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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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ein dunkelblaues Tunikakleid, das mir knapp über die Knie reichte. Darunter trug ich blickdichte Leggins und ein Paar Ballerinas. Ich fragte mich, ob das leger genug war, oder vielleicht zu leger oder was auch immer. Jedenfalls kam ich mir blöd darin vor und ich wollte was anderes anziehen.
    » Das ist grauenhaft!«
    » Du siehst toll aus«, widersprach Milo. Wahrscheinlich hatte er mein endloses Gejammer und die Dutzenden Kleiderwechsel der letzten drei Stunden endgültig satt. Aber ich wollte eben unbedingt einen guten Eindruck machen. » Und Jack wartet. Dir bleibt keine andere Wahl.«
    » Schwörst du, dass es dir gefällt?«, sagte ich zu ihm gewandt.
    » Ich schwör’s. Sie werden dich lieben. Und wenn sie es nicht tun – ich tue es bestimmt. Aber, jetzt geh!« Milo stand auf und scheuchte mich aus dem Zimmer.
    » Okay, okay«, stöhnte ich, doch Milo schob mich weiter bis vor die Haustür, und ich rannte schnell zu Jack hinunter, um zu verhindern, dass ich es mir doch noch mal anders überlegte. Er war wieder mit dem Jeep gekommen, und ich war froh, dass wir auf diese Weise etwas langsamer fahren würden.
    » Du siehst toll aus«, sagte Jack grinsend, als ich einstieg.
    » Blabla.« Ich klappte die Sonnenblende herunter, um im Spiegel mein Make-up zu prüfen. Ich hatte den Eyeliner etwas dicker aufgetragen als normal, weil mir das einen dramatischeren und reiferen Look gab.
    » Okay, du siehst furchtbar aus«, korrigierte sich Jack lachend und düste los.
    » Kannst du bitte langsamer fahren?« Die Nervosität war mir auf den Magen geschlagen, sodass ich guten Gewissens Autoübelkeit vorschützen konnte, war es doch beinahe die Wahrheit. Ich wollte einfach noch ein wenig Zeit schinden.
    » Bist du wirklich so nervös?« Jack schien plötzlich besorgt und ging ein wenig vom Gas.
    » Nein«, log ich.
    Ich klappte die Sonnenblende wieder hoch und lehnte mich in den Sitz zurück. Einerseits hatte ich schreckliche Angst davor, Ezra kennenzulernen und Peter wieder zu sehen, andererseits aber konnte ich es auch kaum abwarten, wieder in Peters Nähe zu sein. Ich hasste diese widersprüchlichen Gefühle in mir.
    » Es wird schon nicht so schlimm werden. Ezra wird dich mögen.«
    » Willst du wohl endlich damit aufhören, mich davon überzeugen zu wollen, dass mich alle mögen?«, brach es aus mir heraus. » Du machst mich damit noch ganz wahnsinnig.«
    » Das ist Quatsch.« Jack schaute mich an, während ich wie versteinert neben ihm saß. Er seufzte. » Weißt du, Peter hat es wirklich nicht so gemeint.«
    » Ich möchte nicht über Peter sprechen«, antwortete ich mit zusammengebissenen Zähnen, doch das stimmte nicht ganz. Ich konnte nicht über Peter sprechen. Schon beim bloßen Gedanken an ihn, begann mein Herz zu rasen, und ich hatte das Gefühl, mir gehe die Luft aus.
    Offenbar hatte Jack verstanden, dass ich es vorzog, zu schweigen, denn er drehte die Stereoanlage lauter. Heute waren es die Smashing Pumpkins.
    Obwohl er langsamer gefahren war als sonst, war die Fahrt kürzer gewesen, als mir lieb war. Und als wir in die Garage fuhren, schlug mein Herz so schnell, dass ich glaubte, ich müsse sterben. Ich fragte mich, ob ich es Jack sagen sollte, doch nach seinem düsteren Blick zu urteilen, wusste er es bereits.
    » Bitte beruhige dich, Alice.« Er nahm meine Hand, und meine Nervosität ließ auf wundersame Weise nach.
    » Gehört das auch zu deinen Superkräften?«, fragte ich, nachdem mein Herzschlag wieder zu einem normalen Rhythmus zurückgefunden hatte.
    » Was?«, fragte Jack in ernstem Ton, doch ich sah, wie seine Mundwinkel bei dem Wort » Superkräfte« nach oben gingen.
    » Mich zu beruhigen oder mich dasselbe fühlen zu lassen, was du fühlst.« Ich hatte erwartet, er würde der Frage ausweichen oder sie leichtfertig abtun, stattdessen wurde er jedoch ernst und runzelte die Stirn.
    » Du fühlst, was ich fühle?« Er neigte den Kopf zur Seite und sah mich neugierig an.
    Wahrscheinlich gab ich dem Ganzen eine viel zu große Bedeutung. Er war charismatisch und extrovertiert, weshalb seine Gefühle dazu tendierten, die Situation zu dominieren. Was nicht zwangsläufig heißen musste, dass ich dasselbe fühlte wie er.
    » Sicherlich nicht exakt dasselbe. Es ist nur, wenn du willst, dass ich mich beruhige, tue ich das normalerweise auch. Oder als du wegen des Hundes nervös warst und ich deine Anspannung gespürt habe, hat mich das fast wahnsinnig gemacht. Aber das ist wahrscheinlich bei normalen

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