Unter dem Schutz des Highlanders
Frau, die gerufen hatte. Er brauchte eine Minute, um die kleine Magd zu erkennen, und bis er sie erreichte, versuchte er sich an ihren Namen zu erinnern.
»Jennet, wo ist meine Frau?«
»O, Sir Eric, ich bin so froh, Euch zu sehen«, sagte Jennet. »Ich habe sie noch unmittelbar vorher hier stehen sehen, doch jetzt ist sie weg.«
»Hast du jemanden bei ihr gesehen?«
»Nein. Ich glaube, sie ist dort hineingegangen, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, warum.«
Als Eric eben in die dunkle Gasse hineinhorchte, hörte er ein leises Geräusch, so, als würde etwas oder jemand vorwärtsgezerrt. Er zog sein Schwert und ging die Gasse hinunter. In der Hälfte sah er sie und fluchte leise. Es würde nicht einfach sein, Bethia von diesem Mann wegzubekommen.
»Ihr seid gefangen, William. Gebt das Mädchen frei«, rief Eric, während er sich näherte.
»Ah, der große Sir Eric. Ihr kommt gerade rechtzeitig, um mir dabei zuzusehen, wie ich ihr die Kehle durchschneide.«
»Und Eure wird durchgeschnitten sein, bevor meine Frau auch nur den Boden berührt.«
»Ihr habt mich zum Geächteten erklären lassen. Ich bin bereits ein toter Mann.«
Eric fragte sich, wie William das wissen konnte. »Ihr könnt Euch noch ein wenig Lebenszeit erkaufen, wenn Ihr das Mädchen gehen lasst.«
»Und Euch eine leichtere Zielscheibe sein?« William lachte. »Für wie dumm haltet Ihr mich eigentlich?«
Bethia spürte, wie sich Williams Griff um ihren Hals lockerte, als er nach dem Schwert fasste und sich auf einen möglichen Angriff vonseiten Erics vorbereitete. So vorsichtig, wie sie nur konnte, atmete sie ein paar Mal tief durch, sie wollte William nicht merken lassen, dass sie sich von seinem würgenden Griff erholte. Es war klar, dass Eric nichts unternehmen konnte, solange sie im Weg war. Erics Anwesenheit sowie die Rückkehr von Sauerstoff in ihre Lungen und ihren Kopf halfen Bethia, für einen Augenblick ihre Angst zu vergessen. Dann erinnerte sie sich an etwas, das Bowen sie gelehrt hatte.
Sie betete inständig, dass Eric sich schnell genug bewegen konnte, wenn sie es schaffte, Williams Griff zu lockern, ballte eine Faust und schlug William so hart wie irgend möglich in die Leistengegend. Sein Schmerzensschrei hätte sie beinahe taub gemacht. Als er sich instinktiv bedeckte, löste er den Griff und sie fiel zu Boden. Sie versuchte von ihm wegzukommen, war aber zu schwach, um mehr als ein Krabbeln zustande zu bringen. In dem Augenblick, in dem sie hörte, wie er lautstark und stolpernd den Rückzug antrat, brach sie zusammen.
»Bethia?« Eric steckte das Schwert in die Scheide und kniete sich neben ihr nieder.
»Verfolg ihn«, krächzte sie
»Jennet! Komm hierher und hilf deiner Herrin«, rief Eric, und sobald er die Magd herbeieilen hörte, nahm er Williams Verfolgung auf.
»Mylady«, schrie Jennet auf und kniete sich neben Bethia, um ihr aufzuhelfen. »Was ist Euch geschehen?«
»Es wird mir wieder gut gehen«, sagte Bethia mit einer Stimme, die kaum mehr als ein heiseres Flüstern war.
»Mein Gott, Ihr hört Euch an, als ob man Euch gewürgt hat.«
Bethia hätte fast laut aufgelacht, als Jennet ihr hochhalf. »Man hat.«
Es überraschte sie nicht, als Eric sich ihnen schon anschloss, bevor sie die Gasse verlassen hatten. Sie musste nur einen Blick auf seinen finsteren Gesichtsausdruck werfen, um zu wissen, dass William ihm entkommen war. Dieser Mann erwies sich als erschreckend schwer einzufangen.
Es brauchte eine Weile, bis sie Eric davon überzeugt hatte, dass er sie nicht den ganzen Weg zum Schloss zurück tragen musste. Mit Jennets Hilfe brachten sie sie auf ihr Schlafgemach. Eric ging, um seine Männer auszuschicken und nach Anzeichen von William Ausschau zu halten, und Jennet half Bethia dabei, zu baden und ins Bett zu gehen. Die Magd reichte ihr eben ein Getränk aus würzigem Bier, das mit ziemlich viel Honig gesüßt war, um ihre gereizte Kehle zu beruhigen, da kehrte Eric zurück.
Bethia saß da und trank in kleinen Schlucken, als Eric Jennet ein paar Münzen in die Hand legte und ihr für ihre Hilfe dankte. Sobald die Magd gegangen war, kam er und setzte sich zu Bethia ans Bett. Er sah sich ihren Hals an, und Bethia konnte dem mörderischen Ausdruck seiner Augen entnehmen, dass sie üble Blutergüsse haben musste.
»Ich brenne darauf, diesen Mistkerl zu lynchen«, schimpfte er, indem er sie kurz umarmte und einen Kuss auf ihr Haar drückte.
»Ich auch«, murmelte Bethia.
»Warum bist du allein auf dem
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