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Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Titel: Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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Sie weihen mich nicht in ihre Geschäfte ein, aber Jack sagt, dass ich auch mitmachen kann, wenn ich mich eingewöhnt habe. Er sagt, es macht sogar richtig Spaß. Aber der Großteil der Arbeit ist ja eigentlich schon getan. Ezra hat jede Menge Patente und muss immer wieder alle möglichen juristischen Tricksereien vollführen, damit niemand merkt, dass er schon seit über hundert Jahren das Geld dafür einstreicht. « Milos Ton war absolut sachlich. Er schien tatsächlich zu glauben, ich könne ihm folgen.
    » Und was heißt das? Bist du bald Millionär? « Ich nahm das letzte Stückchen Eis in den Mund, obwohl mir mittlerweile fast die Zunge einfror.
    » Alice, es tut mir schrecklich leid, dir das sagen zu müssen, aber das bin ich schon, sozusagen. « Milo stellte den Kaffee in den Schrank und drehte sich dann verlegen zu mir um.
    » Na ja, klar sind die superreich, aber du wohnst doch nur bei ihnen « , sagte ich.
    » Ja, aber … « Er zögerte, weil er sich offenbar nicht richtig traute fortzufahren. » Ich bin jetzt so etwas wie ein Familienmitglied. Deshalb hat mir Ezra neulich ein Konto eröffnet und Kreditkarten besorgt. Er lässt meinen Namen rechtsverbindlich in Milo Townsend ändern. Wenn das durch ist, bekomme ich einen Führerschein, in dem aber stehen wird, dass ich achtzehn bin. So lässt sich das alles leichter bewerkstelligen. «
    » Du machst Witze, oder? « Ich sah ihn mit offenem Mund an. » Du hast ein Konto mit Geld drauf? «
    » Ja, das erleichtert alles ein bisschen. So kann ich mir auch etwas kaufen. « Er zuckte die Achseln und fügte dann grinsend hinzu: » Zum Beispiel Lebensmittel für dich. «
    » Aber … « Ich verzog das Gesicht. » Aber das ist doch ihr Geld. Hast du gar kein schlechtes Gewissen? «
    » Eigentlich nicht « , gab Milo zu. » Ich hatte ja auch kein schlechtes Gewissen, Moms Geld zu nehmen. Sobald ich darf, fange ich an zu arbeiten und trage meinen Teil zum Einkommen bei. Im Moment bin ich sozusagen noch minderjährig, und sie haben mich eben adoptiert. «
    » Adoptiert? « Mir kam der merkwürdige Gedanke in den Sinn, dass Milo dann gar nicht mehr mein richtiger Bruder war. Er war mein Bruder und würde es immer sein, aber er war es auch wieder nicht. » Milo Townsend? «
    » Ja, klingt komisch, oder? « Er zog die Nase kraus. Es beruhigte mich, dass es für ihn auch noch nicht selbstverständlich war.
    » Wessen Nachname ist das überhaupt? « Ich kaute auf dem hölzernen Eisstiel herum und setzte ein cooles Gesicht auf.
    » Ich glaube, Ezras. Jack heißt in Wirklichkeit Hobbs und Mae Everly. Peters Nachnamen kenne ich nicht. « Er lehnte sich gegen den Kühlschrank und sah mich an. » Du sprichst so gut wie nie über Peter. «
    » Überrascht dich das etwa? « Das Holzstäbchen zerbrach, und ich warf es in den Müll. » Was erzählen die anderen denn so? «
    » Mae hat mir erklärt, dass ihr miteinander verbunden seid und Peter dich fast getötet hätte. « Bei dem Gedanken schauderte er. » Warum hast du mir das nicht erzählt? «
    » Wie hätte ich das tun sollen? « , fragte ich. » Du solltest ja nicht wissen, dass sie Vampire sind. Da wäre es doch reichlich merkwürdig gewesen, wenn ich dir erzählt hätte, dass Peter versucht hat, mich bis auf den letzten Tropfen Blut auszusaugen. «
    » Was hast du dir nur dabei gedacht, mir nichts davon zu erzählen? « Milo wirkte verletzt. » Jack hat mir gesagt, dass du im Frühjahr eigentlich ein Vampir werden solltest, es dir aber wegen mir anders überlegt hast. Ich bin dir dafür echt dankbar, wirklich, aber fast hättest du es getan! Und du hättest mir nichts davon gesagt? Du musstest die größte Entschei dung deines Lebens fällen, ohne mit mir darüber zu sprechen? «
    » Genau das habe ich den anderen ja auch gesagt « , seufzte ich. » Aber es ging nicht. Ich wollte nicht verschwinden, ohne dir etwas zu sagen. Aber die anderen meinten, es sei für dich unmöglich, ein normales Leben zu führen, wenn du alles wüsstest. «
    » Aber du hättest dir doch etwas ausdenken können « , sagte Milo kopfschüttelnd. » Du hättest mir die Sache mit Peter und Jack erzählen können und dass du dir überlegst, mit einem von ihnen durchzubrennen. Das wäre doch ziemlich nahe an der Wahrheit gewesen. «
    » Ich weiß nicht. Daran habe ich wahrscheinlich nicht gedacht « , erwiderte ich. » Milo, schau mal, es tut mir ja leid, dass ich dir nichts gesagt habe. Aber jetzt können wir doch darüber reden, oder etwa nicht?

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