Unter dem Schutz des Highlanders
oder beleidigt. Die MacMillans, der Clan meiner Mutter, stehen ebenfalls auf gutem Fuß mit dem König, sie haben das Ansehen treuer und fähiger Kämpfer. Ich glaube, ich könnte der Beweis sein, den sie nicht leugnen können. Ich trage das Mal der Beatons auf dem Rücken, und viele behaupten, ich habe das Aussehen meiner Mutter und ihrer Verwandten. Vielleicht ist es höchste Zeit, dass die Beatons und MacMillans den Beweis mit ihren eigenen Augen sehen.«
»Glaubst du wirklich, dass die Beatons der Wahrheit Beachtung schenken, wenn du deinen Rücken entblößt und sie zwingst, das Mal dort anzuschauen?«, fragte Maldie.
»Nein, vielleicht nicht, aber ein Versuch kann nicht schaden«, erwiderte Eric. »Ich hörte bisher nichts Schlechtes über die MacMillans. Vielleicht schenken sie den Lügen, die die Beatons verbreiten, zu viel Glauben. Vielleicht kann ich sie endlich dazu bringen, die Wahrheit zu erkennen.«
»Du musst jemanden mit dir nehmen«, beharrte Balfour. »Es ist ein Jammer, dass Nigel in Frankreich ist.«
»Gisèle hat ihm drei süße Kinder geschenkt. Es ist höchste Zeit, sie ihren Verwandten in Frankreich zu zeigen.«
»Ja, ich weiß. Wenn du warten kannst, bis ich meine Arbeit erledigt habe, könnte ich mit dir kommen, oder vielleicht ist Nigel bis dahin zurück.«
»Dies ist mein Kampf, Balfour, und zwar ganz allein meiner.«
Eric brauchte den ganzen restlichen Abend und fast den ganzen nächsten Tag, um Balfour davon zu überzeugen, dass er dies tatsächlich alleine tun musste. Keiner von ihnen fürchtete vonseiten der Beatons oder der MacMillans eine echte Bedrohung, denn der König war von ihren Streitigkeiten unterrichtet. Jedes Leid, dass Eric auf dem Land einer der beiden Familien zustoßen würde, würde eine rasche und harte Antwort herausfordern, was beide Familien wussten. Doch andere Gefahren lauerten auf einen, der allein unterwegs war, und Balfour zögerte nicht, sie in schauerlicher Ausführlichkeit aufzuzählen.
Er zählte sie noch immer auf, als Eric drei Tage später sein bepacktes Pferd aus dem Stall führte. »Ein Mann, der dir den Rücken sichert, wäre keine schlechte Sache«, sagte er und verzog das Gesicht, als Eric nur lächelte und seinen schwarzen Wallach Connor bestieg.
»Das wäre es nicht«, stimmte ihm Eric zu, der innehielt, um sein volles rotgoldenes Haar mit einem breiten schwarzen Lederband zusammenzubinden. »Wie dem auch sei, du brauchst mehr als ich treffliche Männer. Ich kann auf mich selbst aufpassen, Balfour. Ich ziehe nicht in eine Schlacht und bin überzeugt, dass ich einen oder zwei Räuber abwehren, ja, ihnen sogar entkommen kann. Hör auf, mich zu bemuttern«, fügte er sanft hinzu.
Balfour grinste. »Dann mach dich auf den Weg, aber wenn du mehr Schwierigkeiten bekommst, als du bewältigen kannst, mach an einem Gasthof Halt und lass ein oder zwei Männer von hier holen. Oder komm zurück, und wir werden mit einem größeren Gefolge antreten, sobald die Feldarbeit erledigt ist.«
»Abgemacht! Ganz sicher werde ich Euch Nachricht darüber zukommen lassen, wie es mir geht.«
»Das solltest du unbedingt tun, denn wenn wir nach zu langer Zeit nichts von dir hören, werden wir dir folgen. Geh mit Gott«, rief Balfour hinterher, als Eric aus den Toren ritt.
Eric winkte und ritt weiter. Er war in vielfacher Hinsicht in seinem Tun hin und her gerissen. Auf das, was er begehrte, hatte er in der Tat aufgrund seiner Geburt ein Anrecht, doch es stieß ihm bitter auf, dass er losreiten und darum bitten musste. Balfour hatte ihm einen kleinen Wachturm und etwas Land westlich von Donncoill geschenkt. Manchmal neigte er sehr dazu, aufzugeben und sich sein Leben in diesem Wachturm einzurichten. Dann wieder meldete sich sein Gerechtigkeitssinn, und er begann von Neuem, nach dem ihm zustehenden Recht des Erstgeborenen zu streben.
Zudem war da noch die oft übersehene Tatsache, dass er kein Blutsverwandter der Murrays war. Die Bande waren stark und durch die Heirat seiner Halbschwester Maldie mit Balfour noch stärker worden, aber rechtlich gesehen schuldeten ihm die Murrays überhaupt nichts und mussten sich im Grunde nicht um ihn kümmern. Doch sie taten es. Sie nannten ihn Bruder und meinten es auch so. Dadurch machte ihn die Weigerung der Beatons und der MacMillans, ihn als Verwandten anzuerkennen, noch wütender. Eric hatte ein Recht auf all das, was seiner Mutter und seinem Vater gehört hatte. In seinem Herzen wusste er, dass er niemals etwas anderes
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