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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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Schnauze in sein Haar und sabberte es voll. Doch Jack schien das entweder nicht zu bemerken, oder es war ihm einfach egal.
    » Vielleicht einmal bei einem Freund«, sagte ich. Jane hatte einmal die ganze Nacht bei einem Typen verbracht, während ich unten im Wohnzimmer saß und mit dessen neunjährigem Bruder Guitar Hero spielte. Ein echter Brüller.
    » Es ist einfach genial«, sagte Jack.
    » Ich verstehe wirklich nicht, warum du das dem armen Mädchen antun willst«, sagte Peter. Zum ersten Mal klang er weder wütend noch genervt. Ich hatte sogar fast das Gefühl, er sagte das mir zuliebe. » Sie hat gegen dich doch keine Chance.«
    » Ich bin der beste Guitar-Hero -Spieler aller Zeiten.« Jack war auf seine Fähigkeiten bei diesem Spiel offenbar mächtig stolz, aber warum sollte er das auch nicht sein? Er hatte viele andere erstaunliche Fähigkeiten, die er ständig herunterspielte.
    » Daran hab ich keinen Zweifel.« Ich nahm ihm die Plastikgitarre ab und hängte sie mir um.
    » Welchen Song willst du?« Er scrollte so schnell durch die Songliste, dass ich kaum etwas lesen konnte, trotzdem entdeckte ich ein paar Lieder, die mir gefielen.
    » Hm … wie wär’s mit Interpol?«
    » Gute Wahl«, lobte Jack. Ich war mir Peters Blick nur allzu bewusst, und ich fühlte mich dadurch sehr gehemmt. Er schien zwar nicht mehr so hasserfüllt wie zuvor, doch das änderte nichts an der Wirkung, die er auf mich hatte. Ezra war es gelungen, ihn ein wenig zu beschwichtigen, wofür ich ihm wirklich dankbar war. Ich konnte es nicht ertragen, von Peter gehasst zu werden.
    Nach ein paar Probeakkorden auf der Gitarre konnte das Spiel beginnen. Ziel war es, die bunten Knöpfe am Gitarrenhals im selben Moment zu drücken, in dem sie auf dem Bildschirm angezeigt wurden, was viel schwieriger war, als es klang.
    Jack hatte für mich den einfachsten Level eingestellt, während er problemlos im höchsten Schwierigkeitsgrad spielte. Peter hatte recht gehabt. Mit Jack konnte ich unmöglich konkurrieren. Ich schaffte es kaum bis zum Ende eines Songs.
    » Na, das war ja mal heftig«, sagte Peter, als wir aufhörten.
    Er verließ seinen Platz an der Wand und kam zu mir herüber. Mein Herz begann so heftig zu schlagen, dass ich kaum mehr klar denken konnte. Er streckte seine Hand aus, wobei er es bewusst vermied, mir in die Augen zu schauen, und ich begriff zunächst gar nicht, was er von mir wollte.
    » Gib mir die Gitarre. Jack braucht einen ordentlichen Tritt in den Hintern.«
    » Den brauchst du nötiger als ich«, spottete Jack.
    Als ich den Gitarrengurt über den Kopf zog, verhedderte er sich in meinem langen Haar, und Peter streckte die Hand aus, um mir zu helfen, und unsere Hände berührten sich für eine Sekunde.
    Seine Haut fühlte sich ganz anders an, als die der anderen. Sie war ebenfalls zart wie Babyhaut, doch sie war glühend heiß. Mich durchfuhr ein Ruck, und als sich unsere Blicke flüchtig trafen, sah ich ein Funkeln in seinen Augen und wusste, er hatte dasselbe gespürt.
    Dann machte er den Gurt schnell los und nahm mir die Gitarre ab, ohne etwas zu sagen und ohne mich nochmals anzusehen.
    » Welcher Song?«, fragte Jack seltsam gereizt.
    » Ganz nach deiner Wahl«, antwortete Peter. Seine Stimme klang ruhig, doch als er mich aus dem Augenwinkel heraus ansah, wusste ich, dass das, was eben geschehen war, auch ihn verwirrt hatte.
    Weil ich mich schwach und zittrig fühlte und mich unbedingt setzen musste, ging ich zu dem dick gepolsterten Plüschsofa hinüber.
    Matilda war offenbar der Ansicht, ich könne Gesellschaft brauchen, denn sie hüpfte neben mich auf das Sofa und legte ihren großen Hundekopf auf meinen Schoß.
    Ich kraulte sie hinter den Ohren und sah Peter und Jack zu. Sie spielten so unglaublich schnell, dass es fast übermenschlich war, doch dann erinnerte ich mich wieder daran, dass für sie menschliche Maßstäbe einfach nicht taugten.
    Mein ganzer Körper war wie elektrisiert von Peters Berührung, und ich fragte mich, ob ich mit Jack darüber sprechen sollte. Obwohl zwischen Jack und mir nichts lief, fand ich es noch immer irgendwie komisch, mit ihm über seinen Bruder zu sprechen.
    Peter schlug Jack in der ersten Runde, weshalb Jack eine Revanche forderte. Sie spielten eine ganz Weile, wobei sich Jack hin und wieder zu mir umdrehte und nachsah, ob ich noch da war.
    Auch Peter sah manchmal herüber, jedoch immer nur sehr flüchtig. Jedes Mal, wenn er sich umdrehte, schlug mein Herz schneller, und ich hatte

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