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Unter dem Schutz des Highlanders

Unter dem Schutz des Highlanders

Titel: Unter dem Schutz des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Wasser stieg, seufzte sie vor Begeisterung auf. Es war zu lange her, seit sie einen solchen Luxus genossen hatte, und als sie bis zum Hals in das zart duftende Wasser eintauchte, nahm sie sich vor, es auszukosten.
    Während die Wärme des Wassers ihre schmerzenden Muskeln entspannte, ertappte sich Bethia dabei, dass sie über die Mägde nachdachte und darüber, wie sie Eric angesehen hatten. Eric und sie waren auf ihrem Ritt nach Dunnbea allein gewesen, und nun erkannte Bethia, dass sie bis jetzt nie wirklich in Erwägung gezogen oder verstanden hatte, wie sehr Frauen sich zu Eric hingezogen fühlen würden, obwohl sie es sich leicht hätte vorstellen können. Trotz der Anwesenheit seiner vermeintlichen Gattin und seines vermeintlichen Kindes hatten die beiden Mägde versucht, Erics Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und ihm warme, einladende Blicke zugeworfen. Bethia zweifelte nicht daran, dass die beiden Frauen ihm trotz ihres Beiseins ein Stelldichein im Heu angeboten hätten. Es war nicht nur ein Affront – es war erstaunlich.
    Einen Augenblick später versuchte sie ihre Sorgen von sich zu werfen. Nach dieser Nacht würde die Reaktion von Frauen auf Eric nicht mehr ihr Problem sein. Es zählte nur, dass Eric für diese eine Nacht ganz ihr gehörte. Sein völliges Desinteresse an den Mädchen bewies dies. Bethia war entschlossen, die ihnen verbleibende gemeinsame Zeit nicht mit kleinlicher Eifersucht und Ängsten zu ruinieren.
    Zwei Stunden später löste sich diese Entschlossenheit völlig unvermittelt auf. Eric war nur Augenblicke, nachdem sich Bethia fertig angezogen hatte, zurückgekommen, und schnell wurde von denselben beiden Mägden für ihn ein neues Bad bereitet. Es tat fast weh, beobachten zu müssen, mit welchem Eifer sie ihn dank eines schnell zubereiteten Bades zufriedenstellen wollten. Als sie ihm gurrend anboten, ihm beim Baden zu helfen, und zwar in der unmittelbaren Gegenwart seiner vermeintlichen Gattin, reichte es Bethia. Sie befleckten ihre letzte Nacht mit Eric mit vulgären Tändeleien, und das konnte sie nicht zulassen.
    Eine der Mägde streckte die Hand aus, um Erics Hemd aufzuschnüren, doch Bethia war zuerst an Ort und Stelle und warf ihr mehrere von Erics dreckigen Kleidungsstücken in die Arme. »Wenn du solch großes Bedürfnis danach hast, etwas zu schrubben, versuch dich daran. Ich möchte dies erledigt haben – und zwar schnell.«
    Eric verbiss sich ein Lachen und scheuchte die Mägde höflich, aber bestimmt aus dem Raum, dann wandte er sich zu Bethia um. Sie sah göttlich wütend aus, und er war hocherfreut. Zwar hatte er nicht absichtlich etwas unternommen, um sie eifersüchtig zu machen, aber er nahm mit Freude das, was die Mägde mit ihrer Dummheit erreicht hatten, an. Das hier war der Beweis, dass ihre Gefühle bereits jetzt über Leidenschaft hinausgingen.
    »Ist es immer so?«, fragte Bethia, nachdem sich die Tür hinter den beiden Mägden geschlossen hatte.
    »Was soll so sein, mein Herz?«
    Bethia warf Eric für seinen Versuch, sich so zu geben, als habe er nichts bemerkt, einen empörten Blick zu. »Sie haben alles getan, außer sich die Kleider vom Leib zu reißen und auf dich zu stürzen, und ich glaube fast, sie hätten das auch noch gemacht, wenn wir nur lange genug gewartet hätten.«
    »Sie waren ungewöhnlich schamlos.«
    »Es war, als ob ich gar nicht anwesend sei.«
    Und das, dachte Eric bei sich, war vermutlich das Schlimmste daran. Bethia hatte viel zu viel Zeit ihres Lebens damit verbracht, übergangen und behandelt zu werden, als sei sie nicht anwesend. Die Mägde waren sehr dreist, das war in der Vergangenheit ein- oder zweimal geschehen, und es würde zweifelsohne wieder geschehen, so schamlos wie hier oder auch raffinierter. Er konnte nicht das Geringste dagegen unternehmen. Er glaubte nicht, dass er eitel war, wusste allerdings, dass Frauen sein Aussehen gefiel. Bis Alter oder Verletzungen ihn entstellten, würde es Frauen geben, die wahrscheinlich um ihn herumflatterten, unbeeindruckt davon, dass er vergeben war. Sein Desinteresse hatte sie in der Vergangenheit selten aufgehalten. Irgendwie musste er es schaffen, dass Bethia sich seiner so sicher fühlte, dass solche Unverschämtheiten sie nicht quälten. Eric seufzte, als er sein Hemd aufzuschnüren begann. Dies konnte sich als eine derart schwierige Aufgabe herausstellen, dass es ihn vielleicht überforderte.
    »Es war nur eine gewisse Primitivität, Mädchen. Ja, und traurige Blindheit gegenüber dem

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