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Unter dem Schutz des Highlanders

Unter dem Schutz des Highlanders

Titel: Unter dem Schutz des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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habe einfach versucht, nicht zu viel darüber nachzudenken. Die Vorstellung, ihn zu verlieren, hat mir zu wehgetan. Nun dürfen wir ihn großziehen. Du hättest mir kein schöneres Geschenk machen können.«
    »Außer vielleicht der Rückkehr nach Hause, um dem Jungen die gute Nachricht zu erzählen?« Er lächelte ihr zu, als sie ihn anschaute und langsam zu schmunzeln anfing.
    »Ja, außer diesem.«

15
    »Und du bist überheblich genug zu glauben, du könntest Sorchas Kind besser erziehen als wir?«, wollte Lady Drummond wissen.
    Bethia starrte ihre Eltern an und konnte sich kaum davon abhalten, ihnen mit einem scharfen Ja zu antworten. Sie war erst seit einer Stunde auf Dunnbea zurück, gerade lang genug, um sich von dem Staub der dreitägigen Reise zu säubern und James einen Kuss zu geben. Zwar war in der Tat sie diejenige, die um diese Zusammenkunft mit ihren Eltern gebeten hatte, aber sie fand es einigermaßen rücksichtslos von ihnen, dass sie schon so schnell nach ihrer Rückkehr vom Hof befohlen hatten, sie in der Kemenate aufzusuchen. Sie hatte nicht einmal die Gelegenheit gefunden, Eric davon zu erzählen, der unterwegs war, um nach ihren Gefolgsmännern zu sehen und das Abladen zu überwachen. Bethia fragte sich, ob ihre Eltern das nicht sogar beabsichtigt hatten.
    »Eric und ich sind jung«, begann sie.
    »Wir liegen noch nicht im Grab.«
    »Das weiß ich, Mutter. Es ist nur so, dass Ihr bereits zwei Kinder aufgezogen habt – drei, wenn wir Wallace mitzählen. Es ist an der Zeit, dass Ihr es leichter bekommt. Ein lebhaftes Kind wie James kann eine Belastung darstellen, selbst mit einer Kindermagd und anderen helfenden Händen.«
    »Du weißt noch gar nicht, wo du leben wirst«, sagte ihr Vater. »Dieser Mann hat uns noch nicht gesagt, wohin er gedenkt, dich und das Kind mitzunehmen. Wir müssen schließlich wissen, wo unser Enkelsohn leben wird, bevor du ihn uns wegnimmst.«
    »Er wird vorerst auf Donncoill leben«, sagte Eric, als er eintrat und sich neben Bethia stellte. »Es ist eine herrliche, stark befestigte Burg südlich von hier. Sie gehört dem Murray-Clan. Mein Bruder Balfour ist dort der Laird.«
    »Euer Bruder? Ich dachte ihr seid ein MacMillan?«
    Bethia stand still daneben, während Eric ihrem Vater kühl und knapp die Verwandtschaftsverhältnisse erklärte. Sie glaubte nicht, dass ihr Vater das alles noch nicht wusste. Eric musste ihm davon berichtet haben, aber ihren Vater hatte es offensichtlich nicht genug interessiert, um zuzuhören. Es machte den Anschein, dass sich ihr Vater nicht wirklich mit der Frage, wen sie da heiratete, beschäftigen wollte, solange es der Mann war, den man bei ihr im Bett gefunden hatte. Ihr Vater hatte bereits seine Verachtung in Bezug auf sie und ihre Heirat geäußert, und das sogar ihrem Gatten gegenüber, indem er ihm nicht die geringste Mitgift für sie angeboten hatte.
    »Ihr seid also bald der Laird of Dubhlinn?«, fragte Lady Drummond, die einen finsteren Blick auf Bethia warf, bevor sie Eric böse ansah.
    »Ja, und bestens dazu im Stand, James zum Laird of Dunncraig zu erziehen.«
    »Gut, ich hoffe, Ihr habt seine Ländereien besser im Griff als Eure eigenen.«
    Bethia nahm Erics Hand in ihre und versuchte wortlos den Schmerz, den die Beleidigung ihrer Mutter ihm bereiten musste, zu lindern. Sie verstand nicht, warum ihre Eltern Eric so schlecht behandelten. Er sah gut aus, war stark und vermögend – ein Laird mit einem ziemlich beeindruckenden Stammbaum. Die Heirat brachte den Drummonds neue Verbündete. Dennoch sprachen ihre Eltern, wenn sie geruhten, ihn überhaupt zur Kenntnis zu nehmen, oftmals so zu ihm, als sei er irgendein Almosenempfänger niederen Standes.
    »Ich habe bereits meinen Cousin Sir David MacMillan gebeten, Dunncraig für James zu verwalten, bis er volljährig ist«, erwiderte Eric mit kalter, harter Stimme, die seine kaum zu kontrollierende Wut verriet. »Dieser Mann ist nicht nur ein Verwandter von mir, sondern auch einer Eurer ältesten Verbündeten. Ich bin überzeugt, dass wir ihm vertrauen können.«
    Man stellte ihnen ein paar weitere Fragen, warf ihnen ein paar weitere Klagen und Beleidigungen an den Kopf und entließ Bethia und Eric mit kalter Geste. Bethia fühlte sich sowohl beschämt als auch verwirrt. Zudem hatte sie bemerkt, dass ihre Eltern James nicht ein Mal bei seinem Namen genannt hatten. Sie warf einen Blick zu Eric hoch, während er sie zur Kinderkemenate begleitete, damit sie James länger sehen konnte,

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