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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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Quatsch.«
    » Na ja, vielleicht schlafen sie ja gar nicht in Särgen«, sagte ich vorsichtig und zupfte mir ein abgeplatztes Stück Nagellack von meinem Fingernagel.
    » Das macht es auch nicht glaubhafter.« Er sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. » Okay. Was ist los mit dir? Hast du letzte Nacht etwa The Lost Boys geschaut oder so?«
    » Nein.« Ich fuhr mir mit der Hand durchs Haar und überlegte krampfhaft, wie ich da wieder herauskommen konnte. » Ich hab nur schlecht geträumt, das ist alles.«
    » Weißt du, wenn du nicht immer die ganze Nacht lang mit Jack unterwegs wärst, hättest du vielleicht keine lächerlichen Träume und würdest schlafen wie jeder normale Mensch.«
    » Ganz genau.« Ich dachte, es wäre vielleicht das Beste, ihn mit einer Andeutung auf den Trichter zu bringen. » Die ganze Nacht.«
    » Ja, das habe ich doch gesagt.« Zunehmend ärgerlich sah Milo wieder in sein Buch.
    » Ja, ich hatte Vampirträume, weil ich die ganze Nacht mit einem echt attraktiven Jungen unterwegs war!«, sagte ich übertrieben betont, damit er endlich verstand, was Sache war. Dann hob er den Kopf, und ich dachte, der Groschen sei gefallen.
    » Moment mal. Ich dachte, du findest Jack überhaupt nicht attraktiv?«, sagte Milo, und ich seufzte.
    » Vergiss es einfach«, sagte ich kopfschüttelnd.
    Und als er anfing, mich über Maes Kochversuche von gestern Abend auszufragen, drehte ich meinen iPod lauter.
    In der Mittagspause musste ich mir dann von Jane anhören, wie grauenvoll ich aussah und wie anormal ich mich in letzter Zeit verhielt. Zum ersten Mal seit Tagen brachte sie das Gespräch auf Jack, doch ich hatte keine Lust, über ihn zu sprechen. Also behauptete ich, mich nicht wohlzufühlen, und ging auf die Toilette.
    Als ich vor dem Spiegel stand, wusste ich, was Jane gemeint hatte. Ich war blass, hatte dunkle Augenringe und war sichtlich schmäler geworden.
    Da ich fast jeden Abend bei Jack verbrachte und sie nichts aßen, war es auch mir nie eingefallen, etwas zu essen. Vielleicht wäre das anders gewesen, wenn ich nicht die meiste Zeit ein nervöses Kribbeln im Bauch gehabt hätte. Ich fragte mich, wie lange das noch so weitergehen sollte. Mein normales, menschliches Leben wurde zunehmend zu einer Art Scheinwelt, und der Vampirteil meines Lebens, der einmal aufregend und spaßig gewesen war, wurde immer schmerzvoller.
    Sie waren immer so nett zu mir gewesen, und alle behaupteten, ich sei ihnen wichtig, aber warum taten sie mir dann so weh?
    Nach der Schule hielt Milo mir erneut einen Vortrag darüber, wie selten ich in letzter Zeit zu Hause war und dass das sogar Mom schon aufgefallen sei. Zumindest schien er die Vampirunterhaltung im Bus vergessen zu haben, was mich ein wenig beruhigte.
    Ich glaube nicht, dass sie etwas dagegen gehabt hätten, wenn ich Milo davon erzählt hätte. Nur hätte mich Milo wahrscheinlich in die Psychiatrie einweisen lassen, und ich hätte sie nie wiedergesehen.
    Gute Nachrichten. Peter und Ezra sind auf Geschäftsreise, schrieb mir Jack, und Milo verdrehte die Augen.
    » Weißt du, ich kann Jack wirklich gut leiden, aber hast du mal darüber nachgedacht, welche Auswirkungen eure Freundschaft auf deine Schulnoten hat?«, fragte Milo.
    Er saß am Küchentisch und machte Hausaufgaben, während ich mich auf dem Sofa ausgestreckt hatte und vor mich hindöste. Mein nächtlicher Schlafmangel forderte inzwischen immer häufiger seinen Tribut in Form von Nachmittagsschläfchen.
    » Nö!«, sagte ich.
    Die Schule schien ihren Sinn für mich verloren zu haben. Stattdessen sah es ganz danach aus, als würde ich entweder reich heiraten oder früh sterben. In beiden Fällen schien eine gute Ausbildung zweitrangig.
    Warum ist das eine gute Nachricht? , schrieb ich zurück. Die Nachricht, ich würde Peter nicht sehen, rief in mir Enttäuschung, gleichzeitig aber auch Erleichterung hervor. Ich konnte schließlich nicht unendlich viele Abfuhren ertragen.
    Wir können was zusammen unternehmen und ich kann den Lamborghini nehmen. Bist du dabei?
    Sicher! Ich warte vor dem Haus! Beeil dich! , antwortete ich und sprang vom Sofa auf.
    Milo begann mit einer Standpauke über Schule und Schlaf, aber ich tat nicht einmal so, als würde ich ihm zuhören. Nach dem Stress vom Wochenende, hatte ich die Chance auf einen entspannten, spaßigen Abend allein mit Jack. Ich stürmte hinaus, als im selben Moment der rote Wagen vorfuhr. Ich riss die Beifahrertür auf, schwang mich ins Auto und grinste ihn breit

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