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Unter dem Schutz des Highlanders

Unter dem Schutz des Highlanders

Titel: Unter dem Schutz des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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wenn William Dunncraig nicht aufgab, aber sie wollte nicht darüber nachdenken. Land und Besitztümer waren nicht das Leben von Menschen wert. Sie verstand nicht, warum sie die Einzige zu sein schien, die so empfand. Es war später Nachmittag, als Eric plötzlich von dem Weg, dem er gefolgt war, abwich und sie drängte abzusteigen. Bethia fuhr zusammen, als sie sich aufrecht hinstellte, ihre Muskeln protestierten gegen den langen Ritt. Die ausgiebige Pause in der Hütte hatte ihr die Robustheit geraubt, die sie sich vor den Problemen am Fluss erworben hatte.
    »Wohin reitet Ihr?«, fragte sie, als Eric nicht abstieg, sondern das Pferd auf den Weg zurücklenkte.
    »Ich möchte ein Stück zurückreiten und sehen, ob uns William dicht auf den Fersen ist. Wir sind eben an einem Hügel vorbeigekommen, auf dem ich genug Überblick haben müsste.«
    »Und Ihr wollt, dass ich hierbleibe?«
    »Ja«, sagte Eric und beugte sich hinunter, um ihr einen kurzen Kuss zu rauben. »Wenn er uns nah ist, wird er mich vielleicht sehen, und ich muss schnell vorwärtskommen. Es könnte sogar sein, dass ich ihn von Euch weg in eine andere Richtung lenken muss.«
    »Er könnte Euch erwischen.«
    »Dann müsst Ihr zu Fuß nach Dunnbea gehen. Es ist nicht mehr so weit. Diese Straße hoch liegt ein kleines Dorf, höchstens einen halben Tagesritt entfernt. Von dort aus sind es noch ein paar Stunden bis Dunnbea. Nicht mehr, als Ihr bei unserem ersten Zusammentreffen bereits hinter Euch gebracht hattet.«
    Das stimmte, doch sie wollte nicht ohne Eric reisen. Sie atmete tief durch, um ihre Angst zu lindern. Obwohl sie nicht wollte, dass er auch nur im Geringsten sein Leben riskierte, konnte sie an seinem entschlossenen Kinn sehen, dass er von seinem Vorhaben nicht abzubringen war.
    »Wie lange soll ich hier warten, bevor ich allein losziehe?«, fragte sie mit einem Blick auf das Gepäck, das er ihr zu Füßen warf, wobei sie dagegen ankämpfte zu weinen.
    »Wenn ich bis zur Dämmerung nicht zurück bin, geht alleine los.«
    »Ich habe Euch nicht durch ein gefährliches Fieber gebracht, damit Ihr Euch von William und seinen abscheulichen Söhnen töten lasst.«
    »Ich habe nicht die Absicht, mich von diesen Dummköpfen erwischen zu lassen.«
    Sie beobachtete, wie er auf dem Weg, den sie gerade gekommen waren, verschwand, und fluchte leise. »Ihr mögt nicht die Absicht haben, aber es ist reine Eitelkeit zu glauben, dass es nicht passieren kann«, brummte sie.
    Eine Weile lang war es nicht so schwer, auf Eric zu warten. Bethia füllte die Zeit, indem sie James versorgte und mit ihm spielte. Mit jeder Stunde, die vorüberschlich, ohne ihn zurückzubringen, wurde das Warten jedoch unerträglicher und unerträglicher. Bethia entdeckte, dass sie eine lebhafte Fantasie hatte und sich zu leicht mehr schauerliche Todesmöglichkeiten für Eric ausmalen konnte, als sie fähig war zu ertragen.
    Sie war sich bewusst, dass sie nicht nur vernichtenden Liebeskummer erleiden würde, sollte Eric etwas geschehen, sondern auch ein tiefes, bleibendes Schuldgefühl. William und seine Söhne waren ihre Feinde, nicht Erics. Sie hatte ihn mitten in ihre Probleme hineingezogen, ihm blindlings und bereitwillig erlaubt, ihre Gefahr zu teilen. Tatsächlich riskierte er im Moment sehr viel mehr als sie. Alles, was sie zu tun hatte, war sich zu verstecken.
    Während sie James mit etwas kaltem Haferbrei fütterte, den sie für einen solchen Notfall aufgehoben hatte, und sein fast schon komisches Mienenspiel, mit dem er seinen Widerwillen ausdrückte, überging, versuchte Bethia die Kraft zu finden, die sie brauchte, um das zu tun, was Eric ihr gesagt hatte. Diese Kraft würde besonders wichtig sein, wenn er nicht zurückkommen sollte.
    Mit einem Blick auf den Jungen versuchte sie sich daran zu erinnern, dass er das Wichtigste von allem war. James war völlig unfähig, für sich selbst zu sorgen oder sich zu schützen.
    Egal, wie sehr sie sich auch danach sehnen mochte, Eric zu folgen und sein Schicksal in Erfahrung zu bringen, sollte er bis zur Dämmerung nicht zurückkommen, sie durfte es nicht tun.
    Sie musste sich ohne ihn auf den Weg machen und einzig und allein daran denken, Sorchas Sohn auf Dunnbea zu bringen.

6
    Der Laut eines schnaubenden Pferdes drang dort, wo sie im Dunkeln zusammengekauert saß, als Erstes in Bethias müdes, vor Angst zu Eis gefrorenes Bewusstsein. Die Sonne war untergegangen, und sie hatte sich und James in den Schutz eines dichten, ungemütlich

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