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Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Titel: Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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Wenn sich niemand darum gekümmert hätte, hätte Milos Eifersucht außer Kontrolle geraten können. Er hätte Alice töten können. Aber weil du ihm deine ganze Zeit gewidmet hast, ist nichts passiert. « Ezra nickte in unsere Richtung. » Du kannst sie jetzt ganz allein umbringen. «
    » Haha « , sagte Jack trocken.
    » Ihr habt doch alle Zeit der Welt « , sagte Ezra. » Was sind ein paar Jahre im Vergleich zur Ewigkeit? Ich bitte nur darum, dass wir auf der sicheren Seite bleiben. Wollt ihr nicht auch lieber warten, als dass die Sache schrecklich schiefläuft? «
    » Aber es gibt nichts, wo wir auf der sicheren Seite bleiben müssen! « Jacks Verzweiflung wuchs.
    » Es tut mir leid, aber der Flug hat mich völlig fertiggemacht. Unsere Unterhaltung hat ein Übriges getan. « Ezra stand auf und reckte sich. » Ich lege mich jetzt schlafen, und euch rate ich, dasselbe zu tun. «
    Als er weg war, saßen wir schweigend da. Ich dachte über Ezras Worte nach. Er hatte recht, aber Jack hatte auch recht. Die Wahrscheinlichkeit, dass Milo und ich uns in wahnsinnige Monster verwandelten, war gering. Andererseits konnte es auch nicht schaden abzuwarten.
    Schließlich zog sich Jack sein T-Shirt wieder über, und ich kehrte in mein Zimmer zurück, um den Tag allein zu verschlafen.
    Nach allem, was geschehen war, schlief ich unruhig. Ich träumte von Ezra und seiner Frau, von kleinen, flachsblonden Kindern, Miniaturausgaben von Ezra. Dann sah ich ihre Gesichter, verzerrt vor Angst, vollgespritzt mit dem Blut ihrer Mutter.
    Ezra, der abgeklärteste Mann, den ich kannte, war dermaßen außer sich gewesen, dass er fast seine eigenen Kinder umgebracht hätte. Worauf mussten wir uns da erst gefasst machen?
    Kurz nach Mitternacht brachte mich Jack wieder nach Hause. Er erklärte, ich müsse rechtzeitig vor Schulbeginn anfangen, zu einer vernünftigen Zeit ins Bett zu gehen. Da nicht einmal mehr eine Woche blieb, um meinen Schlafrhythmus umzustellen, kam mir das unmöglich vor, aber das war ja auch nicht der wirkliche Grund dafür, dass er mich nach Hause brachte.
    Nach dem Kuss und Ezras beklagenswerter Geschichte war Jack merkwürdig distanziert gewesen. Er hatte wenig gesprochen und sich nicht einmal, als wir uns gemeinsam einen Film angesehen hatten, neben mich gesetzt.
    Da Milo in unserer Wohnung nicht mehr sauber machte und ich kaum noch zu Hause war, sah es entsprechend unordentlich aus. Nicht so unordentlich, dass Mom mit mir herumgezankt hätte, aber doch schlimm genug, dass es sogar mir auffiel und ich bereit war, etwas zu unternehmen.
    Ich legte eine CD von Full Out Boy ein und räumte auf. Danach nahm ich eine ausgiebige Dusche und krabbelte ins Bett. Es war noch viel zu früh, um ans Schlafen zu denken, zumindest für mich. Deshalb holte ich die Kurze Geschichte der Vampire heraus, die angeblich von Peter verfasste Autobiografie.
    Nachdem er seine eigenen Erfahrungen geschildert und die Verwandlung anderer Vampire plastisch dargestellt hatte, war ich froh, dass dieser Punkt abgeschlossen war. Besonders beunruhigend hatte ich eine Passage über einen jungen Mann gefunden, der bei seiner Verwandlung unablässig schrie, während es in seinem Magen grässlich rumorte.
    Das folgende Kapitel unter dem Titel Vampire und die Erde begann mit der wunderschönen Beschreibung eines Sonnenaufgangs und dem Gedicht Sonnenaufgang in den Bergen von Henry Wadsworth Longfellow. In seiner Jugend war Peter offenbar von der Sonne geradezu besessen gewesen.
    Sonnenlicht war die Schwachstelle eines jeden Vampirs. Peter wollte es genau wissen und hielt sich stundenlang in der Sonne auf, um herauszufinden, was dabei eigentlich mit ihm geschah.
    Ich sonnte mich wie eine träge Katze, wobei ich so viel bloße Haut zeigte, wie es der Anstand erlaubte. Die Sonnenstrahlen verbrannten mir die Haut, und die Muskeln bauten sich ab. Ich wurde immer schwächer, konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, und mein Herz raste.
    Wenn ich in die Dunkelheit zurückkehrte und schlafen ging, waren die Symptome verschwunden, sobald ich wieder aufwachte. Der Farbton meiner Haut änderte sich überhaupt nicht.
    Was genau bewirkte die Sonne dann eigentlich? Als ich andere Vampire danach fragte, erhielt ich kaum Antworten. Die fundierteste Auskunft kam von meinem Mentor, der erklärte, einem Menschen stehe es gut an, das Licht zu suchen, und einem Vampir, es zu meiden. Die Anatomie eines Vampirs ist dermaßen rätselhaft, dass sich lediglich sagen lässt, dass das

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