Unter dem Schutz des Highlanders
Stärke ihr schenkte.
»Schon, aber er wird noch immer dir gehören. Er ruft dich bereits Mama.«
»Ich weiß.« Sie verzog das Gesicht. »Wenn er es macht, freue ich mich so sehr. Doch dann habe ich große Schuldgefühle wegen dieser Freude. Ich sollte mich nicht glücklich fühlen, nicht, wenn das bedeutet, dass er bereits meine Schwester, seine richtige Mutter, vergessen hat.«
»Er ist nicht alt genug, um viele Erinnerungen an sie zu haben. Und falls er häufig unter Aufsicht einer Amme war, sind es vielleicht noch weniger.«
Bethia fuhr zusammen und kehrte an den Tisch zurück, um ihren Krug zu nehmen. »Er hatte eine Amme. Ich sprach mit ihr ein wenig über das Kind und, Gott möge es mir verzeihen, dachte kaum darüber nach, was sie empfinden würde, wenn ich mit dem Jungen flüchte.«
»Wenn ihr der Junge am Herzen lag, war sie vermutlich froh, dass jemand den Verstand und die Stärke besaß, ihn retten zu wollen.«
»Ja, sie musste sich viel um ihn kümmern, und es war deutlich zu spüren, wie innig sie ihn liebte.« Bethia lächelte Eric schüchtern zu, als er seinen Weinkrug nahm und sich, während er trank, halb auf das Bett setzte, halb darauf ausstreckte. »Ich war erstaunt, als ich erfuhr, wie oft James in der Obhut dieser Frau gelassen wurde, aber andererseits war Sorcha ja ziemlich jung verheiratet und blindlings vernarrt in Robert, sie war nicht fähig, sehr lang von seiner Seite zu weichen. Wenigstens hat Sorcha die richtige Wahl getroffen. Sobald diese Probleme gelöst sind, werde ich nachforschen, ob diese Frau auf Dunnbea kommen möchte, um bei der Pflege des Jungen zu helfen.«
»Das wäre sehr gut.« Eric klopfte neben sich auf die Matratze. »Komm ins Bett, Mädchen.«
Obwohl sich Bethia neben ihn setzte, sagte sie: »Wir sind noch angezogen.«
»Immerhin haben wir unsere Stiefel nicht mehr an.«
»Welch gute Manieren wir doch unser Eigen nennen«, antwortete sie gedehnt, spannte sich aber leicht an, als er den Krug auf einem Tisch neben dem Bett absetzte und begann, ihr Kleid aufzuschnüren. »Es ist sehr hell hier.«
»Ja, und darüber bin ich sehr froh. Vergangene Nacht habe ich die Dunkelheit gründlich verwünscht«, erwiderte er, nahm ihr den Wein weg und stellte ihn neben seinen, damit er sie leichter ihres Kleides berauben konnte.
»Nun ja, ich war sehr froh darüber.«
»Ach, mein Herz, du bist hübsch.«
Er küsste sie, und für eine Weile vergaß sie, wie hell es noch im Raum war. Eric betäubte sie so sehr mit seinen Küssen, dass sie sich nicht dagegen wehrte, als er ihnen beiden geschickt die Kleider auszog. Dann lag sie plötzlich ausgestreckt auf dem Bett, während er über ihr kauerte. Er musterte sie von oben bis unten, und dabei lag in seinen Augen solche Wärme, dass sie sich fast schon als schön empfand, auch wenn sie vor Verlegenheit rot wurde.
Um sich von dem Unbehagen abzulenken, das sie angesichts ihrer Nacktheit empfand, die ihrer Meinung nach den Mangel an weiblichen Rundungen allzu deutlich verriet, betrachtete Bethia Eric. Sie hatte ihn schon damals nackt gesehen, als sie ihn während des Fiebers pflegte, doch ihr war klar, dass sein Anblick sie nie ermüden würde. Seine warme, glatte Haut, die sich über festen Muskeln spannte, war die reinste Freude. Dann blieb ihr Blick zwischen seinen Leisten hängen und ihre Augen weiteten sich. Sie hatte ihn noch nie erregt gesehen. Bethia war froh, dass sie ihn vergangene Nacht nicht in diesem Zustand sehen konnte, denn dann hätte sie alles Interesse daran verloren, seine Geliebte zu werden. Sie war darüber verblüfft, dass er es geschafft hatte, damit in ihr Inneres vorzudringen, ohne ihr wesentlich mehr Schmerzen zu bereiten.
Als er merkte, in welche Richtung ihr starrer Blick aus weit geöffneten Augen ging, schmunzelte Eric und bettete sich in ihre Arme. »Ich hoffe doch sehr, dass es kein so schrecklicher
Anblick ist.«
»Nein, ich habe nur gerade darüber nachgedacht, dass es gut war, ihn vergangene Nacht nicht gesehen zu haben. Ich kann nicht glauben, dass er passt«, flüsterte sie.
»Er ist nicht größer als der von anderen Männern – und, nun ja, er passt sogar wunderbar.« Er nahm ihre Hand und legte sie darauf; als sie ihn schüchtern streichelte, schloss er vor Genuss die Augen. »Bist du wund, mein Herz?«
»Nein, sollte ich das sein?«
»Manche Frauen klagen, dass der Schmerz eine Weile anhält. Ich weiß nicht viel darüber, um ehrlich zu sein, denn ich war nie mit einer Jungfrau
Weitere Kostenlose Bücher