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Unter dem Schutz des Highlanders

Unter dem Schutz des Highlanders

Titel: Unter dem Schutz des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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und fuhr zusammen, als sie die Wut in seinem Gesicht entdeckte.
    »Es tut mir leid, Eric«, sagte sie. »Ich weiß nicht, warum meine Eltern dich so« – sie zögerte, suchte nach den richtigen Worten – »so unfreundlich behandeln. Es ergibt alles keinen Sinn.«
    Eric biss sich auf die Zunge, um die verärgerten Worte zurückzuhalten, die geradezu darauf brannten, über seine Lippen zu strömen. Er hätte Bethia zu gerne gesagt, dass ihre Eltern ihn nicht mochten, weil er in ihnen klar und deutlich die kaltherzigen, überheblichen Dummköpfe erkannte, die sie tatsächlich waren; dass er wahrnahm, wie niederträchtig sie ihre eigene Tochter behandelten und nicht einen einzigen Gedanken an ihren Enkel verschwendet hatten, bis offenkundig wurde, dass Bethia das Kind haben wollte. Und dass er auch sah, wie sehr sie es ihm verübelten, dass er sie ihrer pflichtbewussten, demütigen Dienerin, zu der sie Bethia gemacht hatten oder wenigstens versucht hatten zu machen, beraubte. Solche Wahrheiten würden Bethia nur verletzen, und egal, wie sehr er sich wünschte, sie dem grausamen Zugriff ihrer Eltern zu entziehen, sie erkennen zu lassen, wie falsch diese sich verhielten, wenn sie sie so behandelten, wie sie es taten, würde er ihr nicht wehtun wollen, indem er sie zwang, all das einzusehen. Er war sich sicher, dass sie es selbst wahrnehmen würde. Und sobald diese Erkenntnis endlich da war, wäre sie mehr als verletzt, ohne dass er es mit seiner Wut noch schlimmer machen musste.
    »Vielleicht haben sie mir nicht verziehen, dass ich dich verführte«, sagte er schließlich, obwohl er der Meinung war, dass ihnen dies nur Unannehmlichkeiten bereitet hatte, weil es eine Ehe erzwang.
    »Viele Eltern würden insgeheim erfreut sein«, sagte sie und schenkte ihm ein Lächeln. »Ich wählte einen vermögenden, gut aussehenden Laird, um mich zur Sünde verleiten zu lassen, und zerrte ihn auf diese Weise vor den Altar. Es wundert mich, dass kein anderes Mädchen so klug war.«
    »Ein paar haben es versucht, sogar noch, bevor darüber getratscht wurde, dass ich Laird of Dubhlinn werden könnte. Ich habe schnell gelernt, diese Gefahr zu erkennen.«
    Bethia war im Begriff, ihn zu fragen, warum er diese Gefahr nicht auch in ihr gesehen hatte, aber sie betraten die Kinderkemenate und James’ Begrüßungsjauchzen lenkte sie ab. Die Kindermagd lächelte und ließ Eric und sie schnell mit dem Kind allein. Bethia setzte sich auf den Boden und beobachtete, wie Eric mit dem Kind spielte. Mit einem Seufzen stellte sie sich vor, wie wunderbar er als Vater sein würde.
    »Beunruhigt dich etwas, Mädchen?«, fragte Eric, der einen kichernden James sanft auf seinen Knien hopsen ließ.
    »Nein, ich habe nur einmal mehr darüber nachgedacht, wie froh ich bin, dass du zu seinem Vormund ernannt wurdest. Du wirst ihm ein so guter Vater sein.«
    »Danke. Obgleich man eigentlich dich zu seinem Vormund hätte ernennen müssen. Immerhin bist du die Zwillingsschwester seiner Mutter.«
    »Kein Mensch würde einer jungen Frau die Vormundschaft übertragen. Selbst wenn sie bereit dazu wären, so ist es James’ Bestimmung, Laird of Dunncraig zu werden. Kein Hof und kein König würde einen solchen Knaben einer Frau anvertrauen.«
    »Ja, das ist traurig und ungerecht, aber wahr.« Eric atmete tief durch, um gelassen zu wirken, und sagte: »Ich möchte, dass wir nach Donncoill aufbrechen.«
    »Selbstverständlich. Ich habe diese Reise erwartet. Es ist dein Zuhause«, sagte sie ruhig.
    »Nun, ich möchte, dass wir sobald wie möglich aufbrechen. Wenn ich könnte, wäre das noch heute.«
    »Ist eine Reise denn sicher genug? Zu dieser Jahreszeit kann sich das Wetter sehr schnell verschlechtern.«
    »Ich meine, wir sind mit einer sehr milden Witterungsperiode gesegnet. Bist du nervös oder hast du Angst, weil du an einen fremden Ort gehen musst?«
    »Natürlich bin ich nervös. Aber ich habe eben einen ganzen Monat am Hof des Königs von Schottland überlebt. Gewiss kann ich ein paar Murrays kennenlernen, ohne daran zugrunde zu gehen.« Bethia schmunzelte, als er lachen musste.
    »Sie werden dich ins Herz schließen«, versicherte Eric ihr. »Bist du dir sicher, was deine Abreise aus Dunnbea betrifft? Dies hier ist immerhin dein Zuhause, und sobald du fern von hier zusammen mit mir auf Donncoill weilst und Herrin von Dubhlinn bist, wirst du diesen Ort nicht mehr sehr oft sehen.«
    Bethia warf einen tiefen Blick in ihr Innerstes und konnte keinerlei Bedauern

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