Unter dem Schutz des Highlanders
Enttäuschung und Wut und wandte ihre Aufmerksamkeit Eric zu.
Während sie ihm beim Ausziehen seiner staubigen Kleider behilflich war, erzählte sie von James und wie sehr er gewachsen war. Sie brachte ihn mit ihren Geschichten von all den neuen Fähigkeiten und Worten, die der Junge erlernt hatte, zum Lächeln. Als er fertig war, um sie in die große Halle zu begleiten, hatte sie den Eindruck, ihn aufgeheitert zu haben. Er zog sie in seine Arme und gab ihr einen schnellen, herzhaften Kuss, bevor er sie aus dem Schlafgemach führte.
»Für was war der?«, fragte sie, während sie sich bemühte, ihren rasenden Puls in Griff zu bekommen.
»Für deine harte Arbeit, mir meine schlechte Laune zu vertreiben«, antwortete er.
»Oh.« Sie verzog das Gesicht. »Du hast also meine Absicht erraten?«
»Schau nicht so schuldbewusst drein. Ich denke, das gehört zu den Dingen, die man von Ehefrauen erwartet. Ich bin fast schon versucht, dich zu Thomas zu schicken, denn dem setzen verletzter Stolz und Wut sehr zu.«
»Wie schafft es William, ständig zu entkommen? Ich hätte nie gedacht, dass er so geschickt ist oder so klug, sich so lange zu entziehen.«
»Ich dachte das auch nicht, aber Bowen glaubt, dass Verrücktheit die Sinne schärft.«
»Das könnte sein. Es ist traurig, dass eine Geisteskrankheit einen Menschen stärker machen kann als die meisten anderen, schlau und verschlagen, obwohl er es nie zuvor war. Vielleicht müssen wir ihn in eine Falle locken«, sagte sie und krauste nachdenklich die Stirn.
»Eine Falle erfordert einen Köder, und wenn du glaubst, du könntest dich als Köder anbieten, sollte ich einen Moment innehalten und noch einmal nachdenken.«
»Es könnte funktionieren«, murmelte sie, ein wenig verärgert darüber, dass er ihre Idee vom Tisch fegte, bevor sie überhaupt die Möglichkeit hatte, darüber zu sprechen.
»Und es könnte dich töten. Wir haben es nicht mit dem Mann zu tun, mit dem wir glaubten, es zu tun zu haben. Er taucht auf und verschwindet. Nicht einmal Thomas kann ihm folgen, und Thomas kann die Spur von Distelwolle aufspüren. Williams Spuren scheinen einen Anfang zu haben, dann aufzuhören, dann wieder an einer anderen Stelle anzufangen, so als ob er durch das Land hüpft. Wenn wir dich in offenes Gelände stellen, scheinbar ohne Bewachung, könnte ihn das durchaus hervorlocken, aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob wir ihn daran hindern können, dich zu töten und wieder zu entkommen.«
Bethia zitterte und trat einen Schritt näher an ihn heran, als sie die große Halle betraten. Ihr Verstand war so mit dem Problem William besetzt, dass sie ihren Platz am Haupttisch neben Eric einnahm und dabei die üblichen mürrischen Blicke ihrer Eltern zur Begrüßung kaum wahrnahm. Im Vergleich zu der Gefahr, die William darstellte, waren ihre Eltern ein geringfügiges Ärgernis. Sie hatten die wahre Gabe, ihr das Gefühl zu geben, nutzlos zu sein, und ihre Gefühle zu verletzen, aber William konnte sie umbringen.
»Es reicht also nicht, dass du alle Kleider deiner Schwester an dich genommen hast«, zeterte Lady Drummond mit kalter, harter Stimme, »oder dass du uns unseren Enkel wegnimmst, jetzt hast du auch noch vor, uns einige unserer Männer zu nehmen.«
»Ich habe Euch keine Männer weggenommen«, sagte Bethia, die so unerwartet von ihren Gedanken über William abgezogen wurde, dass sie nicht richtig verstand, über was sich ihre Mutter eigentlich aufregte.
»Wallace hat mir freundlicherweise einige der Männer aus Dunnbea angeboten, damit sie mir dabei helfen, Dubhlinn einzunehmen und zu halten«, sagte Eric.
Dies schien ihr auf einen Kampf hinzuweisen, und Bethia legte die Stirn in Falten. Sie hatte sich nicht erlaubt, darüber nachzudenken, auf welche Weise Eric beabsichtigte, Sir Graham Beaton Dubhlinn wegzunehmen. Der König hatte es Eric gegeben und Sir Graham befohlen zu weichen. Bethia vermutete, dass es wohl höchst naiv von ihr war zu glauben, dass damit alles zu Ende ist. Sir Graham hatte dreizehn Jahre lang Eric seinen rechtmäßigen Besitz verweigert, er würde jetzt wohl kaum stillschweigend das Land verlassen.
»Es ist nicht die richtige Jahreszeit für einen Kampf«, sagte Lord Drummond.
»Ich wollte nicht sagen, dass ich schon morgen vor die Tore reiten und Sir Graham auffordern werde, zu gehen oder zu kämpfen.« Eric trank einen großen Schluck Wein, um standhaft zu bleiben und sich nicht von ihnen ärgern zu lassen. »Eure Tochter, Euer Enkel und ich
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