht, wie er im Augenblick um das kämpfen soll, was er haben will. Ich habe ihn und seine Männer ein paar Mal beobachtet, es schien, als würde keiner ernsthaft nach uns oder nach Spuren von uns Ausschau halten.«
    »Ich wünschte nur, dies würde ihn weniger gefährlich machen.«
    Eric erwiderte nichts, sondern kochte ihnen stattdessen etwas Haferbrei. Es war gleichgültig, wie schlecht William Drummond seine Arbeit erledigte, dieser Mann wollte Bethia und James tot sehen. Allein schon diese Absicht machte ihn zu einer ernsthaften Bedrohung. Selbst ein völliger Dummkopf konnte Glück haben

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