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Unter dem Schwertmond

Unter dem Schwertmond

Titel: Unter dem Schwertmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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»Vorher sorge ich dafür, dass dir Nohji kampflos in die Hände fällt!«
    »Ein unehrenhaftes Geschäft!« knurrte der Wegelagerer.
    »Ein Geschäft, das beiden Seiten nur Vorteile bringt«, schränkte Algajar listig ein.
    »Ich wurde zum Rebellen, weil ich mit der Art, wie Shallad Hadamur regiert, nicht einverstanden bin. Ebenso meine Männer. Wir sind nicht sicher, ob Hadamur wirklich die Inkarnation des Lichtboten ist. Ich werde dir nicht helfen, Algajar!«
    Es klang endgültig. Luxon registrierte jedes Wort und den Klang, den es besaß. Hodjaf war wohl mehr ein zukünftiger Verbündeter als ein echter Feind.
    »Die Prinzessin erhältst du auf kampflose Art, Hodjaf«, versicherte Algajar. »Und ich werde persönlich dafür sorgen, dass du den Schild Luxons bekommst und alle seine anderen Waffen. Dann bist du nicht nur glücklich mit einer schönen und leidenschaftlichen Prinzessin, sondern auch unbesiegbar und weiterhin der Vogt der Schrunde und Oasen!«
    Luxon glaubte, nicht richtig zu hören. Er hatte nicht den geringsten Zweifel gehabt, als ihm Shakar berichtete, wer Algajar wirklich war. Jetzt sah und hörte er es selbst: der Freund des falschen Shallad hatte nichts von seiner Grausamkeit und seinem Einfallsreichtum in Intrige und Gerissenheit verloren. Er besaß immerhin einen Mut, der anerkennenswert war – schließlich wagte er es, die Waffen zu verkaufen, obwohl er sie noch nicht besaß. Luxon nickte anerkennend. Ein unwürdiger, aber starker Gegner!
    »Du versprichst viel in dieser Nacht«, antwortete Hodjaf zweifelnd und zupfte an seinem Bart. »Hat man dich gesehen?«
    »Wenn ich davonschleiche, geschieht dies in magischer Unsichtbarkeit«, entgegnete der Grauhaarige kalt.
    Das meinst du, dachte Luxon, nun schon fast belustigt.
    »Gut«, sagte schließlich Hodjaf. »Ich weiß, dass du dein Wort halten wirst. Ich bin mit meinen Männern in drei Nächten in der Nähe der Geisterstadt. Dort sehen wir weiter. Ich warte auf Nohji und…«
    Luxon hatte genug gehört. Er huschte lautlos in seinen eigenen Spuren davon, erreichte in rasendem Lauf die Pferde und sprang mit einem gewaltigen Satz in den Sattel. Samed hatte ihn kommen hören, steckte den langen Dolch wieder ein und ritt hinter ihm her. Sie trabten leise davon, und erst hinter der Felsbarriere fielen die Pferde in einen gestreckten Galopp. Als sie eine Pfeilschussweite vom Lager entfernt waren, tauchte rechts von ihnen aus einem Felsspalt ein Mann mit brennender Fackel und einem funkelnden Schwert in den Händen auf, ritt scharf an sie heran und rief erleichtert: »Ich habe auf euch gewartet!«
    Es war der Pfader. Luxon zischte ihm zu: »Schnell! Lösch die Fackel! Algajar ist dicht hinter uns. Er darf nichts merken.«
    Die drei Reiter stoben nebeneinander ins Lager zurück und ließen sich aus den Sätteln fallen. Socorra rammte den Kopf der Fackel in den Sand. Fauchend erlosch die Flamme. Die Sattelgurte wurden gelöst, Samed nahm den Tieren die Trensen aus den Mäulern, und die Reiter huschten zurück an ihre Plätze. Das Lager blieb weiterhin ruhig, denn die Posten waren vom Pfader verständigt worden. Socorra und Luxon kauerten sich neben Luxons Lager in den Sand.
    »Du hast sie belauscht?« fragte der Pfader neugierig. »Was hast du erfahren?«
    »Wir sollen alle in eine Falle geführt werden. Kennst du die Geisterstadt Deneba?«
    »Ich kenne sie nicht selbst«, antwortete Socorra grimmig. »Aber ich weiß, wo sie zu finden ist, und ich kenne die Straßen. Ein merkwürdiger Dämon, Aszorg soll er angeblich heißen, ist dort der König.«
    Luxon verschränkte die Arme im Nacken, betrachtete schweigend den abnehmenden Mond und sagte schließlich: »Algajar wird müde sein und schlafen. Nimm zwanzig Männer mit aller Ausrüstung, dazu das Diromo mit Shakar und ziehe nach Deneba!«
    »Nach Deneba? Was hast du vor, Croesus?« erkundigte sich der Pfader fast entsetzt.
    »Ich werde Algajar sagen, dass ich Kundschafter ausgeschickt habe. Ich sage dir deshalb nichts, weil ich nicht möchte, dass du zu viel denkst. Es hat nichts mit Misstrauen zu tun; es ist sicherer für uns alle. Ich weiß, dass ich auf einen Schlag mehrere Vorteile für uns herausholen kann. Ihr reitet los, sobald die letzten Sterne verschwinden. Nehmt alles mit, was ihr braucht. Und kümmert euch um Shakar. Er darf nicht sterben. Er ist der wichtigste Bestandteil meines Planes.«
    »Ich beuge mich deiner Weisheit!« brummte Socorra halb zuversichtlich, halb zweifelnd. »Du wirst

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